Annas Blog

Category: Leben in Tschechien – Alltag im Auslandssemester (page 2 of 4)

Ein entspanntes Wochenende

Ich gebe zu Wocheneden mit Zweisamkeit sind etwas schönes. Jemanden zu haben, der außer einem noch in der Wohnung herumwuselt, ist ein schönes Gefühl. Aber mein erstes Wochenende hier war trotzdem schön und sehr entspannt. Ein wenig Unterrichtsvorbereitung, Stricken und Fernsehen. Aber auch ein wenig Schlittschuhfahren in der nicht weit entfernten Eishalle gestern. Ich hab Schlittschuh von Janas Tochter geliehen bekommen, weil die keinen Verleih haben. Aber irgendwie hat auch jeder Tscheche Schlittschuhe – könnte daran liegen, dass sie hier Schlittschuhlaufen als Pflichtprogramm in der Schule haben. Das Highlight des heutigen Tages war ein Kinoausflug nach Prag “The Hobbit” auf Englisch mit tschechischen Untertiteln.

Einzige Anmerkung, die ich noch habe: Wenn man im Ausland unterwegs ist als Deutscher, sollte man niemals davon ausgehen, dass einen keiner versteht! Im Zweifelsfall stimmt das nicht. Ich hätte mir auf der Zugrückfahrt allerdings heute gewünscht kein Deutsch zu verstehen, dann wären mir die Obzönitäten, die mein Sitznachbarn (älterer Herr) am Telefon von sich gegeben hat, ersparrt geblieben. Und das mit zwei Kindern im Abteil, Pfui! Nun ja, bei denen hat er zumindest zurecht angenommen, dass sie ihn nicht verstehen …

Wieder in Tschechien

Seit Mittwoch Abend bin ich wieder in Benesov. Angekommen bin ich mit aber mit Besuch, deshalb war ich am ersten Schultag nach den Ferien (Donnerstag) nicht in der Schule sondern in Prag unterwegs. Diesmal haben wir mit der Stadtbesichtigung auf der Kleinseite (Malo Stranka) angefangen, im Schwarzenbergpalais und einer Austellung über tschechischen Barock und sind von dort aus über die Karlsbrücke in die Altstadt, wo wir den Nachmittag in einem Teehaus haben ausklingen lassen.

Freitag war ich dann wieder in der Schule. Jana und ich haben zunächst die nächste Woche grob geplant, wobei mir aufgefallen ist, dass es wirklich nicht mehr alzu viel Zeit ist die ich noch habe (OK ich hab das auch so gewusst, aber wenn man sich die Wochen auf dem Kalender anschaut wird richtig deutlich). Zumal ich an einigen Tagen gar nicht in der Schule bin sondern Exkursionen mitmache oder “Privatexkursionen” habe. Zum Beispiel nächsten Dienstag fahre ich nach Vlašim, wo sich eine Mittelschule für den Bereich Gastronomie befindet. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt. Im Kalender sieht der Letzte Monat jedenfalls schon recht verplant aus, aber ich freue mich darauf und werde von allen Erlebnissen berichten!

Das 3. Adventswochenende

Der Samstag (veregnet und nasskalt) stand ganz im Zeichen einer wichtigen aber auch anstrengenden Vorweihnachtlichen Aktivität, dem Shoppen. Das Shoppingcenter Praha-Chodov war das Ziel vieler Wagemutiger, die sich in die kauflustigen Massen stürzen wollten – darunter auch Jana, ihre ältere Tochter und ich. Ich will nicht behaupten, dass ich nicht erfolgreich Geld ausgegeben habe, aber nach spätestens zwei Stunden habe ich normalerweise die Nase voll und Kopfschmerzen. Daher war ich recht froh zum späten Nachmittag wieder in der ruhigen Idylle meiner Wohnung zu sein.

Für den dritten Advent war zunächst ein Ausflug geplant, allerdings wurde der morgen gegen halb neun auf unbestimmte Zeit verschoben, da es immernoch regnerisch war. Halb elf bekam ich ann aber einen Anruf, woraufhin ich mich sofort auf die Socken gemacht habe. Familienausflug mit Jana (nun ja halbe Familie, die beiden älteren Kinder haben sich erfolgreich verweigert – Hausaufgaben und so..) Ziel: Kutna Hora. Für alle die Tschechien ein wenig kennen und wissen, dass ich schon mal zehn Monate hier gelebt habe, mag es merkwürdig klingen, dass ich dort noch nie gewesen bin. Das unter Weltkulturerbe stehende Städtchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Kutn%C3%A1_Hora) ist sehr hübsch und und verfügt über einige eindrucksvolle Kirchen. Wir haben dort auch ein gutes Mittagessen gefunden, wobei ich feststellen musste, dass die traditionellen Tschechischen Restaurants wirklich nichts von Salat verstehen. Die halten Gurke, Paprika und Tomate schon für einen gemischten Salat und Dressing gabs auch keins. Dafür war die Karte des Restaurant aber fünfsprachig, ganz im Sinne der Völkerverständigung und Touristenfreundlichkeit. ;)

Wieder in Bensov habe ich den Abend im wesentlichen bei Janas Familie verbracht. Wir haben Kekse gebacken, Bilder ausgetauscht, Unterricht vorbereitet, Nachrichten gesehn und ein süßes Abendbrot (Nudeln mit Mohn, Zucker und Butter) verspeist. Wieder zu Hause war mir leicht schlecht von so viel Süßkram, aber es war ein schöner Tag!

Vorweihnachtliche Aktivitäten

Im Moment bin ich wirklich nur noch auch Achse. Gestern war Kollegiums-Bowling mit anschließendem Essen gehen dran. Heute Abend war ich auf einem kleinen Weihnachtskonzert, morgen gehn wir shoppen und Sonntag gibts einen Ausflug mit bislang unbekanntem Ziel (abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z. B. dem Wetter). Und die nächste Woche ist inzwischen fast minutiös verplant, ich werde aber trotzdem mein Bestes geben und euch auf dem Laufenden halten!

Noch mehr Schnee und viele Kekse

Heute morgen ist mir das Aufstehen nicht so leicht gefallen. Schon das ein oder andere mal habe ich in den letzten Wochen gedacht, dass ich durchaus noch ein Wochenende nach dem Wochenende brauchen könnte, nämlich eines zur Erholung. Das wird diese und nächste Woche auch nicht besser werden. Trozdem habe ich mich ziemlich früh auf den Weg durch ein verschneites Benesov gamacht, wo dann die Hälfte der Schüler fehlte wegen Verkehrschaos am morgen. Hier hat es heute eigentlich den ganzen Tag geschneit, leider war es aber zwischenzeitlich recht warm, sodass auch eine Menge unschöner Schneematsch auf den Wegen war.

In der Schule war ich heute glaube ich nicht in Höchstform (wie gesagt etwas müde), aber der Tag war irgendwann vorbei. Die pädagogische Beratung zog an mir vorbei und ich hätte schon kurz darauf nicht mehr sagen können, worum es eigentlich ging.

Für nachmittags war bei Jana Plätzchen Backen angesetzt. Drei Erwachsenen und zwei Fünfjährige, da bäckt es sich besser, wenn man sich in Geduld übt und sich dazu ein Glaß Wein genehmigt und den Kindern nur unterstützend zur Seite steht. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: 4 Sorten, wobei ich über die Rezepte nichts weiß, denn der Teig war vorbereitet.

Anschließend habe ich noch ein wenig weihnachtliche Familientradition vermittelt. Deutsche Kinderweihnachtslider von Rolf  Zukowski und Janoschs “Morgen kommt der Weihnachtsbär” (der beste Advendskalender der Welt). Das war schön und förderloch für die Weihnachtsstimmung. Außerdem will ich nächste Woche das ein oder andere Weihnachtslied mit in den Unterricht nehmen :).

Geburtstagsverhalten

Ich bin verwirrt. Die Tschechen haben eine seltsame Art und Weise (jedenfalls aus meiner Perspektive) mit Geburtstagen umzugehen. Das war mit zwar schon an anderer Stelle aufgefallen, aber diese Woche ist mit das richtig bewusst geworden.

