Es war ein langer und intensiver Tag, mit zu viel Kuchen und jede Menge Gelächter (davon kann es nie zu viel geben). Den Vormittag habe ich damit verbracht mit verschiedenen Klassen meine selbstgebastelten Aktivity Varianten zu spielen und schon das war teilweise ziemlich lustig. Von Seiten der Schüler gab es zudem noch jeden Menge Feedbackbögen, Tee und eine Tasse, gute Wünsche und zwei Umarmungen.
Die offizieller Abschiedsfeier in der Schule fand gegen 13:00 Uhr statt und war ein wenig seltsam. Zunächst hatten Jana und ich schon bedenken, dass keiner kommt und der viele Kuchen (der übrigens gelobt wurde – Danke an die Rezeptgeberin!) nicht gegessen wird. Dann kam ein Teil und einige wichtige Peronen, wie die stellvertretende Schulleiterin, ohne die wir zunächst nicht nicht anfagen wollten, fehlten. Irgendwann haben wir dann doch zumindest schon mal Kuchen gegessen. Ein Gespräch wollte zu diesem Zeitpunkt leider nicht so richtig in Gang kommen, das lag eventuell an der Anwesenheit der Schulleiterin. Mein Abschiedsgeschenk von seiten der Lehrer war ein Fotobuch mit Bildern der Klassen und der Schule, sowie meiner Zeit an der Schule und den Ausflügen, die ich so gemacht habe. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Nachdem dann offiziell noch was gesagt worden war, saßen alle noch ein weiteres Weilchen verkrampft rum, bis uns das Klingeln zur Stunde und die Tatsache, dass einige (auch Jana und ich) noch unterrichten mussten, erlöst hat.
Nach der Schule haben ich noch ein paar Dinge für den Nachmittag eigekauft und bin eigentlich sofort weiter zu Jana, da der inoffizielle Teil auf den Nachmittag vorverlegt wurde. Das Problem war nämlich, das einige ihren letzten Bus bekommen mussten und daher sonst nicht gekommen wären (ein “Ja, aber” war übrigens anwesent, es heißt also doch nicht immer “Nein”).
Es war eine gesellige und lustige Runde mit noch mehr Kuchen, verschiedenen Leckereien und Wein. Wir haben wirklich viel und herzhaft gelacht, wenn gleich ich jetzt schon gar nicht mehr weiß worüber alles. Ich habe außerdem noch ein Zeugnis bekommen auf dem ich bewertet wurde (Verhalten = sehr gut; der Versuch im Unterricht Witze zu machen = sie wurde bei ernstzunehmenden Versuchen beobachtet; Aussprache komplizierter tschechischer Wörter = beim zweiten Versuch hat es immer geklappt; die Fähigkeit als Tschechin durchzugehen = ausgezeichnet, solange sie nicht spricht; wobei ich für Verständigung auf Tschechisch immerhin = ein großes Lob für meine Bemühungen bekommen habe). Alles in Allem habe ich also ein paar schöne Andenken bekommen.
Nachdem sich die Versanstalltung gegen halb neun weitestgehend aufgelöst hatte, habe Jana und ich beschlossen uns zum Quatschen noch in der Teestube niederzulassen. Das war super, weil ich dort auch noch meinen Lieblingstee kaufen konnte (alle, die mich besucht habe, wissen, welchen ich meine!). Ein Superabschluss für einen schönen Tag. Wobei es vielleicht nicht die allerbeste Idee war um halb zehn Abend eine Kanne schwarzen Tee zu trinken, aber wer braucht schon Schlaf, wenn er so viel Spaß haben kann ;).
Abschied ist ein interesanntes Wort, in dem auch immer ein wenig Wehmut und Traurigkeit mitschwingt. Aber ich empfinde das nicht so. Ich habe in diesen vier Monaten die Möglichkeit gehabt neue, tolle Menschen kennenzulernen und das ist kein Grund traurig zu sein. Ich habe jede Menge Erfahrungen sammeln können. Kein Grund zum heulen, oder? Ich bin sehr froh darüber, dass ich diese Erfahrungen machen konnte und ich habe es nicht eine Sekunde bereut! Und deshalb bin ich einfach nur glücklich, auch über den Abschied, denn der gehört dazu.
Countdown: Morgen reise ich ab.
Wer was dazu sagt: