Annas Blog

Category: Alltägliches (page 4 of 5)

Unter Freunden – eine Konsumkritik

Vor inzwischen über einem Jahr habe ich zum ersten Mal Erfahrungen mit dem Konzept “Verkaufsparty” sammeln können. Damals war ich zu einer Freundin auf eine Tupper-Party eingeladen. Im großen und ganzen besteht diese “Party” aus einer Vorstellung aller wichtigen Produkte (in diesem Fall die der Firma Tupper), ohne die man nicht leben kann. Und falls man es bisher konnte, dann wird es einem in Zukunft verleidet, weil man ohne nicht mehr leben möchte. Zum Beispiel die Schüssel mit deren Hilfe man Nudeln in der Mikrowelle kocht. – Nie von gehört? – Braucht man auch eine Mikrowelle für, aber diese Mehrkosten sollte einem der Spaß schon wert sein.

Anschließend gibt es eine Produkttestphase. So haben wir auf besagter Veranstaltung zusammen eine Quiche gebacken, mit Hilfe verschiedener Tupperprodukte versteht sich. Seit dem weiß ich, dass es einen Tupper-Zwiebelhexler gibt, den ich durch ein Band antreibe. “Keine tränenden Augen” (O-Ton der Verkäuferin), aber viel Abwasch und ich bin mit dem Messer definitv schneller, wobei ich natürlich einen unfairen Vorteil gegenüber vielen Hobbyköchen habe. Unverzichtbar ist auch der Dosenöffner. Für dreißig Euro kann ich etwas erwerben, das ewig hält, keine scharfen Räder erzeugt und ohne Krafteinsatz anwendbar ist. Das würde sich bei unserem Dosenkonsum auch wirklich rechnen. Zumal jede gute Mutter (nicht das bei besagter Veranstaltung welche dabei gewesen wären…) ihrem Kind immer Dosen zum auslutschen gibt, ohne scharfe Ränder natürlich, wegen der leckeren Bisphenol-A-haltigen Kuststoffbeschichtung innen … Mhhh!

Die Quiche, gebacken in einer Latex-Form bei deren Verwendung man keinen Teig für den Boden benötig, war übrigens höchstens mittelmäßig. Wenn ich kalorien- oder kohlenhadratarm essen möchte, dann sollte es halt lieber ein schöner Salat sein und kein Quiche ohne Boden.

Abschließend kommt dann die Verkaufsphase. Man hatte ja ausreichend Gelegenheit die Vorteile aller Produkte zu bewundern und möchte nun nach Möglichkeit ganz tieef in die Taschen greifen, um vielleicht den ein oder anderen Schatz mit nach Hause zu nehmen. Bei Tupper ist es übrigens auch so, dass der Gastgeber ein Geschenk bekommt, das umso größer ausfällt je kauffreudiger sich die eingeladenen Freunde zeigen. Die fragwürdigen Seiten des Netzwerkmarketings.

Ich habe mich damals der Ausgabe auch nur eines einzigen Euros verweigert. Und selbst bei Sachen, wo man mal sagt “ok, das könnte ganz praktisch sein” stellt man fest, brauchen (im Sinne von ohne dieses Produkt nicht klarkommen) tut man es nicht. Und heute wüsste ich nicht mal mehr, was davon ich überhaupt praktisch gefunden habe. Im Gedächtnis geblieben sind mir nur die Kuriositäten.

Letzten Freitag war ich mal wieder zu so einer Veranstaltung eingeladen. Diesmal handelte es sich um einen Schminkworkshop, also die getarnte Verkaufsveranstaltung einer Kosmetikvertreterin. Versprochen wurde einem eine “freudvolle und spannende Atmosphäre”. Schon das Wort freudvoll ist in diesem Zusammenhang fragwürdig und was an Kosmetik Spannung erzeugt, blieb auch offen. Bislang dachte ich immer, jede Menge Creme im Gesicht hilft Spannungen zu reduzieren. Naja – genug der Wortspielerei. Ich gebe zu, ich bin von Natur aus neugerig, also bin ich hingegangen. Was man nicht ausprobiert hat, darüber kann man nicht sprechen (und in meinem Fall auch nicht schreiben) und schminken ist ja etwas, dass den meisten Frauen und Mädchen Spaß macht.

