Annas Blog

Author: admin (page 5 of 16)

Das normale Leben

Dresden Anfang Februar. Draußen ist es kalt windig und nass und ich sitze bei einer Tasse Tee im Warmen vor meinem Computer. Ich bin Studentin im Urlaubssemster und habe folglich nicht übermäßig viel Stress. Antragsformulare für meine SHK-Stelle an der Uni abgeben, ein kurzes Gespräch mit einer Dozentin, Kaffeklatsch und Kuchen am Nachmittag. Ein Telefongespräch mit der Krankenkasse, einen Brief an eine Bank abschicken, auf eine Mail warten, die mir das Ausfüllen des Abschlussberichts für meinen Auslandsaufenthalt ermöglicht. Gelangweilt bin ich also auch nicht.

Das ist mein normales Lebens, dass andere Leben, das nicht an einer Krankenschwesternschule in Tschechien stattfindet. Mein wirklicher Alltag.

Eigentlich eine komische Formulierung, oder? Jana hat mir eine Mail geschrieben: Sie wünscht mir einen guten Start ins “normale Leben”. Ich weiß natürlich, wie sie das meint, aber ich finde es dennoch seltsam. Habe ich vier Monate im Außnahmezustand gelebt? Es kam mir gar nicht so vor. Oder ist Tschechien weniger normal? Kann man woanders als in der Heimat nicht normal leben? Wer bitte definiert denn was normal ist? Sollte nicht ein Blick über den Tellerrand für jeden Europäer heutzutage normal sein und meine Alltag im Ausland so normal wie Müsli zum Frühstück? Ich jedenfalls wünsche jedem eine solche ganz normale Erfahrung. Denn wenn man wieder kommt, ist das Normale auf einmal .. naja “weniger normal”!

Wieder daheim

Wegfahren ist immer leichter als wiederkommen. Jedenfalls empfinde ich das so. Wenn man wegfährt ist zu Anfang alles neu, spannend und unbekannt und man ist so mit der Informationsaufnahme und -verarbeitung beschäftigt, dass man gar keine Zeit hat sich um irgendwelche Probleme übermäßig zu sorgen. Außerdem verdrängt man natürlich im Rückblick die schlechten Momente und erinnert sich aber gut an die vielen schönen Dinge.

Wieder nach Hause kommen ist anders. Meistens hat man mehr erlebt als die anderen, die die zu Hause geblieben sind. Deshalb fühlt es sich ein wenig so an, als sei die Zeit für einen selbser schneller verlaufen. Oder dort wohin man zurückkehrt stehengeblieben. So viele Erlebnisse und wenn man davon erzählen soll, weiß man nicht, wo man anfangen soll und man hat das Gefühl es entgleiten einem die ganzen kleinen Momente und wichtigen Erinnerungen. Wieder daheim sein ist nicht so einfach, wie es sich anhört …

Endauswertung und Feedback

Countdown: Abreisetag.

Ich trinke nie wieder so viel schwarzen Tee oder bezweifle die Wirkung von Teein. Ich hab nicht lange und definitiv auch nicht ausgeschlafen. Deshalb bin ich schon mit Packen und Putzen fertig und warte eigentlich nur noch auf meinen Taxi-Service. Da der aber eben erst in Dresden abgefahren ist, werde ich mich wohl noch ein wenig gedulden müssen und sollte die Zeit mit etwas Sinnvollem verbringen.

Hier also die bereits angekündigte Auswertung der Feedbackbögen. Wobei man davon natürlich nicht zu viel Erwarten darf, aber vielleicht finde ich ja den ein oder anderen guten Hinweis.

1. A Englisch: Das Feedback der Englischgruppe ist so homogen, wie es die Schülergruppe selbst ist. Einige Schüler schreiben nur positives und bemerken, dass sie gerne mit mir zusammengearbeitet habe. Trotz Anonymität weiß ich natürlich zum Teil, um welche Schüler es sich handelt. Es sind vor allem die Schwächeren, die auch am meisten Zeit mit mir verbracht haben. Ihnen hat vor allem gefallen, dass ich die Grammatik auch auf Tschechisch erklärt habe. Auf der anderen Seite gibt es Schüler, die wenig Gelegenheit hatten mit mir zu arbeiten und sie bringen dies auch deutlich zum Ausdruck. Das haben Jana und ich bei unserer Auswertung auch festgestellt, dass dies definitiv ein Mangel war. Das Problem bei der Aufteilung war, das wir versucht haben zwei Gruppen zu schaffen mit denen sich relativ gut arbeiten lässt. Was letztendlich darauf hinaus lief, dass ich entweder die schwächeren (wobei es davon mehrere Gruppen gab) oder die stärkeren Schüler getrennt unterrichtet habe. Dabei sind einige zu kurz bekommen und das haben sie (wohl zu recht) als ungerecht empfunden. Leider weiß ich bis jetzt nicht, wie man es besser machen könnte. Ein weiteres Problem war, dass ich die Gruppen meistens nur für eine Woche hatte, so war es sowohl für die Schüler als auch für mich schwierig sich aneinander zu gewöhnen.Prinzipiell wurde aber die Aufteilung in zwei Gruppen von den meisten Schülern als positiv angesehen.

Andere haben beklagt, dass ich nicht konsequent Englisch gesprochen habe. Wieder anderen habe ich zu viel und zu schnell gesprochen. Auch daran kann man die Inhomogenität der Gruppe erkennen. Ansonsten haben den meisten Schülern Spiele und die Abwechslung gefallen, wobei es auch hier abweichende Meinungen gibt (zu wenig Spiele, lieber gar keine Spiele) aber das ist wohl auch Typabhängig. Zumal die Klasse auch als Kollektiv nicht sonderlich gut funktioniert. Es gibt sehr viele Antipathien und zu wenig Sympathien und das macht Spiele sowie Gruppen- /Partnerarbeiten natürlich nicht einfacher.

2. / 3. A: Deutsch: Das ist die Gruppe mit der insbesondere ich am meisten Probleme hatte. Zum einen, weil sie mich zu Beginn als Lehrerin abgelehnt haben und weil ich in dieser Klasse, zum Teil aufgrund meiner etwas schwammigen Rollendefinition (ein Problem, das Jana und ich wohl gemeinsam verschulden), ein Autoritätsproblem hatte. Das Feedback dieser Gruppe ist nicht besonders aussagekräftig. Sie haben sich darauf beschränkt zu schreiben was ihnen gefallen hat (Spiele, Filme, Musik, Kommunikationsübungen, die ich mitgebracht habe). Das erstaunliche daran ist, dass sie eigentlich nie besonders gut darauf reagiert haben. Das erste mal als ich mit einem Film kam, haben sie vorwiegend abwährend reagiert. Bei Musik zwar hingehört, aber die Abreit damit haben sie eher abgelehnt und auch sonst wurden die meisten meiner Ideen und Versuche gerade in dieser Gruppe eher kritisch beäugt und zum Teil auch abgelehnt. Eine Schülerin hat geschriebn: “Manchmal habe ich mich auf die Deutschstunden sogar gefreut.” wie gesagt, das passt nicht so ganz zusammen, mit dem Eindruck, den ich sonst von dieser Gruppe hatte und ich bin nicht sicher, ob sie dasselbe schreiben würden, wenn ich sie weiterhin unterrichten würde. Eine Schülerin hatte offensichtlich das Gefühl, dass ich mich für die Scüler nicht interessiere, eine andere schrieb ich sollte mich lieber von gleich zu gleich mit ihnen unterhalten und mich nicht wie eine Lehrerin verhalten. Offensichtlich ist es Jana und mir nicht gelungen, das Problem das im November schon mal im Raum schwebte völlig zu klären. Aber wie gesagt, die unklare Rollendefinition war in dieser Gruppe definitv ein Problem. Wobei ich mir auch hier nicht hundert prozentig sicher bin woran es liegt und warum das gerade in dieser Klasse so extrem war.

