Annas Blog

Category: Kulinarisches (page 1 of 3)

Frühlingshafte Wintersonntage

… sind dann am besten, wenn man Zeit in der Sonne verbringt. Wenn einen die Sonnestrahlen so sehr in den Augen kitzeln, dass man niesen muss. Keine Mütze mehr braucht und einem beim Wäscheaufhängen im Garten nur noch die Finger abfrieren und nicht auch noch die Nase, die Ohren oder gar die Extremitäten.

“Moment mal”, wird der eine oder andere jetzt sagen, “Wäsche am Sonntag?” Ja, leider am Sonntag, Continue reading

Die wichtigste Zutat

Feiertag in Sachsen, die Advendszeit steht schon wartend am Gartentor und beobachtet die Menschen durch die Fenster bei ihren emsigen Vorbereitungen. Bei uns in der Küche steht alles bereit: Mehl, Eier, Zucker, jede Menge Butter, Mandeln, Kuvertüre, Vanille, Backpulver, Kokosflocken. Daneben liegen Rezepte, das Nudelholz, diverse Ausstechförmchen, Töpfe, Schüsseln, Backblech und ganz wichtig: jede Menge Backpapier. Wir sind also gerüstet. Die erste Plätzchenbackaktion der Saisson kann beginnen.* Continue reading

Zwei Stunden blind

zu Gast im ‘Sinneswandel’

“Hallo ich bin Marcel, ich werde Sie durch den heutigen Abend begleiten!” Der blinde Mann streckt uns die Hand hin, einer nach dem anderen ergreifen wir sie, nennen ihm unsere Namen. Dann halten wir uns aneinander fest, gehen durch die erste Tür, schließen die zweite Tür hinter uns. Es ist stockfinster. Man glaubt ein rotes Flimmern vor den Augen zu sehen, aber das ist Einbildung. Tatsächlich sieht man einfach nur Schwärze. Als wir alle am Tisch sitzen, erklärt Marcel uns, wo unser Besteckt liegt, Gabel und Feuchttuch links, Messer und Löffel rechts. Das Dessertbesteck oben, in der Mitte die Serviette. “Auf dem Tisch steht ein Brotkorb mit einem Dip in der Mitte, damit dürfen Sie schon einmal beginnen!” Alle tasten in Richtung Mitte.

Vom anderen Ende des Tisches kommt ein trockenes: “Ich habe den Dipp gefunden!” Wir lachen, es klingt wie eine Mischung aus aufgedreht und leicht hysterisch. Continue reading

Gastfreundschaft

Gastfreundschaft_3Gibt es etwas schöneres als für gute Freunde zu kochen, einen Tisch schön zu decken und dann bei Wein und gutem Essen einen schönen Abend miteinander zu verbringen? Ich denke nicht! Nur für den Abwasch hinterher würde ich mir manchmal Meinzelmännchen wünschen! Oder zumindest eine Geschirrspülmaschine.

Anlass war der dreizigste Geburtstag eines guten Freundes, aber ich gebe zu ich brauche normalerweise keinen Anlass, um mich in der Küche auszutoben. Ich brauche normalerweise eher einen Anreiz, wenn es sinnvoll ist und ich was schaffen sollte, am Schreibtisch sitzen zu bleiben. Das ist so viel schwieriger …

 

 

Hier ein paar fotographische Impressionen: Continue reading

Verliebt

koebenhavn_1Gesetztenfalls das Paradies ist eine Stadt, vielleicht sogar eine Großstadt, dann ist es wahrscheinlich wie Kopenhagen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Schon auf der Hinfahrt nach Schweden hat mir der Bahnhof aus roten Backsteinen gefallen. Ein Ort der einen Willkommen heißt, etwas, dass man nicht von vielen Bahnhöfen behaupten kann. Mit dem Zug anreisen ist übrigens die beste und garantiert auch günstigste Möglichkeit. Mit Europaspezialticket und womöglich noch Bahncard 25 macht einem auch die Fähre nichts, die mit dem Auto sehr teuer sein soll. Continue reading

Wer weiß, woraus eine gute, selbstgemachte Sauce Hollandaise besteht? Wer weiß, wie man sie macht?

