Annas Blog

Tag: Kultur (page 1 of 2)

Gastfreundschaft

Gastfreundschaft_3Gibt es etwas schöneres als für gute Freunde zu kochen, einen Tisch schön zu decken und dann bei Wein und gutem Essen einen schönen Abend miteinander zu verbringen? Ich denke nicht! Nur für den Abwasch hinterher würde ich mir manchmal Meinzelmännchen wünschen! Oder zumindest eine Geschirrspülmaschine.

Anlass war der dreizigste Geburtstag eines guten Freundes, aber ich gebe zu ich brauche normalerweise keinen Anlass, um mich in der Küche auszutoben. Ich brauche normalerweise eher einen Anreiz, wenn es sinnvoll ist und ich was schaffen sollte, am Schreibtisch sitzen zu bleiben. Das ist so viel schwieriger …

 

 

Hier ein paar fotographische Impressionen: Continue reading

Tschüss Schweden!

Noch ein letzter Blick über die Bucht und die strahlend blaue See. Ein letztes Dankeschön und noch eine Umarmung. “Its time to hug!” Gunilla lacht. Letzte Woche hat sie uns gesagt, dass sie nicht traurig ist über Abschiede von Wwofern. “Wenn man sich von Menschen verabschiedet, sollte man nicht traurig sein, man sollte froh sein über die Zeit, die man gemeinsam hatte. Denn auch wenn man sich nie wieder sieht, so bleiben es doch Freunde.”

Zweieinhalb Wochen auf einem schwedischen Bauernhof mit vielen Pferden, Schafen, Hühnern, Pfauen, Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Schildkröten und Schlangen. Zweieinhalb Wochen großartiges Septemberwetter, ein ganzer Regentag, ein paar Schauer, ansonsten viel Sonne – teilweise sogar Badewetterr! Wobei das Meer recht kalt war. Nachmittage auf der Terrasse und am Strand, unterwegs auf Feldern und im Wald.
Trotzdem war es natürlich kein typischer Urlaub. Manch einer würde vielleicht sagen, es war gar kein Urlaub. Continue reading

Sommerabende

Ich liebe den Sommer. Die Tatsache, dass man sich keine Gedanken darüber machen muss, ob man warm genug angezogen ist. Keine kalten Füße haben. Die viele Sonne genießen. Baden gehen. Jeden Tag Fahrrad fahren können – Sommerregen auf dem Fahrrad ist nicht störend sondern schön! So viel frisches Obst und leckere Beeren (heute gab es wieder Stachelbeeren von der Nachbarin). Im Park auf einer Decke Mittagsschlaf machen…

Mir würde noch eine Menge einfallen.

Ganz besonders schön sind aber Sommerabende. Gestern zum Beispiel. Für einen perfekten Sommerabend braucht man:

- eine Stadt mit Fluss (z. B. Dresden mit der Elbe)

- ein Freilichtkonzert (gestern spielte ‘Unheilig’) an eben diesem Fluss und

- die Möglichkeit außerhalb des Konzertgeländes eine Decke zu platzieren

- eine Flasche Wein

- eventuell was zum Knabbern

- Freunde

und

- den Sonnenuntergang

Dresdens Altstadt ist immer schon, aber ganz besonders schön ist sie, wenn die Sonner untergeht und der Mond über der Altstadt auf und die Kulisse von den letzten rötlich Strahlen beleuchtet wird. Es sollte immer Sommer sein… *seufz*

Verwurzelt

Auf die Frage wer man ist, gibt es viele Antworten. Es ist jeden falls mehr als nur der Name und es ist nie nur der Beruf. Kulturelle Herkunft und Familie spielt ob uns das nun gefällt oder nicht eine ganz wesentliche Rolle, bei der Definition des eigenen Selbst.

So hat der Mann der amerikanischen Großtante meines Lebenspartners die Frage nach seiner Herkunft nicht etwa mit: “Bosten, Vereinigte Staaten beantwortet”. Seine Worte waren, er sei zu ‘einem viertel Deutsch’. Als ich ihn daraufhin fragte, was er denn noch so sei (1/4 Irisch und 1/2 Polnisch) war ich überrascht, wie wichtig ihm das offenbar war. Dabei spricht er kein Polnisch und nur sehr wenige Worte Deutsch. Auch seine Begeisterung für europäische Kultur, Denkmäler, geschichtsträchtige Bauten war beeindruckend (“I like this really old stuff!)”.