3. A: Englisch: Hier habe ich nur von zwei Schülern ein Feedback, die am Donnerstag (warum auch immer) lieber an unseren Deutschstunden teilnehmen wollten als am Englischunterricht (nicht fragen, ich weiß das klingt komisch). Jana hat sie auf jeden Fall gelassen und mich haben sie auch nicht gestört. Hier ist eigentlich nur wichtig, dass diese Schüler sich vernachlässigt gefühlt haben, weil ich nur sehr selten in den Englischstunden von Mirka war. Das war Jana und mir bewusst und ich finde es schade, aber die Schuld hierran liegt nicht (oder höchstens teilweise) bei mir. Das Problem ist, das Mirkas Interesse an einer Zusammenarbeit mit mir nur sehr gering war und sie eigentlich froh war, wenn ich mich an Jana gehalten habe und sie ihr Ding hab machen lassen. DAs gilt übrigens nicht nur für Mirka, auch der Rest des Kollegiums wusste letztendlich nicht wirklich was er mit mir anfangen sollte. Und dabei bin ich eigentlich ziemlich anspruchslos, ich habe keine Fremsdsprachenkenntnisse verlangt und war immer zu allen Schadntaten bereit ;). Trotzdem war es nicht so einfach Zugang zu den Lehrern zu bekommen und längst nicht alle haben mich gern oder überhaupt in ihren Stunden willkommen geheißen. Mit Jana habe ich großes Glück gehabt und sie hat mir versucht überall wo es ging die Türen zu öffnen und mir Zugang zu verschaffen und trotzdem waren die meisten Kolleginnen wahrscheinlich völlig zufrieden damit, dass der Kontakt sich auf ein Schwätzchen beim Mittagessen, ein Gruß auf dem Gang oder eine Frage nach der Bediehnung des Kopiergerätes beschränkt hat.

4. A: Deutsch – Anfänger: Auch hier fällt das Feedback weitestgehnd positiv aus. Ihnen hat gefallen was wir in den wenigen Stunden (eine Pro Woche) gemacht haben und sie loben wiederholt, dass ich mir große Mühe gegeben habe verständlich und zu sprechen. Hier bin ich auch eher geneigt, dem glauben zu schenken, da diese Lerngruppe sowohl nwas die Grupppengröße als auch das Kollektiv anbelang sehr angenehm war und sie (meistens) gut und gerne mitgearbeitet haben. Eine Schülering bemerkt allerdings auch hier, dass ich mir mehr Respekt verschaffen sollte, das scheint also offencihtlich ein Punkt zu sein, an dem ich noch arbeiten muss.

4. A: Deutsch (die Abiturgruppe): Ein Punkt in dem sich alle Deutschlernenr einig sind, ist dass ich dazu beigetragen habe, dass sie eine verbesserte Aussprache haben und auch ihre Kommunikationskompetenz verbessert habe (sie drücken das allerdings anders aus). Diese Gruppe hat keine kritischen Bemerkungen und ihnen hat vor allem die Abiturvorbereitung gefallen. Hier bestnad ein Großer Vorteil natürlich darin, dass wir die Gruppe in zwei mal drei Schüler teilen konnten (teilweise sogar nur 2×2) und dadurch die Abiturvorbereitung fast als Einzelunterricht oder zumindest sehr intensiv betrieben werden konnte. Ich mache mir (genau wie Jana) schon sorgen, ob die Mädels das packen werden. Aber ich hoffe und wünsche es ihnen wirklich.

So hat das Schülerfeedback eigentlich nichts zutage gefördert, was ich nicht schon wusste, aber es hat auch einige Probleme nochmal aufmerksam gemacht und ich ich werde mich bemühen, an diesen Baustellen zu arbeiten, wenn ich Ende Februar ins Praktikumstarte!

Letzter Tag

Es war ein langer und intensiver Tag, mit zu viel Kuchen und jede Menge Gelächter (davon kann es nie zu viel geben). Den Vormittag habe ich damit verbracht mit verschiedenen Klassen meine selbstgebastelten Aktivity Varianten zu spielen und schon das war teilweise ziemlich lustig. Von Seiten der Schüler gab es zudem noch jeden Menge Feedbackbögen, Tee und eine Tasse, gute Wünsche und zwei Umarmungen.

Die offizieller Abschiedsfeier in der Schule fand gegen 13:00 Uhr statt und war ein wenig seltsam. Zunächst hatten Jana und ich schon bedenken, dass keiner kommt und der viele Kuchen (der übrigens gelobt wurde – Danke an die Rezeptgeberin!) nicht gegessen wird. Dann kam ein Teil und einige wichtige Peronen, wie die stellvertretende Schulleiterin, ohne die wir zunächst nicht nicht anfagen wollten, fehlten. Irgendwann haben wir dann doch zumindest schon mal Kuchen gegessen. Ein Gespräch wollte zu diesem Zeitpunkt leider nicht so richtig in Gang kommen, das lag eventuell an der Anwesenheit der Schulleiterin. Mein Abschiedsgeschenk von seiten der Lehrer war ein Fotobuch mit Bildern der Klassen und der Schule, sowie meiner Zeit an der Schule und den Ausflügen, die ich so gemacht habe. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Nachdem dann offiziell noch was gesagt worden war, saßen alle noch ein weiteres Weilchen verkrampft rum, bis uns das Klingeln zur Stunde und die Tatsache, dass einige (auch Jana und ich) noch unterrichten mussten, erlöst hat.

Nach der Schule haben ich noch ein paar Dinge für den Nachmittag eigekauft und bin eigentlich sofort weiter zu Jana, da der inoffizielle Teil auf den Nachmittag vorverlegt wurde. Das Problem war nämlich, das einige ihren letzten Bus bekommen mussten und daher sonst nicht gekommen wären (ein “Ja, aber” war übrigens anwesent, es heißt also doch nicht immer “Nein”).

Es war eine gesellige und lustige Runde mit noch mehr Kuchen, verschiedenen Leckereien und Wein. Wir haben wirklich viel und herzhaft gelacht, wenn gleich ich jetzt schon gar nicht mehr weiß worüber alles. Ich habe außerdem noch ein Zeugnis bekommen auf dem ich bewertet wurde (Verhalten = sehr gut; der Versuch im Unterricht Witze zu machen = sie wurde bei ernstzunehmenden Versuchen beobachtet; Aussprache komplizierter tschechischer Wörter = beim zweiten Versuch hat es immer geklappt; die Fähigkeit als Tschechin durchzugehen = ausgezeichnet, solange sie nicht spricht; wobei ich für Verständigung auf Tschechisch immerhin = ein großes Lob für meine Bemühungen bekommen habe). Alles in Allem habe ich also ein paar schöne Andenken bekommen.

Nachdem sich die Versanstalltung gegen halb neun weitestgehend aufgelöst hatte, habe Jana und ich beschlossen uns zum Quatschen noch in der Teestube niederzulassen. Das war super, weil ich dort auch noch meinen Lieblingstee kaufen konnte (alle, die mich besucht habe, wissen, welchen ich meine!). Ein Superabschluss für einen schönen Tag. Wobei es vielleicht nicht die allerbeste Idee war um halb zehn Abend eine Kanne schwarzen Tee zu trinken, aber wer braucht schon Schlaf, wenn er so viel Spaß haben kann ;).

Abschied ist ein interesanntes Wort, in dem auch immer ein wenig Wehmut und Traurigkeit mitschwingt. Aber ich empfinde das nicht so. Ich habe in diesen vier Monaten die Möglichkeit gehabt neue, tolle Menschen kennenzulernen und das ist kein Grund traurig zu sein. Ich habe jede Menge Erfahrungen sammeln können. Kein Grund zum heulen, oder? Ich bin sehr froh darüber, dass ich diese Erfahrungen machen konnte und ich habe es nicht eine Sekunde bereut! Und deshalb bin ich einfach nur glücklich, auch über den Abschied, denn der gehört dazu.

Countdown: Morgen reise ich ab.

