Annas Blog

Category: Leben in Tschechien – Alltag im Auslandssemester (page 4 of 4)

Überall dasselbe oder Erfahrungen mit tschechischen Handwerkern

Das ist jetzt schon der zweite Nachmittag, den ich hier in der Wohnung festhänge, weil ich kein warmes Wasser habe. Ich wollte gerade einen Abstecher in die Stadtbibliothek machen als ein Handwerker vor der Tür stand. Der hat schnell festgestellt, dass er ohne Leiter gar nicht an den Boiler kommt, um ihn aufzuschrauben. Nach einer viertel Stunde war klar, dass die Aushilfe im Hotel nicht weiß, wo die Leiter ist, oder das Hotel keine hat (was ich bezweifele). Also ist der Handwerker losgezogen um eine Leiter zu holen. Eine weitere viertel Stunde später war er zurück. Dem Boiler ging es an den Kragen. Ich weiß nicht was er gemacht hat aber die Diagnose lautet wohl Heizstäbe kaputt. Jedenfalls glaube ich, dass er das gesagt hat. Ganz sicher bin ich nicht, er hat ziemlich genuschelt und ich wollte auch nicht dauernd nachfragen … es ändert ja doch nichts. Und wie das immer so ist bei Handwerkern, heute kann er definitiv nichts mehr tun, aber morgen kommt er (vielleicht) zwischen drei und vier vorbei für die Reparatur. Er konnte es mir nicht versprechen, aber wir hoffen das Beste. Ich stehe nämlich nicht darauf jeden Nachmittag wegen einem Boiler in meiner Wohnung rumzusitzen und zu warten!

Kalte Dusche

Mein Tag gestern began mit einer kalten Dusche. Und zwar ungewollt. Nach einem doch recht anstrengenden Wochenende musst ich gestern um kurz vor sechs aufstehen und war von dem Mangel an Warmwasser nicht unbedingt begeistert. Gottseidank wurde der Tag aber von da an besser.

Der Unterricht war sehr Abwechsungsreich. Landeskundequiz mit der 2. und 3., ich hatte eins fuer sie vorbereitet und sie eines fuer mich. Thema Alltagsstress mit den Fortgeschrittenen der 4. Klase. In der 5. Stunde ging es dann um Essen (Anfaenger Deutsch) was nicht so hilfreich fuer meinen Magen war der zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig in der Schwebe hing und sich knurrend Gehoer verschaft hat.

Ich hatte keine Ahnung mehr was ich in der Kantine bestellt hatte, auch weil ich nicht unbedingt alles verstanden hatte und viel zu faul war mir die ganzen Gerichte zu uebersetzen. Also gab es zu meiner Ueberraschung Buchteln mit Vanillepudding, nicht schlecht, aber als Mittagsessen irgendwie unbefrïedigend.

In der letzten Stunden haben Jana und ich uns dann die 1. Klasse in Englisch wieder geteilt. Die waren um diese Zeit aber schon ziemlich ueberdreht und zu nicht mehr allzuviel zu gebrauchen. Aber ich konnte das nachvollziehen ,ich war auch recht muede.

Nichtsdestotrotz war bis16:00 Schulbank druecken angesagt. Smartboardschulung.  Es gab noch ein paar Dinge erfahren, die ich nicht wusste, wobei es nicht immer einfach war den tschechischen Erklaerungen zu folgen. Alles in allem sehr interessant.. Aber, ich denke, dass da ne Menge Spielereien dabei sind die man eigentlich nicht braucht. Nachher habe ich in dem Raum allerdings eine Konversationsstunde Deutsch, wo wir ein Filmchen gucken, wen das interessiert:

http://www.dw.de/deutsch-lernen/jojo-sucht-das-glück-folge-2/s-13360

Dafuer ist die Beamer und Lautsprecher Ausstattung schon mal super! Das sollte man eigentlich in jedem Klassenraum haben, finde ich! Der Rest … wer weiss, bislang haben wir die Ausstattung eh noch nicht flachendeckend also warum sich drueber den Kopf zerbrechen.

Mein Kaltwasserproblem ist uebrigens noch nicht geloest. Mein Vermieter ist im Urlaub und sein Schwiegersohn hat zwar versucht so auszusehen als haette er Ahnung, wusste aber auch nicht mehr als ich. Immerhin habe ich jetzt den Schluessel zur Nachbarwohnung, die zur Zeit leersteht, sodass ich dort warm duschen kann :)

Sonnige Ausblicke

Die Bilder von Benesov, die ich euch hier zeige, sind zwar auch herbstlich aber dafür diesmal sonnig. Ich hatte heute morgen (ok wenn ich es reinstellen kann, wird wohl schon gestern gewesen sein) die Gelegenheit einen schönen Spaziergang ein Stückchen oberhalb der Stadt zu machen.

Zuflucht mit Tee und immer noch ohne Internet

Es ist zum verrückt werden – ich versuche Unterricht vorzubereiten und nebenbei wollte ich mich vielleicht auch mal bei Facebook einloggen und ein paar Bilder auf meinen Blog hochladen. Ich kann natürlich einiges auch ohne Internet tun, aber für einiges benötigt man heute nun mal das Internet. Ich bin abgeschnitten von der Welt … Hilfe!! (leider kann ich diesen Hilfeschrei im Moment nicht mal veröffentlichen)

In der Hoffnung, dass ich vielleicht irgendwo anders mehr Erfolg habe, bin ich in eine nahe gelegene Teestube geflüchtet. Die werben mit „Free Wifi“. Bislang sind alle meine Versuche mich mit dem Netz zu verbinden gescheitert. Naja, dafür ist es zumindest ganz gemütlich hier, die Box neben mir dudelt Reagge (glaub ich jedenfalls), ich habe Kerzen auf dem Tisch und gleich auch eine Kanne schwarzen Tee.