Eigentlich ist das nicht sonderlich schwer, wenn man es ein paar mal gemacht hat. Trotzdem wissen nur noch wenige Hausfrauen um das Rezept und auch in Restaurants ist das Selbstmachen einer Hollandaise nicht mehr so verbreitet. Da wo ich ab und zu arbeiten, gibt es sie aber: frische, selbstgemachte Hollandaise.

Umso erstaunter ist dann der Koch, wenn ein Gast sich beschwert, die Hollandaise würde nicht schmecken. Continue reading

Ananastomaten auf einem Markt in FrankreichEs könnte sein, dass ich am Ende der Woche leicht orange bin. Oder dass ich meinen Lebenspartner mit überreifen Tomaten bewerfe, sowie das viele Touristen auf der Tomatina in Spanien jedes Jahr tun. Auf jeden Fall hoffe ich auch am Ende der Woche noch Tomaten sehen zu können.

Hätte ich gewusst, dass wir dieses Wochenende so reich beschenkt würden, dann hätte ich wohl am Freitag keine Tomaten gekauft. Leider hat mich niemand vorgewarnt. Ein guter Freund wird seiner Tomatenernte nicht mehr Herr. Letztes Jahr in Frankreich hat er die Samen von Ochsenherz- und Ananastomaten extra aus dem Salat gesammelt, mit nach Deutschland gebracht und geplanzt. Erfolgreich. Sehr erfolgreich. Vielleicht zu erfolgreich. Continue reading

Seht euch dieses Bild an und sagt mir, wo der Fehler liegt.

verlohrener Buchstabe

Keine Ahnung? Nur ein Achselzucken? Continue reading

Unsere Geburtstagsparty ist ja nun schon wieder ein paar Tage her, aber wie das meistens so ist, standen die Geschenke noch ein wenig herum.

Im Vorfeld hatten wir ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir NICHTS zum Hinstellen haben wollen (Platzprobleme in der Wohnung und ehrlich gesagt, fällt mir auch nichts ein, das ich dringend brauchen würde). Außerdem haben wir uns nichts gewünscht. Das lässt dann natürlich Platz für Überraschungen und zeigt außerdem, wie unsere Freunde uns einschätzen und wie gut sie uns kennen. Continue reading

Gras und Bier

oder ein olfaktorischer Ausflug in die Vergangenheit

Gerüche sind viel stärker als Bilder. So ist der Geruch von frisch gebackenem Kuchen zum Beispiel viel anheimelnder als der Anblick eines Sofas. Vor allem aber entführen einen Gerüche manchmal unerwartet in die Vergangenheit.

 

Gestern war bei der Großmutter meines Lebensgefährten und Haustechnikers Großeinsatz im Garten angesagt. Nach Uni und Arbeit haben wir das Rad bzw. den Zug bestiegen und uns auf den Weg nach Radeberg gemacht. Hecke scheiden und Rasenmähen stand auf dem Programm. Ich war, als ich ankam, leicht genervt von meinem Goetheseminar und die brütende Hitze und die brennende Sonne waren nicht in der Lage, meine Laune zu heben. Mangels Sonnencreme musste ich mich beim Äste einsammeln hinter den Resten der gestutzten Hecke vor dem Glutball am Himmel verstecken, um nicht gegrillt zu werden.

Aber als die Sonne langsam tiefer sank und mein Schatz mit dem Rasenmähen begann, war ich mit der Welt schon wieder halb versöhnt. Der Geruch von frisch gemähtem Gras hat doch immer noch etwas von Heimat. Eigentlich seltsam, wenn man bedenkt, dass ich zu Hause recht häufig Rasen mähen musste. Die fünf Euro Aufwandsentschädigung, die meine Eltern dafür gezahlt haben, hielt ich für die Schufterei nicht für angemessen und Spaß hat es eigentlich auch nie gemacht.

Und dann legte sich auf einmal ein Geruch über die Stadt, der mir noch beim Schreiben das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. Der Brauerreidunst einer Bierstadt. In Schwaden waberte er durch den in Abendsonne getauchten Garten. Der Geschmack von kaltem, süßen Malzbier lag auf einmal auf meiner Zunge. “Dunkelbier” haben wir früher immer zu dem klebrigen Getränk gesagt, dass es eigentlich nur an Wochenenden bei gemeinsamen Familienessen gab.

Leider war kein Malzbier in Sicht. Aber nach getanner Arbeit an einem warmen Sommerabend ist jedes kühkle Getränk recht und ein gemütliches Abendessen gerade richtig.

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