Back- und Abschiedsorgien

Normalerweise ist es so, wenn man irgendwo eine längere Zeit verbracht hat und viele nette Menschen kennengelernt hat, dass man dann stückchenweise Abschied nehmen muss. Jeden Tag ein Paar von denen Tschüss sagen. Hoffen, dass man sie wieder sieht. Wissen, dass das bei manchen klappen wird, bei anderen nicht. Es ist aber auch eine intensivere Erfahrung, weil man merkt, wie vielen Menschen man etwas bedeutet und wer einem selbst etwas bedeutet.

Den heutigen Vormittag haben Jana und ich damit verbracht Deutsch zu sprechen (weil sie unbedingt noch ein wenig trainiren will, bevor ich weg bin) und Kuchen zu backen. Anschließend waren wir Mittagessen, Traditionell mit einer Freundin die ich vom Zumba kenne. Von der habe ich zum Abschied zwei CDs bekommen, eine davon handsigniert von der Benesover Berühmtheit Štěpán Kojan (ich hatte von dem Konzert, auf dem wir waren, erzählt).

Jetzt bin ich auf dem Sprung nach Prag, wo ich meine Gastmutter und meine Gastschwester von meinem ersten Auslandsaufenthalt in TSchechien wiedersehe und mal wie der Abschied nehme. Hier bin ich mir aber sicher, dass ich sie wiedersehen :).

Der Kuchen ist für den offiziellen Abschied morgen ion der Schule, ich werde versuchen davon zu berichten, aber es kann sein, dass ihr darauf bis Freitag früh (wenn ich ausgeschalfen habe) warten müsst.

Countdown: Noch zwei Tage bis zu meiner Abreise.

Ja, aber… = Nein

Die Tschechen sind ein höfliches Volk. Sie sind normalerweise erstmal zu jedem freundlich und schimpfen lieber hinter dem Rücken desjenigen. Das ist nicht böse gemeint, sie wollen ja nur höflich sein und jemandem alles ins Gesicht sagen wäre doch nicht nett, oder?

Diese Woche habe ich außerdem gelernt, dass sie nicht gerne “Nein” sagen. Am Freitag haben wir eine Kollegin gefragt, ob wir nach dem Skifahren eventuell zum Kaffee vorbei kommen dürfen. Ihre Antwort war recht ausschweifig und die Kurzfassung könnte lauten: “Klar kein Problem, aber ich weiß noch nicht ob ich da bin, evtuell bin ich nicht da, aber falls ich da bin gerne.” Im Klartext heißt das “Nein”. War mir nicht sofort klar, aber Jana hat mich darauf hingewiesen, sie wollte es uns nur nicht ins Gesicht sagen. Aber außer mir hat es ja auch jeder sofort verstanden.

Gestern habe ich zwei Kolleginnen, mit denen wir normalerweise in die Kantine gehen, zu der inofiziellen Abschiedsfeier am Donnerstag eingeladen. Sie haben beide “Ja” gesagt und ein ziemlich langes aber hinterher geschoben. Also werden sie nicht kommen. Jana meinte nur: “Naja, dann haben wir schon mal genug Wein da.” Eigentlich hätte ich es verstehen müssen, aber auch hier hab’ ich das nicht sofort kapiert.

Beim Schreiben überlege ich die ganze Zeit, ob ich sowas auch mache. Ich kenne jedenfalls genug Beispiele in meinem Verwandtschafts-/Bekanntenkreis, die sich ebenso Verhalten. Und da regt es mich jedesmal auf. Also Leute falls euch das mal bei mir auffällt, macht mich rechtzeitig drauf aufmerksam, ich will so nicht sein. Ich glaub’, ich bin lieber unhöflich :).

Countdown: Immernoch drei Tage bis zu meiner Abreise.

Fazit: Teamteaching

Unterrichten im Team – eine spannende und interessant Erfahrung, die ich hier machen durfte und wahrscheinlich auch etwas, dass ich nicht so bald wieder erleben werde. Natürlich hat das nicht nur Vorteile und es längst nicht immer so produktiv, wie man sich das vorstellt. Dashalb will ich meine Erfahrungen an dieser Stelle mal kurz zusammenfassen.

