Seit Sonntag läuft bei uns die Partyvorbereitung. Geburstage müssen gefeiert werden. Strand oder zumindest Sand ist auch eingeplant. Sehr zur Verwunderung einiger Freunde haben wir uns entschieden fleischfrei zu grillen (Ich weise jegliche Verdächtigung, das sei allein auf meinem Mist gewachsen brüsk von mir). Jeder der auf sein Steak nicht verzichten kann, darf dieses selbstverständlich mitbringen. Und roh verzehren – kleiner Scherz
Außer über das Essen haben wir uns natürlich auch über die Deko Gedanken gemacht. Das Wetter soll toll werden, wir werden draußen sitzen. Das Motto lautet ‘Mittelmeer-Feeling’, wir holen also den Urlaub zu uns! Was braucht man also noch für einen stimmungvollen Abend? – Richtig! Ein paar Lampinions.
Nach einem Bummel durch Dresdens große Bastelläden in der Innenstadt hatten wir zusammen, was wir brauchten, um Lampinion/Laternen zu basteln. Zu Hause angekommen war ich hochmotiviert. Das Zusammenkleben des ersten Lampinions erwies sich als schwieriger als erwartet. Nummer eins war also leicht schief, ich stellte ihn mit einem Achselzucken zur Seite. Bei Nummer zwei ging ich anders vor, es wurde schlimmer statt besser. Leichter Unmut machte sich breit. Bei Nummer drei dachte ich kurz – sehr kurz – die perfekte Technik gefunden zu haben. Ein Irrtum wie sich herausstellte, es war mein bislang schiefstes Modell. Ich beobachtete meinen Haustechniker und Hausbastler beim Kleben, er war noch bei seiner Nummer zwei, deutlich langsamer, aber vieeeel ordentlicher. Ich seufzte und übernahm die Vorbereitungsarbeiten. Ließ ihn kleben. Er ist halt Techniker und hat ein Händchen für Kleinkram. Ich nicht. Und vor allem habe ich Eines nicht: Geduld.
Ich mag schöne Dinge – echt war! Aber ich mag es auch, wenn die schönen Dinge schon fertig sind. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum meine (stümperhaften) Nähversuche bislang alle gescheitert oder unvollendet geblieben sind. Warum ich eigentlich nie male, obwohl ich das als Kind ganz gerne getan habe.** Warum zumindest die Hälfte meiner Strickprojekte zur Zeit in einer Kiste döst. Warum ich viel lieber Weihnachtskekse esse als backe, diese ganze Verziehrerei… Und warum ich so gerne schreibe und koche. Das geht schnell, man sieht sofort Ergebnisse. Finger fliegen über die Tastatur, Messerklingen über das Gemüse: Pfanne, fertig, essen.
Auch darum werde ich nicht Grundschullehrerin. Denn wie sollte ich mit bastelnden Kindern Geduld haben, wenn ich nicht mal mir mir selbst ausßreichend geduldig sein kann?
Während mein Liebster die restlichen Lampinions geklebt hat, habe ich dann Anrufe erledigt, ein wenig aufgeräumt. Und mich gefreut wie hübsch die Dinger doch aussehen und was für eine gute Idee das doch von mir war!
** Bis ich entdeckt habe, dass meine zwei Jahre jüngere Schwester es viel besser kann als ich. Da war für mich der Zeitpunkt gekommen, mir ein anderes Feld für meine Kreativität zu suchen.
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