Die Welt ist in glühendes Licht gehüllt. Es rinnt über die Straßen und lässt den Asphalt flimmern. Es wabert zwischen den Häusern der Stadt und lässt die Welt in Trägheit versinken. Hinter Gardinen und geschlossenen Fenstern verbarrikadieren sich die Menschen, in der Hoffnung die letzten zwei, drei Grad aus den Wohnungen aussperren zu können- vergeblich. Mit jedem Tag kriecht sie weiter hinein in die Gemäuer, erobert die Häuser vom Dachboden bis in die Keller, die sich wehren bis zum Schluss. Kein Windhauch vermag diesen ständigen gleißenden Strom zu kühlen, keine Wolke trübt den Himmel. Der Mensch ächzt und schwitzt. Wohin soll man sich wenden, an Tagen wie diesen? In überfüllte Schwimmbäder, in denen man kein grünes Fleckchen für eine Decke, geschweige denn 1/2 m² Wasseroberfläche für sich mehr findet?
Aber genug davon, wir konnten uns ja nicht das ganze Wochenende verkriechen:
Am Samstag haben wir uns für die Kiesgrube in einem Ort mit dem interessanten Namen ‘Ottendorf-Okrilla’ entschieden. Damit waren zwar insgesamt an die 60 km Radfahren verbunden (Umweg über Radeberg), aber wenn man morgens früh genug losfährt und abends spät genug zurück, ist das recht erträglich. Und alle halbe Stunde muss man mindestens ins Wasser, sonst ist es nicht auszuhalten.
Am Freitag hatten wir uns überlegt, dass ich endlich mal etwas nachholen muss, was ich schon seit meinem ersten Sommer in Dresden mal machen wollte (und bislang nie gemacht habe): am Nachtskaten teilnehmen. Also waren wir nach Sonnenuntergang mit 2600 anderen (laut Veranstalter) auf Dresdens Straßen, die dafür extra von der Polizei gesperrt werden, unterwegs. Ich weiß, das hat mit Trägheit nichts zu tun, nur wenn man bergab fährt und nicht mehr bremsen kann. Aber es ist alles gut gegangen Kühlender Fahrtwind und Anstrengung gleichen sich auch in etwa aus, sodass es nicht viel wärmer war, als auf dem Sofa rumhängen…
Gestern blieb dann nur noch das träge im Park Herumliegen. Die Temperaturen innerhalb und außerhalb der Wohnung waren fast identisch, also kann man sich auch unter einen Baum legen und seinen Körper dabei beobachten wie er Schweiß produziert und dieser dann mit der Sonnencreme einen symbiotischen Kleber-Pakt eingeht. Den ganzen Abend haben wir gespannt auf das angekündigte Gewittter gewartet, aber es zeigte sich. Erst heute morgen um vier war auf einmal der Himmel hell erleuchtet. Die erhoffte Abkühlung ist aber minimal, das Thermometer zeigt schon wieder über 25°C und die Luft ist nass und schwer. Und ich bin so müde, dass ich mich am liebesten gleich wieder ins Bett legen würde. Die Trägheit noch ein wenig fortsetzen… Vielleicht mach’ ich das auch,
Gute Nacht!
29/07/2013 — 23:04
genieße also die schönen etwas kühleren Tage und schlafe noch ein bischen nach und vor….denn sie kommt wieder, die du soo toll beschrieben hast. Die Hundstage fangen erst an !
Liebe Grüße aus der Südheide hier war es heute ertäglich und ich hatte Zeit ein Geburtstagsgeschenk zu basteln.-