Ich möchte auch ehrlich sein, ich habe tatsächlich etwas darüber gelernt, wie ich zum Beispiel meine Augen besser schminken kann. Im Alltag bin ich ja häufig sogar für Mascara zu faul und Makeup benutze ich nie. Trotzdem sollte man vieles in Frage stellen. So bin ich nach wie vor überzeugt nicht drei Schichten Irgendwas auf mein Gesicht auftragen zu müssen. Und das alle diese Schichten “meine Haut atmen lassen sie aber vor allen schädlichen Umwelteinflüssen (Pollen, Sonne, Bakterien) schütz” wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Angefühlt hat es sich irgendwie nicht so.

Das Ergebnis sah allerdings gut aus, wobei ich so nie zur Uni gehen würde und selbst für das geplante Essengehen am Freitag Abend kam es mir ein wenig to much vor. Aber ich weiß jetzt, dass ich eng stehende, große, leicht schräge grüne Augen und ein viereckiges Gesicht habe. Das alles hätte mir ein Blick in den Spiegel natürlich auch offenbaren können, aber ich habe jetzt eine darauf zugeschnittene Anleitung, wie ich am besten Liedschatten auftrage und wie ich den Eyliner zu setzen habe.

Am Ende kam natrülich auch hier die Verkaufsphase und diesmal habe ich tatsächlich etwas gekauft. Praktischerweise haben ja solche Berater ein tragbares EC-Gerät, sodass man das Geld virtuell schon mal los ist, bevor man das Produkt in der Hand hat. Auch einen Termin für eine Hautfachberatung habe ich mir aufschwatzen lassen, den werde ich aber wohl wieder absagen. Die Produktserie im Wert von über hundert Euro, die man da empfohlen bekommt, will ich eh nicht. Dann liebe gar nicht erst hingehen.

Das ist das Problem mit dem Party-Konzept, wenn die Verkäuferin nett und sympathisch (also gut) ist, dann will man nicht nichts kaufen. Schließlich hat sie sich drei Stunden Zeit für den Spaß genommen. Beim nächsten Mal werde ich deshalb lieber nicht mehr hingehen. Wobei, wenn ich sie einladen würde, bekäme ich ein Pinselset im Wert von 50 Euro, nicht das ich wüsste, was ich mit 15 verschiedenen Pinseln anfangen sollte. Angeblich geht das morgendliche Makeup dann schneller. Aber wie gesagt, ich benutze morgens nichts, wofür ein Pinsel nötig wäre.

Eine andere Freundin ist genau aus diesem Grund gar nicht erst hingegangen. Sie meinte allerdings lakonisch: “wenn wir schon Verkaufspartys veranstalten, warum machen wir dann nicht ein Dildo-Party?” Da gäbe es wenigstens Sekt und interessante Frauengespräche.

Wie da allerdings die Produkttestphase aussieht, habe ich lieber nicht nachgefragt.

Warum ich nicht Grundschullehrerin werde

Erleichtert wische ich die Arbeitsflächen in  Restaurantküche des Barrockschlosses ab. Gerade eben ist der letzte der vierköpfigen Rasselbande wieder im Restaurant veschwunden, um demnächst an der Kaffeetafel zu sitzen. Eine gute Stunde habe ich mit vier Kindern, zwei Jugendlichen in Beobachterposition und einem Großvater (Urgroßvater?) in der Dokumentarfilmerrolle Muffins gebacken.

Nachdem die zwei Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen 4 bis 9 zunächst nur zögerlich die Küche betreten haben, wurden sie schnell von Minute zu Minute lebhafter. Als alle Hände gewaschen hatten, bekam jeder ein Papierkochmütze auf den Kopf, auf die ich mit Edding die Namen schrieb. Ich selbst trug auch so ein hübsches Exemplar. Eddy (“mit zwei d und y”, wie er betonte) fühlte sich als Ältester offensichtlich schon etwa zu cool für diese Aktion und gab sich betont gelangweilt. Matteo (der jüngste) konnte ohne Kiste nicht auf die Arbeitslatte schauen und war sehr aufgeregt. Lisa Marie (“du darfst Lisa schreiben”) war eher ruhig und hat fleißig mitgearbeitet. Helene (“ich habe ganz viele E’s im Namen!”) sah aus wie ein Prinzesschen in ihrem weißen Kleid und fühlte sich eindeutig auch so.

Helene: “Ich habe jetzt eine Geburtstagskrone, auf der mein Name steht!”

