Freitag Abend mit drei Stunden räuberischem Spektakel. Schillers “Die Räuber” in der Aufführung des Dresdner Staatsschauspiels, war, wie eigentlich alles was ich dort jemals gesehen habe, eine hervoragende Inszenierung. Die Rolle des Franz Moor war beeindruckend gespielt, der Darsteller schwankte zwischen clownhafter  Alberheit, Boshaftigkeit, Trauer und Wut und gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Wenn ich ihn nicht in anderen Rollen schon gesehen hätte, ich hätte ihn einliefern lassen. Die Ähnlichkeit mit dem Joker aus Batman ist wohl auch nicht von ungefähr gewesen.

Ansonsten spielte das Stück auf verschiedene Etappen deutscher Geschichte an. Beginnend bei der Wiedervereinigung, wurden NS-Zeit und übersteigertes Nationalbewusstsein, DDR und Kolonialzeit thematisiert und mit Musik, sowie Zitaten in Wort und Bild unterlegt.

Das abenteuerliche Bühnenbild, das vereinfacht gesagt ein drehbares großes Klettergerüst war, trug zur Geschwindigkeit und Beweglichkeit des Stücks erheblich bei und ließ den Sturm und Drang auf der Bühne Wirklichkeit werden.

Drei Stunden gutes Theater, mal wieder ein unvergesslicher Abend!