Das mit dem Internet in meiner Wohnung verstehe ich auch nicht so richtig. Manchmal geht es problemlos. Heute war den ganzen Tag kein Durchkommen, dabei habe ich heute frei und wollte Unterricht vorbereiten. Na gut, das habe ich auch gemacht, aber ich bin nicht so weit gekommen wie geplant.

Ich hege die zugegeben schwache Hoffnung, dass es entweder hier noch klappt, oder nachher, wenn ich nach Hause komme … naja die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.

Oh verdammt … ich hatte grad mal ne Weile Internet, aber es hat nicht gereicht, um meine Texte reinzustellen. Ihr seht ich leide gerade erheblich.

Wissensluecken

Ich habe waehrend einer Stunde Tschechisch, die ich gerade hospitiert habe, festgestellt, wie wenig ich eigentlich ueber das Land weiss.

Ich weiss hoechsten grob etwas ueber die Tschechische Geschichte und eigentlich auch nur weil die Tschechen lange genug Bestandteil des deutschen Kaiserreichs und Oesterreichs bzw. Oesterreich-Ungarns waren. Ich habe keine Ahnung von Tschechischer Literatur und kenne die ganzen Marchen und die wichtigen Natianalhelden nicht. Nagut ich weiss, wenn es den Tschechen schlecht geht kommt irgendwann der heilige Wenzel auf seinem Pferd vorbei, aber was den zu einem Heiligen gemacht hat… keine Ahnung.

Ich hoffe, dass ich in den naechsten Wochen ein paar dieser Luecken mit ein wenig Inhalt fuellen kann und ein bischen mehr von Tschechien zu sehen bekomme. Einige Ausfluege z. B. nach Suedboehmen sind schon in Planung.

PS: Und die die Geheimnisse tschechischer Tastaturen werde ich auch noch ergruenden!

Mein Name, dein Name

Ahoj, ich heiße Anička! (gesprochen: Anitschka)

Wirklich, auch wenn auf meiner Geburtsurkunde vielleicht was anderes steht, das spielt hier keine Rolle. Die Tschechen verändern jeden Namen in dem sie ihn vernietlichen. Ich weiß nicht, warum sie ihren Kindern nicht gleich die vernietlichte Form als Namen geben und es ist irritierend, dass sie es bei jedem machen – auch bei Erwachsenen.

Meine Mentorin hat mir erklärt, dass es schon fast unhöflich wäre mich Anna zu nennen. Als ich ihr vorgeschlagen habe Anina zu nehmen, das hat meine Gastmutter immer gemacht, hat sie nur den Kopf geschüttelt und gesagt das wäre ebenfalls unhöflich. Diese Form ist zu familiär und es wäre damit eine Beleidung, wenn jeder sie benutzen würde. Eine mögliche Variante ist noch Andulca, was ich persönlich eher gruselig finde.

Meinerseits bin ich nun ziemlich verunsichert, wie ich die Schüler am besten anspreche. Mit Vornamen ist normal, aber nicht in der Form wie sie sich mir vorstellen. Eine Schülerin heißt Kamilla wird aber Kamča genannt (gesprochen: Kamtscha), die nächste heist Pavla und wird Paja gerufen während die zweite Pavla mit Pavli angesprochen wird. -  Ich hoffe allerdings, die Schüler verzeihen mir die Verwendung der unhöflicheren From, denn ich bin schon froh, wenn ich überhaupt weiß, wie sie heißen. Die Schule ist zwar nicht groß, aber die Namen von hundert Schülern und Schülerinnen lernt man nicht in einer Woche.

Jeder Tag ein Name

Gestern gab es in der Schule vieel zu essen. Und dabei hatte ich für Montag Mittagessen in der Kantine bestellt. Ich wurde mit Kuchen, Schnittchen und Obst geradezu überhäuft! Gestern war nämlich der Tag der heiligen Vera (keine Ahnung wer das war). Deshalb haben alle die an unserer Schule auch Vera heißen bzw. alle Veras in ganz Tschechien Namenstag. Bei uns traf das auf die Sekretärin und die Kollegin, die Tschechisch und Geschichte unterrichtet, zu.

Namenstag werden in Tschechien eigentlich immer gefeiert, wenn auch unterschiedlich ausgiebig. Oft wird aber der Namenstag als mindestens genauso wichtig angesehn wie der Geburtstag und das heißt, dass es auch entsprechend Geschenke und Glückwünsche an diesem Tag gibt. Zwei Geburtstage im Jahr, wie fändet ihr das? Ach ne halt, bei mir wären es sogar drei, ich habe schließlich zwei Vornamen! Anna irgendwann im Juli und Maria im September. Die liegen aber alle zu nah an meinem Geburtstag, deshalb würden es wahrscheinlich nicht zu viele Geschenke werden ;)

Arrrgh

Einkaufen nervt. Ich besorge zur Zeit jeden Tag ein paar Sachen und zu Hause angekommen fallen mir wieder ein paar ein die mir noch fehlen. Heute zum Beispiel habe ich mir eine Flasche Wein gekauft und mir gedacht: „Mensch, jetzt hast du dich soweit eingerichtet, war ein toller Tag heute, kann man ja mal ein Gläschen Rotwein trinken..“

Erst eben ist mir aufgefallen, dass ich nicht auf die Rebsorte sondern auf den Verschluss hätte achten sollen – denn ich habe keinen Korkenzieher. Jetzt trinke ich – schon wieder – Tee …

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