Ich: “Ich dachte ihr feiert eine Konfirmation heute. Außerdem ist das ein Kochmütze!”

Helene (mich ignorierend und aufgeregt auf und ab hüpfend): “Darf ich meine Geburtstagskrone behalten?”

Ich: “Natürlich darfst du die Kochmütze behalten, steht ja dein Name drauf!”

Anschließend bekamen alle eine Schürze umgebunden, um weiße Hemden und Kleidchen vor Teig und Schokoladenflecken zu bewahren. Bei einem Muffinteig ist es schwierig, jedem Kind gleichzeitig eine Aufgabe zu geben, denn es ist ja nur ein Teig.

Mateo gießt Milch ein, Lisa schlägt Eier auf, Eddy rührt (er war der einzige der rein Kräftemäßig dazu überhaupt in der Lage war) Helene: “was soll ich machen, darf ich auch was machen, was kann ich machen?!” (immer noch aufgeregt hüpfend). Sie durfte dann Butter zerkleinern. Akribisch begann sie damit zwei Stücke Butter in kleinste Stückchen zu zerlegen. Mateo wollte helfen und hatte bald seeehr fettige Hände. Nachdem (endlich) alle Butter im Teig war, musten alle wieder Hände waschen

Helene: “Warum muss ich denn schon wieder Händewaschen?”

Der größte Spaß war das Einfüllen in die Förmchen, eine Teig-Matsch-Party an der Janoschs kleines Schweinchen seine Freude gehabt hätte.

Helene (hysterisch kichernd): “Guck mal was der Matteo da macht!” (Matteo verteilt  den Teig neben den Förmchen)

Lisa: “Das hier wird meiner – da kommt extra viel rein!”

Ich: “Macht bitte nicht zu viel rein, die werden beim Backen noch größer!”

Eddy (während er ein Förmchen extreeem voll macht): ” Ich will auch einen extra Großen!”

Ich (nur für mich): “was hatte ich gerade gesagt?! – seufz”

Helene (mit dem Löffel schon halb im Mund): “Dürfen wir den Teig probieren, zu Hause darf ich immer probieren!”

Ich: “Ja, aber nur ein bischen, sonst bekommt ihr Bauchschmerzen!” (Oh man, dass ich so was mal sagen würde. Den Satz habe ich von meiner Mutter nie hören wollen!) – Sofort verschwinden vier Löffeln in vier Mündern.

Nachdem die Matschparty vorbei ist und die Muffins im Ofen, muss erstmal ein wenig geputzt werden. Nicht zu vergessen das obligatorische Händewaschen. Dann muss Zuckerguss und Schokoladenguss angerührt werden. Helene darf rühren. Lisa auch. Eddy schüttelt das Plastikdöschen mit den bunten Perlen solange bis diese schön elektrisch aufgeladen an der Gefäßwand kleben. Matteo rührt in der Schüssel mit dem Krokant und steckt sich ab und zu einen Hand voll in den Mund. Gut, dass seine Hand noch so klein ist, sonst wäre wohl nichts zum verziehren übrig.

Alle außer Eddy sitzen inzwischen auf der Arbeitsfläche.

Ich: “Helene, setz dich so hin, dass deine Schuhe nicht auf der Arbeitsfläche sind. Das macht man nicht!” (Ich bin erstaunt, sie gehorcht ohne murren.) “Matteo, du auch!”

Die Muffins kommen aus dem Ofen. Ich verteile sie auf einem Gitter, kurz warten müssen wir aber noch.

Ich: “Lisa, was habe ich über Schuhe auf der Arbeitsfläche gesagt?”

Lisa (während sie die Schuhe runternimmt): “Das hast du aber nicht zu mir gesagt!” – Tja, da hat sie recht, aber trotzdem!

Beim Verziehren merkt man, dass die Vier langsam müde sind. Zuckerguss und Schokoladenguss soll ich verteilen, dass ist ihnen zu anstrengen, sie wollen nur (tonnenweise) bunte Kügelchen und Krokant streuen.

Helene (während sie die Zuckerkügelchen streichelt): “Hier fass mal an, schön, oder?”

Ich: (Zuckerkügelchen anfassend ernsthaft): “Mhhm”

Lisa beginnt eifrig den restlichen Zuckerguss zu essen und hat bald das ganze Gesicht voll davon.