Montag kam Vera in die Schule und hat für alle Schnittchen besorgt und Kekse mitgebracht, weil sie Geburtstag hatte – nur nicht am Montag sondern erst Dienstag … Das hat zu Verwirrung meinerseits geführt und ich hab ihr zu früh gratuliert, ich kennne ja nachfeiern, aber schon mal im Voraus? Jana und Mirka haben dann für Vera Blumen und irgend ne Kleinigkeit besorgt und ich hab was dazu gegeben. Ich hab dann den ganzen Dienstag drauf gewartet, dass wir die Überreichen, aber irgendwie waren nie alle auf einmal da, also hat ihr keiner gratuliert. Gestern waren Jana und ich auch nicht in der Schule. Mirka hat dann zumindest die Blumen am Dienstag noch überreicht, aber da war ich schon nicht mehr in der Schule.

Heute morgen als wir Vera auf dem Gang getroffen haben, meinte Jana: “Mensch, wir haben dir noch gar nicht gratuliert. Machen wir nachher!” HÄÄÄ?? Braucht es dafür ein Komitee oder was? Die spinnen doch die Tschechen …

Der Nikolaus und viele Teufel

Heute ist der 5 . Dezember (!) und es kommt der Niolaus für die kleinen Kinder. Aber er kommt nicht allein, er wird von einem Engel und einem Teufel begleitet. Der Teufel trägt ein großes Buch bei sich, in dem er die Untaten der Kinder verzeichnet. Natürlich haben die Kinder die Möglichkeit dem Teufel und dem Nikolaus (Mikuláše) Gedichte oder Lieder vorzutragen, sie bekommen dann dafür Süßigkeiten.

Aber es gab nicht nur die Vertreter die auf der Bühne standen sondern noch jede Menge anderer kleiner Teufel und Engel, die durch die Menge liefen und für die Kinder (natürlich gegen ein Lied oder Gedicht) Süßigkeiten dabei hatten. Nach dem der Spaß für die Kinder dabei ist, verkleiden sich viele Jugendliche als Teufel und es wird mit Böllern um sich geschmissen. Außerdem fangen sie kleine Kinder, die noch herumlaufen und dafür gibt es dann Glühwein, wobei ich den Eindruck hatte, der ein oder andere Teufel hat schon in der Hölle vorgetankt … Ich hab die spaßige Veranstalltung eben verlassen, weil ich in einer viertel Stunde zum Pilates angemeldet bin, aber angeblich geht die Teufelsparty auf dem Marktplatz noch bis gegen zehn heut Abend. Dagegen kommt mir Schuhrausstellen zum Nikolaus fast ein wenig langweilig vor (ich habs auch nicht gemacht, ich bezweifle, dass mir jemand was hinein tut :)).

Erstes Advendswochenende

Wenn ich darüber nachdenke, dass schon in drei Wochen Weihnachten ist, dann frage ich mich wirklich, wo die letzten Wochen geblieben sind. Die Zeit fliegt nur so dahin und ich bin wirklich froh, dass ich mir alles aufschreibe, was ich unternehme, weil ansonsten wäre wohl schon bald vieles vergessen.

Am Freitag Abend kam Enrico zu Besuch und wir haben den Samstag in Prag verbracht. DIe Stadt ist wirklich vollgestoppft mir Menschen (Touristen), aber sie ist natürlich auch sehr schön in der Weihnachtszeit. Das Wetter war super und von dem vielen Schnee, der in Dresden und Umgebung heruntergekommen ist, war hier bislang nichts zu sehen. Ich habe mich dann auch entschlossen mir einen Advendkranz zuzulegen und Janoschs “Weihnachtsbär” ist nun auch hier bei mir in Tschechien. Auf dem Weihnachtsmarkt sollte man auf jeden Fall den Trdelnik oder Trdlo mal probieren, ein alttschechisches Gebäck aus Hefeteig mit Zimt und Zucker. Jedenfalls behaupten die Tschechen, dass es ein altes tschechisches Rezept ist,denn die Slowaken und Ungarn beanspruchen diese Tradition ebenfalls für sich – habe ich gehört.

Für Abends hatten wir uns überlegt ins Kino zu gehen, das ist auch in Tschechien nicht ganz günstig, aber praktischerweise bringen die viele Filme (in unserem Fall James Bond – Skyfall) auf englisch mit tschechischen Untertiteln. Alllerdings haben wir noch nie so ein runtergekühlter Kino erlebt. Eventuell wollten die, dass die Leute nicht schwitzen – wer weiß, aber es war wirklich so kalt, dass alle mit Schal, teilweise mit Jacke (ich habe meine als Decke verwendet) und einige sogar mit Mütze dasaßen!

