Annas Blog

Wochenende

Heute habe ich erstmal schön lange Ausgeschlafen. Das war auch nötig, denn der gestrige Tag war ereignisreich und auch ein wenig anstrengend. Aber ich sollte Samstagmorgen beginnen.

Ich bin relativ früh aufgestande, da ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollte, bevor ich mich mit Jana und ihrer Familie auf dem Weg zu einem Ausflug Richtung Prag gemacht habe. Der Wetterbericht hatte Sonne und warme Temperaturen versprochen. Daran habe ich schon gezweifelt, als wir uns mit dem Auto auf den Weg gemacht haben. In einem Naturschuztgebiet am Rande von Prag angekomen, haben wir uns auf den Weg zu einem schönen großen Spaziergang gemacht. Inzwischen war es Mittag und damit klar, dass sich der Nebel wohl nicht mehr lichten würde. Nichtsdestotrotz war es eine schöne Runde zwischen leuchtend bunten Laubbäumen, am Rand von Felsen und mit einem (hyhpothetisch) wundervollen Blick über Prag.

Allerdings war es durch den Nebel relativ kühl und klamm, sodass wir anschließend leicht frierend die nächste Kneipe aufgesucht habe. Bei Gulasch und Knoblauchsuppe wurde aber allen schnell wieder warm.

Janas Mann hat uns (mich und Jana) dann in der Prager Innenstadt abgesetzt, denn wir wollten zum deutschen Filmfestival (einfallsreicher TItel “das Filmfest”) und uns einen deutschen Film mit tschechischen und englischen Untertiteln ansehen. Ein ehemaliger Klassenkamarad aus meiner Zeit am Gymnasium in Nove Straseci hat sich auch dazu gesellt. Ich hätte nie gedacht, dass es solch einen Andrang auf deutsche Filme geben könnte. An der Kasse lange Schlangen und als es eigentlich schon losgehen sollte standen wir auch noch in einer Schlange und haben eine halbe Stunde auf den Einlass in ein Kino gewartet!! EIn übrigens überaus lohnenswerter Kinosahl im Stil eines Theaters (Kino Lucerna Prag: http://www.lucerna.cz). Kann sein, dass es auch an den Preisen gelegen hat, denn mit 90 Kronen (ca.3,60 €) war der Eintritt ziemlich günstig, auch für tschechische Verhältnisse. Gesehen haben wir den Film “Barbara” Thema: DDR (hat mir ganz gut gefallen, war aber sehr ernst). Meine beiden tschechischen Begleiter waren glaube ich ein wenig erstaunt über die Art, wie in deutschen Filmen so ein Thema behandelt wird. Die Tschechen haben auch etliche Filme über die Zeit, gehen aber mit dem Thema anders um. Sie malen die Zeit nicht in so düsteren Farben bzw. nicht nur. Tschechische Filme sind meiner Ansicht sowieso meistens humorvoller und voll feiner Selbstironie. Nun bin ich erstens zu jung, um einschätzen zu können wie es wirklich war, zweitens habe ich nie in der DDR gelebt. Aber ich finde es erstaunlich, dass jemand wie Jana, die mir gestern Nachmittag erst selbst erzählt hat, dass sie nicht studieren konnte was und wo sie wollte, weil ihre Eltern politisch die falschen Ansichten hatten, die Darstellung zu düster fand.

Nach dem Film gab es ein Gespräch mit dem Regisseur, der so genuschelt hat, dass selbst ich bisweilen Probleme hatte ihn zu verstehen. Sodass ich Jana trösten konnte als sie festgestellt hat, dass sie kaum etwas verstanden hat. Die übersetzerin, die dabei war war allerdings großartig, auch wenn es irgendwie ermüdend ist, dasselbe immer zweimal zu höhren, ich hab schließlich Beides verstanden ;)

Anschließen bin ich mit meinem ehemaligen Klassenkamaraden noch was Trinken gegangen. Jana wollte nach Hause bzw. sie hatte wohl das Gefühl, dass sie uns stören würde, was ich schade fand, weil man sich mit ihr wirklich gut unterhalten kann. Wenn man Jemanden zehn Jahre nicht gesehen hat, unterhält man sich zuerst meistens darüber was man gerade macht, was andere Leute, die man kennt bzw. die beide kennen gerade machen und natürlich über Früher. Weist du noch … , erinnerst du dich noch … . Aber ich muss sagen, es war ein schöner Abend und es macht mir Spaß, an die Kontakt von damals nocheinmal anzuknüpfen.

Angekommen in Benesov (ca. 00:30) war ich erstaunt, wieviel auf den Straßen und auf dem Marktplatz noch los war. Das ist ja das erste Wochenende, dass ich in Benesov geblieben bin und ich hätte nicht damit gerechnet, dass trotz der Nässe (Nebel der sich anfühlt wie feiner Regen von allen Seiten) noch so viele junge Leute unterwegs sind. Und ich habe festgestellt, dass sie nächste Disko nur fünf Minuten von mir entfernt ist (wie so vieles hier). Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich den Altersdurchschnitt nicht erheblich heben würde, die meisten sahen aus wie 15 :D

Heute werde ich wohl ein wenig Unterrichtsvorbereitung machen und mir einen ruhigen gemütlichen Tag machen, denn das Wetter ist immer noch vor allem eines: Nass!

 

Categories: Ausflüge, Reisen und Co., Leben in Tschechien - Alltag im Auslandssemester

Der lange Montag » « Es regnet Fünfen

2 Comments

  1. Liebe Anna,
    ohne dich ärgern zu wollen, aber das schöne Wetter war bei uns und wir haben es festgehalten. Wir haben eine Radtour gemacht zu Laura die bei Omi auf dem Zeltplatz ist, schön über Moritzburg, an den Teichen vorbei und durch einen herrlichen Herbstwald, mit Eis im strahlenden Sonnenschein (neidisch ;-) ?)

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