Helene: “Ich will den Schokoladenguss essen, darf ich?” Als ich nicht sofort reagiere, versucht sie es nachdrücklicher: “Lisa darf den Zuckerguss esse, ich will auch was! Warum darf ich den Schokoladenguss nicht essen?” Ich habe nie behauptet, dass sie nicht darf und drücke ihr die fast leere Schüssel in die Hand. Sie ist glücklich. Die Schürze ist inzwischen verrutscht und der braune Schüsselrand klebt am weißen Kleidchen, ich weiß schon, wer sich darüber freuen wird. Innerlich muss ich grinsen.

Nachdem die Muffins auf Teller verteilt wurden, schicke ich alle ein letztes Mal zum Hände und diesmal auch Gesicht waschen. Lisa schafft es dabei auch ihr halbes Kleid mitzuwaschen, gut dass es nicht allzu kalt ist heute. Matteo rennt mitsamt Schürze davon und muss nochmal zurückkommen, schließlich aber sind die vier Wirbelwinde wieder verschwunden. Helene war übrigens die Einzige, die Ihre “Geburtstagskrone” nicht mitgenommen hat.

Ich wische die Arbeitsflächen ab und probiere einen der noch lauwarmen Muffins. Hat irgendwie Spaß gemacht, aber wie gesagt: Grundschullehrerin werde ich nicht.

Über Frust und geteiltes Leid

Untertitel: SCHEISSE!

Gerade jetzt im Moment bin ich extrem wütend und gefrustet. Und da das hier ja seit neuestem sowas wie meine Psycho-Couch ist, werde ich den ganzen Mist jetzt hier abladen! Ich sitze (immer noch) an meinem Praktikumsbericht und war gerade schreibtechnisch richtig gut in Fahrt, nachdem heute es Vormittag eher schleppend lief. Das lauter werdende Brummen des Lüfters lernt man mit der Zeit zu ignorieren. Sollte man aber, wie ich gerade gelernt habe, nicht. Denn auf einmal mitten im schönsten Flow – Zack – Bildschirm schwarz, Rechner aus. Ist mir noch NIE passiert sowas. Das sich irgendwelche Programme mal aufhängen ok, aber das sich das Ding einfach so mir nichts dir nichts und ohne mich zu fragen komplett ausschaltet? Gut er ist ziemlich warm (oder sollte ich sagen heiß?) geworden; aber trotzdem! Ich wusste nicht mal, das der sowas darf!

Und wie das immer so ist, die letzte Speicherung habe ich ca. eine halbe Stunde vorher durchgeführt. Eine A4 Seite Text – einfach weg! Dafür gibt es nur einen passenden Ausdruck: SCHEISSE!

Soviel zum Thema Frust. Mein Leid besteht ja schon den ganzen Tag aus der Tatsache, dass ich mit diesem monströsen Bericht immer noch nicht fertig bin. Aber da bin ich natürlich nicht die Einzige. Und da kommen wir zum zweiten Punkt, ich habe heute schon mein Leid mit ganz vielen Mitleidenden geteilt. Moderne Kommunikation ist schon was schönes. Ein paar SMS, Facebook-Nachrichten und Telefonate später weiß man, wie es den ganzen Komilitonen so geht, wie weit die so sind und wie die welches Problem gelöst haben. Und obwohl wir uns alle gegenseitig bemitleidet haben: “Boa, ich hab auch echt gar keine Lust mehr..!” “Ne du ich auch schon lange nicht mehr, zehn Seiten Reflexion, so ein Blödsinn…” ging es wahrscheinlich hinterher allen besser. Mir geht das zumindest immer so.

So wie jetzt zum Beispiel. Ich kanns ja nicht mehr ändern. Weg ist weg (tolle Weisheit, was?!). Und ich habs mit euch geteilt oder euch zumindest mitgeteilt. Und wenn ihr dann noch ein wenig mit mir mit leidet, dann gehts uns allen besser… oder so ähnlich!

Liebe Dresdner Stadtplaner,

Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mich einmal bei euch bedanke. Gerade heute auf dem Rückweg von der Uni habe ich den Hindernisparcour, der meinen täglich Arbeitsweg darstellt, wieder einmal mit Bravour gemeistert. Ich trainiere dadurch zweimal täglich Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsvermögen.