Auswanderer der zweiten Generation in Europa auf der Suche nach ihren Wurzeln. Warum wohl? Ist ein Heimatland nicht genug?

BUNT

Eines der Sommerhighlights – Ja, auch hier ist der Sommer endlich angekommen! – in Dresden ist jedes Jahr die Bunte Republik Neustadt (kurz BRN). Entstanden aus einer Protestbewegung in den 90er Jahren handelt es sich heute eigentlich nur noch um ein großes Straßenfest. Dies macht sich vor allem in der Kommerzialisierung bemerkbar. Es geht an vielen Stellen vor allem um den Verkauf von Essen und Trinken und natürlich von Krimskrams, den man auf solchen Festen üblicherweise findet. Darüber hinaus ist die BRN aber trotzdem etwas ganz besonderes. Auch wenn ich nicht weiß, wie das Fest früher aussah, hat es einen ganz besonderen Charme, der es von anderen Stadtfesten, die ich kenne, unterscheidet.

Samstag Nachmittag sind die zentralen Straßen der Neustadt schon voller Menschen. Junge und Alte, Familien mit Kindern, ein bunt gemischtes Publikum tummelt sich auf der Allaunstraße, der Louisenstraßen oder rund um die Lutherkirche. Nach einem Spaziergang durch dem Priesnitzgrund haben mein Lebensgefährte und ich beschlossen uns in das bunte Getümmel zu stürzen. Aber als uns der Durst überkommt und die Füße langsam brennen, suchen wir uns ein erhöhtes Plätzchen vor einer Bar und beobachten bei einem kühlen Bier die vorbeiziehenden Menschenmassen. Und das Publikum ist wirklich bunt. Manche haben wahrscheinlich Stunden vor dem Spiegel verbracht, bevor sie das Haus verlassen haben. Punks mit perfekt gestylten schreiend bunten Haaren, Musikfans verschiedener Richtungen in Schwarz bis leuchtend rot, gelb oder blau. Alternative Ökos in Leinenkleidern und Biolatschen. Sogar einen Mann im Schottenrock habe ich gesehen, nicht gerade die Traditionskleidung in Dresden. Tatoos soweit das Augen sehen kann. Erstaunlich wie bebildert die Menschen heute oft sind. Sternchen und Blümchen fallen ja kaum auf, Frauen die Aussehen, als ob sie Strumpfhosen tragen,  obwohl es nur bebilderte Beine sind. Bunte Rücken und Dekolletès, man könnte jede Menge Zeit mit der Interpretation verbringen.

Ich habe mir übrigens ein kleines Bildchen (eine Schwalbe) in den Nacken kleben lassen, ein Pentagram stieß bei meinem liebsten nicht gerade auf Gegenliebe. Das Vöglein hat aber die Dusche nach dem Sport am Sonntag nicht überstanden.

Sehr niedlich waren auch die vielen Säuglinge und Kleinkinder die von ihren Eltern durch die Straßen getragen, geschoben und gezogen wurden und die gegen den Lärm und die Musik aus allen Richtungen neonfarbenen Gehörschutz trugen.

Aber ein paar Details machen daneben noch die Besonderheiten der BRN aus. Die viele Straßenverkäufer, die nicht in mit kommerziellen Wägen am Straßenrand stehen. WGs und Familien mit Kindern die Waffeln backen, Kuchen verkaufen und selbstgebastelte Dinge anbieten. Im meinem ersten Jahr in Dresden habe ich hier ein paar Ohrstecker, die aus Porzelanscherben gefertigt sind, gekauft. Diesmal konnte ich einer bunter, sehr weichen und fast durchsichtigen Pumphose nicht widerstehen. :)

Wichtig ist für die BRN auch die Musik, die an allen Ecken gespielt wird. Große und kleine Bühnen, Bands, die von Balkonen herunter musizieren, DJs in Bierwagen, Rapper auf der Straße, Privatleute, die ihre Boxen ans Fenster stellen und ein paar Meter Straße beschallen, bis der Sound von der nächsten Bühne ein paar Meter weiter überlagert wird. Andere – wie eine trommelnde Salsagruppe – bewegen sich durch die Straßen und bleiben an der ein oder anderen Stelle ein Weilchen stehen – um zu trommeln.

Kulinarisch dominieren übrigens indische Speisen das Bild, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das ein und derselbe Inder ist, der nur verschiedene Stände hat oder ob es wirklich so viele indische Restaurants in der Neustadt gibt, die alle einen Stand auf der Straße haben. Aber es gibt auch die unvermeidlichen Langosstände (meiner Meinung nach könnte man die weglassen), leckeres Fladenbrot, Crepes, Falafel und Co.