Heute war dann die erste Kerze auf meinem Advendskranz dran und ich werde den Abend mit ein wenig Unterrichtsvorbereitung und Stricken ausklingen lassen.

Und der Rest des Tages …

Auch der sollte Erwähnung finden, denn er war recht interessant. Ich habe ja schon des öfteren mal geschrieben, dass ich in der 1. Klasse (Englisch) nur kleinere Gruppen unterrichte. Diese Woche hatte ich das Vergnügen mit den Klassenbesten. Davon ist einer erst seit drei Wochen an der Schule, ist aber in Englisch besser als alle anderen. Trotzdem geht er mir auf die Nerven. Ich hab in inzwischen wiederholt zurechtweisen müssen, weil er anderen, die seiner Meinung nach zu langsam sind ins Wort fällt. Er ist auch immer als erstes fertig und kabbelt sich mit seiner Sitznachbarin (sind zwar süß die zwei, nerven aber). Ich hab jetzt die letzten Male immer schon Zusatzaufgaben dabei gehabt, damit er beschäftigt ist. Aber das Problem ist er hält sich für so überlegen, dass er die Aufgaben gar  nicht richtig macht. Bei der Textarbeit heute, hat er die Fragen gar nicht richtig gelesen, weil er der Meinung war, er weiß das sowieso … Bislang habe ich immer gedacht, dass man gute Schüler automatisch mag als Lehrer, ich bin eines besseren belehrt worden.

Das ist sowieso eine interessante Erfahrung. Bislang habe ich nir eine Gruppe lang genug unterrichtet um echt sympathien bzw. Antipathien entwickeln zu können. Aber jetzt kenne ich, zumindest in den Gruppen, die ich oft unterrichte, die meisten Schüler ziemlich gut. Und manche mag ich, machne sogar sehr, andere weniger bis gar nicht. Wie geht man damit um?

Ih würde natürlich behaupten, dass ich mir das nicht anmekren lassen will. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das ist Blödsinn. Die meisten Mensch sind relativ sensibel, was solche Dinge angeht und wahrscheinlich senden wir Signale aus, die wir gar nicht kontrollieren können. Ich weiß im Normalfall auch ob mich jemand mag oder nicht. Also könne wir als Lehrer wahrscheinlich nur probieren trotzdem möglichst transparent und gerecht zu sein und sich solcher Antipathien (und natürlich auch Sympathien) besusst zu sein.

An unserer Schule war übrigens heute Tag der offenen Tür. Deshalb standen alle Klassen auch während der Stunden offen und ab und zu hat mal jemand den Kopf herein gesteckt. Sie hätten sich sogar dazu setzen können, aber das hat keiner gemacht.  Dafür wurde dann auch schon der Prastikweihnachtsbaum im Flur aufgestellt. Der behält schließ auch bis nächstes Weihnachten noch problemlos seine Nadeln.

Ansonsten habe ich heute Nachmittag einer Schülerin bei der Abiturvorbereitung in Englisch geholfen. Ich gebe zu, dass ich mich dafür eigetnlich nicht prädestiniert fühle, aber sie wollte ein Abiturthema mit mir durchgehen und die größten gramatikalischen Schnitzer konnte ich immerhin ausmerzen. Das war auch ganz interessant, weil sie von ihrer Familie mit 10 (!!) Geschwistern erzählt hat, ok eigentlich erst 9, das zehnte ist noch unterwegs. Die Leben auf einem Bauernhof (wo auch sonst?) mit Ziegen, Hühnern und anderen Tierchen. Wenn es nicht überwiegend Mädchen wären, wäre das ne super Fußballmanschaft, irgendwannmal, wenn auch das letzte groß genug ist :)

 

Methodisches und andere Erkenntnisse

Unterricht läuft an unserer Schule zu 90 % frontal ab. Jedenfalls was die theoretischen Fächer anbelangt. Der Deutsch und der Englischunterricht stellen da die Außnahme dar, aber ich wüsste auch nicht wie man Fremdsprachen Unterricht frontal getsallten sollte, den der lebt ja davon, dass die Schüler zum reden animiert werden (was schwierig genug ist). Ich bin der festen Überzeugung, dass das auch daran liegt, dass sie in allen anderen Fächern in den Stunden nicht zu sagen haben (es sei denn sie quatschen mit dem Nachbarn, was sehr häufig der Fall ist).