So musste ich wieder diversen auf den Bus wartenden und sich gedankenverloren bewegenden Menschen ausweichen und zwei mal scharf bremsen damit niemand zu schaden kommt. Dieses Gefahrentraining wird mir allein dadurch ermöglicht, dass die Radwege zwischen Bushaltestelle und Straße entlang führen, also danke dafür.

Auch die vielen Schlaglöcher und hohen Bordsteinkanten, die ich mit meine dünnen Reifen zu meiden versuche, helfen mir beim Fahren nicht einzuschlafen. Die zum Teil fehlende Markierung sorgt dagegen dafür, dass die Radwege aus dem Bewusstsein der Autofahrer verschwinden und verlangen von mir nicht nur das Beobachten der zu hohen Bordsteinkante, sondern stellen auch noch kommunikative Anforderungen. Denn ich muss herannahende Autos aufmerksam im Auge behalten und wenn möglich Blickkontakt mit dem Autofahrer aufnehmen. Damit er ja nicht vergisst, wer hier Vorfahrt hat – nämlich ich!

Ganz entzückt bin ich auch von den zwei Baustellen, die sich seit neuestem auf meinem (nur etwas 5 km langen) Weg befinden. Ein wenig Slalom kann für das Koordinationstraining eines jeden Radfahres nur von Vorteil sein. Und es versteht sich ja auch von selbst, dass die Autos auf Radwege umgeleitet werden und der Radfahrer den Umweg in Kauf nimmt. Schließlich möchte er nicht nur sein Ziel erreichen, sondern auch ein wenig trainieren. Sportliches Engagement geht klar vor.

Ich finde es auch völlig ok, wenn ihr Radwege wegmacht und stattdessen lieber Parkplätze baut. Die faulen Autofahrer müssen selbstverständlich immer direkt vor dem Geschäft parken können, denn sonst würde sie warscheinlich nicht mehr einkaufen gehen. Und den wirtschaftlichen Schaden, der dadurch entstünde, möchte ich nicht auf meine Kappe nehmen.

Nein, keine Sorge: Wir Radfahrer stecken das schon weg! Fragt sich nur, wie lange noch.

Gezeichnet,

eine Radfahrerin

 

So nah und doch…

Die Sonne scheint zum Fenster rein, die Vögel zwitschern und das strahlende Wetter ist ein super Anlass gewesen die Betten abzuziehen und Wäsche zu waschen. Leider ist das auch schon das einzige was ich heute an frühlingshafter Stimmung abbekomme, da ich zur Zeit vor meinem Rechner festhänge und ganz dringend weitere Seiten Praktikumsbericht produzieren muss.

Da bleibt nur ab und zu der seufzende Blick aus dem Fenster. Es ist doch verrückt, dass man sich an solchenTagen sogar aufs Wäsche abnehmen freut, weil man dafür endlich hinaus in die Sonne und an die frische Luft gehen kann.

Sprachblüten

Die Sonne scheint und es wird Frühling. Allerdings sind die Bäume noch recht kahl und außer vereinzelten Frühblühern sind noch nicht viele Blüten zu sehen.

Zum Ausgleich dafür wurde ich dieses Wochenende mit einer breiten Palette an “Sprachblüten” konfrontiert. Darunter befanden sich sowohl Ausrutscher in den tiefsten Sprachsumpf als auch kreative Formulierungen aus der Hausarbeit meiner Schwester, bei der ich schon das Thema nicht verstanden habe. ;)

Ich möchte euch an dieser Stelle ein wenig an den hübschesten Auswüchsen teilhaben lassen. Aber Achtung nicht alles davon ist jugendfrei!

Gestern Abend waren wir auf einer Geburtstagsfeier. Und wie häufig rutschen Gespräche unter Erwachsenen zu fortgeschrittener Stunde und unter dem Einfluss von zu viel Alkohol auch gerne mal unter die Gürtellinie.  – Man verzeihe mir bitte an dieser Stelle den Niveauverlust, aber ich konnte nicht anders als es aufschreiben. – Neben abstrusen Geschichten über Sexunfälle (“Epileptikerin beißt ihrem Ehemann den Penis ab” und “Gips in der Harnröhre als Potenzmittel ist keine gute Idee”) habe ich tolle neue Worte gelernt. “Trackermuschi” und “Fernfahrerfotze” kannte ich zum Beispiel nicht. Und im Zusammenhang mit Hackfleisch und perversen sexuellen Vorlieben fiel irgendwann der Satz: “Da wird der Fleischer zum Zuhälter!” Aber mal abgesehen von schmutzigen Geschichten wars ein netter Abend ;) Er schien halt nur unter dem Motto “Heute sinkt für Sie: Das Niveau!” zu stehen.