Zwei Abende und ein Nachmittag BRN: Viele Musik, leckeres Essen, viele Menschen – alles in allem ein schönes buntes Wochenende!

Einmal Warschau und zurück -

ein kurzer Reisebericht über eine kurze Reise

Abfahrt am Sonntag Mittag bei starkem Regen und steigendem Elbpegel, wobei uns zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, wie dramatisch es in den nächsten Tagen werden würde. Als wir an Görlitz vorbei und über die Grenze waren schien aber tatsächlich auf einmal die Sonne. Polen begrüßte uns mit Wärme und Sonnenlicht. Dementsprechend war die Fahrt recht angenehm und es gab viel zu sehen. Vor allem als wir auch noch einen kleinen Umweg über diverse Dörfer fuhren, den uns die nicht gerade top-aktuellen Karten des Navigationsgeräts beschert hatten. Auffällig ist, dass in Polen unglaublich viel gebaut wird. Und die Menschen haben offenbar eine Vorliebe für schreiend bunte Dächer (türkis-blau?) und Säulen vorm Haus.

Unsere Ankunft in Warschau war dann entsprechend spät, aber mit verkehrgünstig gelegenem Hotel und 24-Stunde Check-in ist sowas ja kein Problem. Das Frühstück am nächsten Morgen war für Vegetarier erträglich (Eier in Massen, Käse und Milch für Cornflakes) aber Veganer untauglich. Es sei denn es reichen einem Tee und ein paar Salatblätter sowie Weißbrot mit Marmelade. Aber schon im vorhinein war ja klar, das vegan in Polen eher nicht zur Debatte stehen würde.

Nachdem wir uns also gestärkt hatten ging es los: Warschau erkunden. Wir begannen ein wenig außerhalb in einer wunderschönen Parkanlage mit Schlösschen. Das Busnetz in Polens Hauptstadt ist sehr gut ausgebaut und wir waren mit einem Dreitages-Ticket ausgestattet. Von der Wärme und der Sonne ermüdet sind wir gegen Mittag Richtung Innenstadt gefahren und haben uns in ein Piroggenrestaurant geflüchtet (schöner kühler Keller). Das Restaurant gehört zu einer Kette und man bekommt dort Piroggen in allen möglichen Zubereitungsarten (gebraten, gekocht, …) und mit allen möglichen Füllungen (Fleisch, Fisch, Pilze, Kraut, Spinat, usw.). Also auch vegetarierfreundlich. Die Bedienung sprach super englisch und nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg durch die Altstadt.

Warschaus Altstadt ist, wie in vielen europäischen Städten der Fall, voller Touristen. Die restaurierten alten Bauten und das Stadtschloss sind neben dem Stadion, das wir von weitem auf der anderen Seite der Weixel schon mal durch eine Häuserlücke hatten blitzen sehen, die größte Sehenswürdigkeit. Wir klapperten etliche Kirchen ab und retteten uns auch in eine vor einem heftigen Regenschauer. Polen ist sehr katholisch und das spürt man an jeder Ecke. Ich habe noch nirgendwo (auch nicht in Rom) so viele Menschen in die Kirche gehen und schnell mal beten sehen. Reinkommen- bekreuzigen – niederknien – beten – wieder gehen (ca. 10 Minuten). Ob Alte oder Junge, Geschäftsleute oder Studenten, alle bunt gemischt. An vielen Straßenecken stehen Heiligenstatuen und Kreuze, geschmückt mit Blumen und offensichtlich liebevoll gepflegt. In absolut jeder Kirche hängt eine Tafel, die darüber aufklärt, wann Jan Pawel II (in Deutschland besser bekannt als Johannes Paul II) dort gewesen ist und was er dort gemacht hat (beten, Rede halten, der Kirche irgendeinen besonderen Status verleihen, etc.).

Am Abend haben wir uns auf die Suche nach einem vegetarischen Restaurant gemacht, dass im Reiseführer stand. Leider stimmte die Adresse nicht. Dafür haben wir aber die “Trattoria Rucola” gefunden und das Essen war super. Pizza Vegetariana… Mmmmh! Das leckere Esen hatten wir uns auch verdient, denn nach der Altstadt waren noch einige Denkmäler (Warschauer Ghetto, Gefallendenkmal des 2. Weltkriegs mit ewiger Flamme und Wachschutz) sowie ein Blick auf die Warschauer Skyline und den beeindruckenden Kulturpalast* (höchstes Gebäude der Stadt) gefolgt.