Ich habe das an anderer Stelle schon mal aufgeschrieben, aber ich will hier noch einmal ausführlicher darauf eingehen. Besonders ins Auge gefallen ist mir das in den Stunden der Schulleiterin, die mich ja immerhin erst nach vier Wochen überhaupt in ihren Unterricht eingeladen hat und ich davon ausgehe, dass sie sich das reiflich überlegt hat und entsprechend vorbereitet war. Auch habe ich am Montag den Beurteilungsbogen gesehen, mit dem hier die Hospiutation ausgewertet wird. Jana (und ich) haben auf alles die volle Punktzahl bekommen. Die hätte ich mir selbst nie gegeben, aber offensichtlich wird es hier als schande angesehen, wenn man nicht alles perfekt macht. Oder andersherum: nur wenn man es wirklich schlecht macht bekommt man punkte abgezogen.

So ähnlich funktionieren hier inTschechien übrigens auch die Betragensnoten. Um in Betragen eine 2 zu bekommen, muss man laut sein, nicht mitmachen, nie Unterrichtsmaterialien dabei haben und am besten noch Schuleigentum zerstören. Das erscheint mir ein wenig wiedersinnig, wozu dann eine Notenabstufung bis 5? Aber das ist halt so.

Zurück zum methodischen. Ich habe festgestellt das auf einige Dinge in den Stunden extrem viel Wert gelegt wird. Die Zielorientierung, den Schülern soll am Beginn jeder Stunde klipp und klar gesagt werden, worauf die Stunde hinausläuft. Ein Punkt den ich wohl öfter beherzigen sollte. Weiterhin wichtig ist auch ein guter Stundenabschluss (Zusammenfassung durch den Lehrer am Ende der Stunde) und das Bewerten der Schüler in Form von Lob und Kritik zu ihren Leistungen in der Stunde.

Erschreckend finde ich, dass auf Ergebnissicherung überhaupt kein Wert gelegt wird. Übrigens auf mein Nachfragen hin mit der Begründung, dass die Schüler nach der neunten Klasse (also nach Ende der Grundschulzeit) in der Lage sein müssen sich währrend des Unterrichts selbst Notizen zu machen. Arbeitsblätter gibt es so gut wie keine, die Schüler haben normalerweise für jedes Fach ein Heft und natürlich ein Buch (im Sprachenunterricht oft mehrere) und notieren sich dort alles was sie in der Stunde machen. Allerdings sollte der Lehrer dieses Heft regelmäßigen Kontrollen unterziehen, was soweit ich bisher mitbekommen habe nicht sonderlich häufig geschieht. Allerdings habe ich da keinen so guten Überblick und ich habe ja auch nur sporadisch hospitiert. Wenn ich es mir recht überlege habe ich wirklich sehr wenig hospitiert.. naja vielleicht sollte ich nochmal dem ein oder anderen Lehrer auf die Nerven gehen ;).

Übungen zu den Themen finden meiner Erfahrung nach auch nicht statt, die Schüler sind angehalten den Stoff zu Hause zu lernen und werden regelmäßig mündlich und schriftlich geprüft (auch gerne ohne Vorwarnung). Das machen sie mit mehr oder weniger Begeisterung.

Diese Woche habe ich mitbekommen, das einige dieser Schülerinnen nicht wenig Arbeiten in iherer “Freizeit”, machen noch acht Stunden jeden Tag nach der Schule. Da wundert mich jetzt nicht mehr, dass die bisweilen im Unterricht fast einschlafen. Die mit der ich heute unterwegs war hat mir erzählt sie schläft meistens nur vier oder fünf Stunden. Wenn sie zur nullten Stunde in die Schule muss (4 x pro Woche) dann steht sie um vier Uhr auf. Das fand ich ganz schön krass, aber bei nem SCulweg von 1,5 Stunden und dem ausführlich make-up jeden morgen eigentlich kein Wunder. Ach ja und arbeiten tut sie für 55 Kronen die Stunde, das sind 2,20 Euro!! Und gerade dieses Wochenende habe ich in bratislava mal auf H&M Preise geschaut, da war der Preis in Kronen umgerechnet oft höher als der Europreis. In was für einer Welt leben wir?

 

 

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