Ganz eigene Stilblüten hat dagegen meine Schwester in ihrer jüngsten Hausarbeit produziert. Thematisch bewegt sich diese im Bereich Kunstwissenschaft und Philosophie und es handelt sich um eine Außeinandersetzung mit dem Futurismus in Russland (Ok ich nehme es zurück, ein bisschen was habe ich doch verstanden). Dieser hat sich ihrer Beschreibung nach “nicht ganz am Vorabend des ersten Weltkriegs, aber doch etwa um die Teezeit” entwickelt. Das ist zwar keine päzise Zeitangabe, wir lernen jedoch Folgendes:

1. Die Verfasserin ist Teetrinkerin – Norddeutsche oder Engländerin. (Wir wissen natürlich was zutrifft.)

2. Der zweite Weltkrieg hat an einem Abend begonnen.

3. Präzise Zeitangaben in geschichtlichen Abhandlungen sind überflüssig, hauptsache die Schreiberin wird ausreichend mit schwarzem Tee versorgt. (Was offensichtlich nicht der Fall war.)

Abschließend habe ich noch gelernt, dass die Russen (vor allem die Futuristen unter ihnen) größenwahnsinnig waren, aber auch das ist ja eigentlich nichts Neues. Ob Putin wohl auch eine “utopische Welttransformation” anstrebt? Ich hoffe nicht, denn diese besteht nach Meinung meiner schwarzteesüchtigen Schwester aus der “Vollendung der Schöpfung” und das hört sich keinesfalls gut an. Unsere Welt ist doch super wie sie ist, ein wenig unperfekt und sprachlich voller einzigartiger bis abartiger Bilder. Eine wundervolle Spielkiste für jeden, der damit umgehen kann oder zumindest glaubt dies zu können.

 

Gezeichnet:

Anna, die glaubt mit Sprache umgehen zu können (auch wenns an der Rechtschreibung bisweilen hapert) ;)

 

Das fehlende Wort

Grundsätzlich bin ich ja um Worte nicht verlegen. Aber jeder von uns kennt das ja, wenn er etwas bestimmtes sagen möchte und das passende Wort ist eben gerade in diesem Moment einfach nicht da. Das kann einem bei Fachbegriffen passieren, aber manchmal auch bei ganz alltäglichen Wörtern.

Ich bin nur kein Computermuffel und kennen (immer wieder auch zu meinem eigenen Erstaunen) inzwischen ziemlich viele Begriffe aus dem IT-Bereich. Trotzdem saß ich gerade am Rechner und wollte meinem Liebsten (von Beruf IT-Ingeneur) etwas über meine Tastatur erzählen (die müsste dringend mal geputzt werden, aber das nur am Rande).

“Sag mal, wie heißt nochmal die Taste mit der man Lücken macht?”

Er hat schallend gelacht. Und nun die Preisfrage an meine Leser, wie heißt denn die gesuchte Taste? ;)

Abreisen und Ankommen

Seit gut einer Woche bin ich wieder in Dresden und ich denke diesmal werde ich ein Weilchen länger bleiben. Zugegeben, ich hab auch im Moment gar keine Lust meine Koffer wieder für größere Aktionen zu packen und zu überlegen, was man für mehrere Wochen oder gar Monate an Klamotten und Material und und und … benötigt. Aber mal abwarten, wann das Fernweh wieder kommt :)!

Diesmal ging das Ankommen allerdings schneller und leichter. Gleich über Ostern war ich arbeiten und letzte Woche war ich so beschäftigt mit verschiedenen Regularien und damit mich erfolgreich vom Schreiben meines Praktikumsberrichts abzuhalten, dass es nicht ein bischen langweilig wurde. Ich habe nämlich letzte Woche ein super Brot- und Aufstrichbuch geschenkt bekommen und habe schon Brot und Brötchen mit selbstgezüchtetem Sauerteig hergestellt. Irgendwie hatte ich mir das immer komplizierter vorgestellt, dabei ist das total einfach. Und die Skeptiker, die gezweifelt haben, ob die mikrobielle Flora unserer Wohnung ein gutes Armo hergibt, konnte ich erfolgreich wiederlegen. ;)