Am zweiten Tag stand vor dem Festivalbesuch, der eigentliche Grund für den Ausflug, noch ein wenig Sight-Seeing an. Wir entschieden uns für einen Ausflug auf die andere Seite der Weixel in ein Viertel, dass den Ruf eines Szene- und Künstlerviertels hat. Zu unserer Enttäuschung mussten wir feststellen, dass hier noch sehr viel getan werden muss und dort Häuser herumstanden, die in Deutschland wohl schon nicht mehr als bewohnbar gegolten hätten. Völlig geschockt waren wir, als wir an einem Zaharzt vorbei gingen, der seine Patienten im Schaufenster behandelte. Vor lauter Entsetzen haben wir leider vergessen ein Foto zu machen.

Nach hinreichender Stärkung (Piroggen und heiße Schokolade) haben wir uns dann auf den Weg Richtung Festivalgelände gemacht. Wir hatten von der netten Rezeptionsdame am Morgen mehrere Ausdrucke über diverse Bus- und Straßenbahnverbindungen bekommen und haben den etwas außerhalb liegenden alten Flughafen schnell gefunden. Die Musik war schon in vollem Gange, aber unsere Neugier galt ja dem Auftritt von Rammstein, der erst für 22:00 Uhr auf dem Programm stand, weshalb wir Korn, Slayer und Co nur mit mäßigem Interesse bedachten. Ich war sehr dankbar, dass wir daran gedacht hatten Ohropax mitzunehmen. Meine sämtlichen Organe wurden von den Bässen schon tiefenwirksam massiert, das wäre für meine Ohren ein wenig viel gewesen. Für den unvermeidlichen Regenschauer waren wir gut gerüstet und bis zum Auftritt von Rammstein waren meine Füße sogar wieder trocken. Die Show war super. Ich bin jetzt nicht unbedingt Rammsteinfan, aber das was die da auf der Bühne machen, lohnt das Zuschauen auf jeden Fall (siehe Fotos)! Ansonsten war es eine sehr zivilisierte Veranstaltung, sieht man von den überall vertreut liegenden Plastikbechern ab. Sowas wie Pfand scheinen die in Polen nicht zu kennen. Nachdem alles vorbei war, strömten die Massen Richtung Ausgang und wir ließen uns mit dem Strom treiben. Wirklich beeindruckend fand ich die Logistik im Anschluss an das Festival. Straßensperrungen und seeehr viele Busse zum geordneten Abtransport Richtung Stadtzentrum und Autobusbahnhof, sorgten dafür dass wir relativ zügig wieder im Hotel waren. Wir wären sogar noch schneller gewesen, wenn wir am Autobusbahnhof gleich die Haltestelle für unsere Linie gefunden hätten. Aber man kann nicht alles haben.

Am nächsten Morgen ging es mäßig ausgeschlafen zurück nach Deutschland. Diesmal war es in Polen trüb und diesig und auf deutscher Seite schien die Sonne. Trotzdem war eins der wichtigsten Themen für uns zu dem Zeitpunkt schon das Hochwasser in Dresden.

 

*Den Kulturpalast haben die Polen von den Russen geschenkt bekommen, als Wiedergutmachung dafür, dass diese im 2. Weltkrieg große Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt hatten. Das Gebäude ist gegantisch. Es sind dort unglaublich viele Kinos und Theatersäle untergebracht.

Pfingstferien

Kurzer Überblick über die Highlights der letzten Woche:

  • Opern sind bisweilen deutlich alberner als die schlimmsten Soaps. Bestes Beispiel: Mozarts “Cosi fan tutte”. Offensichtlich sah der Regiseur das aber auch so, sonst wären wohl nicht alle Darsteller in Clownskostümen aufgetreten.
  • Probiert: Zwei vegane Kuchen und sie waren beide hervoragend!  Allerdings sollte man keine Angst vor Kalorien haben.
  • Sonstige kulinarische News: Vegetarische Anfänger habens nicht leicht! Aber hier gilt “Was in Vegas (oder in M***) passiert, bleibt in Vegas!” Also sprechen wir nicht drüber.
  • 3D-Bogenturniere machen echt Spaß, solange man das Testosteron-Gehabe der bewaffneten Männer (und einiger Frauen) übersieht.
  • Alte Freundschaften auffrischen ist was Gutes, Schulzeit Gespräche á la “wie hieß der Lehrer noch mal…?” sind aber inbegriffen.
  • Zugfahren kann Spaß machen, muss aber nicht.
  • Berlin bei Regen ist unattraktiv.
  • Ich habe mir mit dem Besuch im Pergamon Museum den Wunsch erfüllt das Ishtar Tor zu sehen und hindurch zu gehen. Das wollte ich schon, seit ich das erste Mal das “Museum der gestohlenen Erinnerungen” von Isau gelesen habe. Das ist zwar schon eine Weile her, aber da ich das Buch sehr oft (zweistelliger Bereich) gelesen habe, ist die Geschichte bei mir immer noch sehr präsent. Leider ist nichts passiert, sonst könnte ich wohl jetzt nicht schreiben. ;)
  • Shakespeare in 90 Minuten ist utopisch. Wusste ich natürlich vorher, aber etwas weniger Klamauk hätte trotzdem nicht geschadet.
  • Sagte ich schon, dass Berlin bei Regen nicht so toll ist?

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Leider regnet es auch hier. Der Sommer ziert sich noch. Aber nach drei verschiedenen Betten und vier Zugfahrten ist es schön wieder daheim zu sein!

Gartenträume

Ich habe mich letztes sehr amüsiert, als ich Martensteins Text über Buddhas in deutschen Gärten laß. Heute war ich im Park der Gärten in Bad Zwischenahn. Das war sehr hübsch und interessant. Aber mein absolutes Highlight dort waren die Froschbuddhas.

Das ist dann wohl fernöstliche Symbolik ad-absurdum!

Theaterabend

Freitag Abend mit drei Stunden räuberischem Spektakel. Schillers “Die Räuber” in der Aufführung des Dresdner Staatsschauspiels, war, wie eigentlich alles was ich dort jemals gesehen habe, eine hervoragende Inszenierung. Die Rolle des Franz Moor war beeindruckend gespielt, der Darsteller schwankte zwischen clownhafter  Alberheit, Boshaftigkeit, Trauer und Wut und gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Wenn ich ihn nicht in anderen Rollen schon gesehen hätte, ich hätte ihn einliefern lassen. Die Ähnlichkeit mit dem Joker aus Batman ist wohl auch nicht von ungefähr gewesen.

Ansonsten spielte das Stück auf verschiedene Etappen deutscher Geschichte an. Beginnend bei der Wiedervereinigung, wurden NS-Zeit und übersteigertes Nationalbewusstsein, DDR und Kolonialzeit thematisiert und mit Musik, sowie Zitaten in Wort und Bild unterlegt.

Das abenteuerliche Bühnenbild, das vereinfacht gesagt ein drehbares großes Klettergerüst war, trug zur Geschwindigkeit und Beweglichkeit des Stücks erheblich bei und ließ den Sturm und Drang auf der Bühne Wirklichkeit werden.

Drei Stunden gutes Theater, mal wieder ein unvergesslicher Abend!

Teehäuser

Ich habe mir gerade aller größte Mühe gegeben auf die Frage “Beschreiben Sie, was Sie gelernt haben in Hinblick auf Sprache und Kultur des Gastlandes!”, ein vernünftige Antwort zu geben. Zur Verfügung stehender Platz: 4000 Zeichen, das ist in etwa eine DIN A4 Seite Text. Und ich habe diese 4000 Zeichen voll ausgeschöpft und trotzdem fast nichts gesagt.

Zum Beispiel war nicht mal Platz, um die tollen Teehäuser zu erwähnen, die ich an Tschechien so liebe. Mein wertvollstes Mitbringsel (selbstgekauft) ist die Data Marsala Teemischung, die es im Teehaus in Benesov gibt. Eine Gewürzmischung aus Ingwer, Pfeffer, Zimt, Nelken und Kardamom, die man erst kocht, um dann schwarzen Tee, Honig und Milch hinzuzufügen. Soo lecker! Natürlich habe ich jetzt hier meine eigene Teestube. Ich habe eine große Auswahl verschiedenster Teesorten (schwarz und grün und alles was man so als Hippietee bezeichnen kann) und ein Kanne mit Stöfchen. Aber unsere Wohnung ist nicht pseudo-asiatisch decoriert und es liegen auch nicht überall Sitzkissen. Nicht das ich das dauernd toll fände, aber so ab und zu …

Wo sind in Deutschland die Teehäuser, warum gibt es hier sowas nicht?!

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