Heute ist an der TU Dresden offzieller Vorlesungsbeginn und nachher habe ich das erste Seminar dieses Sommersemesters. Morgen gehts dann richtig los, weil ich auch meine Job wieder antrete. Mein Stundenplan ist voller als erwartet, aber daran bin ich auch selbst Schuld, da eine Ringvorlesung zum Thema: “Öko-verse Theorien” (Diskussion zu verschiedenen ökologischen Standpunkten aus konträren Perspektiven) und ein zweimal wöchentlich stattfindender französisch Sprachkurs, Lücken in meiner Wochenplanung füllen. Es wird also interessant (hoffentlich) und ich werde weiterhin versuchen alle interessierten auf dem Laufenden zu halten.

Nebenbei muss ich mich dann auch bald mal darum kümmern, wo genau ich nun meine Masterarbeit schreibe. Denn sehr zu meinem Missfallen lehnt die “Deutsch als Fremdsprache Professur” es ab Lehramtsmaster zu betreuen, sodass mein ursprünglicher Plan in diesem Bereich zu schreiben, ad acta gelegt werden musste. Es gibt also vieel zu tun… !

Und schon ist es wieder vorbei!

Noch eine Stunde Unterricht am morgen, ein Gespräch mit dem stellvertretenden Schulleiter und schon ist es wieder vorbei…

Fazit: Ich mag Offenburg, die Schule hat mir super gut gefallen und der Unterricht hat Spaß gemacht. Wer Details will, bitte telefonisch/ persönlich melden ;)! Ich muss jetzt nämlich fertig packen und mich auf den Weg nach Heidelberg machen, denn ich habe nun ein wenig Urlaub!

PS: Auf dem Header habt ihr endlich ein von mir geschossenes Frühlingsfoto. Hier in Offenburg fällt nämlich schon seit drei Wochen kein Schnee mehr! Ein Grund mehr Baden-Württemberg als zukünftige Heimat in Betracht zu ziehen ;)

Gute Vorsätze nach einer anstrengenden Woche

Ich hatte mir für dieses Wochenende einiges vorgenommen. Zum Beispiel wollte ich die noch nicht fertigen Unterrichtsvorbereitungen für nächste Woche schon mal fertig machen. Damit ich dann Anfang der Woche schon mal an dem Bericht fürs Praktikum schreiben kann, oder so…

Aber mit guten Vorsätzen ist das ja meist so, dass sie genau das bleiben, nämlich Vorsätze. Am Freitag war ich mit Lena in der Offenburger Stadtbibliothek, im Fitnesstudio und wir haben abends zusammen gekocht (fleischfrei versteht sich). Am Samstag war ich auf dem Markt, es war sonnig und schön und definitiv das falsche Wetter, um in der Wohnung zu sitzen. Abends habe ich dann ein super Curry gekocht, auch fleischfrei selbstverständlich ;). Tja und heute hat es zwar geregnet und es wäre das perfekte Wetter gewesen, um am Schreibtisch zu sitzen, aber irgendwie habe ich mir zwanghaft andere Beschäftigungen gesucht. Haare färben zum Beispiel. Das dauert seit ich dafür Henna nehme ziemlich lange und erfordert zwingend einen Badputz im Anschluss. Mit meinem aktuellen Strickprojekt bin ich auch weitergekommen, ach ja und ein gutes Buch in einem bequemen Sessel an einem Regentag, wer könnte da “Nein” sagen?

Und irgendwie fand ich schon, dass ich es ein wenig verdiehnt habe. Die letzte Woche hat mich ziemlich gestresst, aber nachdem am Donnerstag Nachmittag alles vorbei war und die Vorbereitungen für die nächste Woche, die ich ja zum Teil schon mitgemacht hatte, nicht so drängend waren, weil weniger und wie gesagt schon teilweise feritg – hach, da darf man ja auch mal rumlümmeln, oder?

Keine Sorge ihr müsst mir nicht zustimmen, das ist rhetorisch gemeint. Ich bin von der Wahrheit quasi unglaublich fest überzeugt. Und deshalb werde ich auch den Rest des abends noch ein wenig genießen, bevor ich morgen früh wieder ersthaft was tue – diesmal wirklich, also höchstwahrscheinlich – und wenn nicht dann spätestens Dienstag … oder so ähnlich ;).

 

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