Jana und ich haben auf verschiedene Weisen im Team unterrichtet. Sie hat die Stunden geführt und ich habe sie unterstützt oder anders herum. Wir haben uns abgewechselt während der Stunden. Sie hat zum Beispiel öfter die Grammatikübungen übernommen und ich die Kommunikationsübungen. Oder wir haben die Klasse komplett in zwei Gruppen geteilt, da hat dann jeder für sich seine Gruppe unterricht. Letzteres ist wohl im Sinne des Wortes kein Teamteaching mehr, würde aber ohne Teamkollegen nicht funktionieren und ist wohl auch im Normalfall nicht an der Tagesordnung.

Jede Klasse und jede Gruppe von Schülern reagiert anders darauf. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann das die meisten Schüler eher konservativ sind. Neue Methoden, neue Lehrer und überhaupt alles was sie nicht kennen, lehnen sie als zu anstrengend und nervig oft erstmal ab. Für Schüler ist es ganz offensichtlich auch nicht so einfach sich auf  zwei lehrpersonen im Raum zu konzentrieren, bzw. auf die die ihnen gerade etwas bebringen will, oder die Übung leitet die gerade durchgeführt wird. Ich hatte gerade zu beginn (aber auch am Schluss immer mal wieder) das Problem, dass die Aufmerksamkeit der einzelner Schüler oder der ganzen Gruppe nicht mir oder nicht mir alleine galt. Auch wenn Jana am Rand saß haben sie auf ihre Reaktion gewartet, immerhin ist sie die “richtige Lehrerin”. Also die die wirklich was zu sagen hat und am Ende die Noten gibt. Dieses Autoritätsproblem mag zum einen auf meinem Statu als “Assistenzkraft” (ohne das Recht Strafen zu verhängen, Noten zu geben etc.) begründet sein. Auf der anderen Seite liegt es natürlich auch daran, dass die meisten Schüler Jana schon länger kennen und an ihren Unterrichtsstil und ihre Person gewöhnt sind. Und sie haben ja keine komplett neue Lehrerin erhalten, sondern nur eine zusätzliche. Außerdem muss man sich im Team gut abgesprochen ahebn und bei Disziplinproblemem gleich handel, denn sonst untergräbt einer die Autorität des anderen.

Aber wenn man von diesen Problemem mal absieht bzw. sie zu lösen versucht, hat man natürlich im Team gerade bei in den Schwächeren Klassen agnz andere Möglichkeiten auf die inner Differenzierung der Lerngruppe einzugehen und einzelne Schüler gezielt zu fördern. Auch kann man die Schwächen des Teampartner (z.B. Janas nicht muttersprachliches Deutsch und meine Ratlosigkeit gegenüber grammatischen Phänomen in der deutschen Sprache, über die ich mir noch nie Gedanken machen musste) ausgleich und so den Unterricht erheblich verbessen.

Ich denke, wir haben uns alles in allem ziemlich gut geschlagen und das Schüler Feedback, das ich bislang gelesen habe, war auch sehr positiv (einziger Kritikpunkt: ich sollte länger bleiben). Aber auch zu zweit läuft Unterricht nicht immer so, wie man es geplant hat. Allerdings – wenn das Team sich gut versteht -  gibt es immerhin zwei Leute, die reagieren können ….

Countdown: Noch drei Tage bis zu meiner Abreise.

Mein letzter extra langer Montag

Countdown: Noch vier Tage bis zu meiner Abreise.

Ich hab es gestern noch geschaft alles an Spielzubehör fertigzustellen, was ich brauchte (und noch brauchen werde die Woche). Der Tag begann, wie jeder Montag, zu früh. Aber die von mir gebastellte Activity Variante (Deutsch und Englisch mit den entsprechenden Vokabeln, die die Schüler beherrschen sollten) habe gut funktioniert. Zwar reagiert jede Gruppe ein wenig anders darauf, aber insgesamt waren alle Reaktionen positiv. Zusätzlich haben Jana und ich mit allen, die ich heute zum letzten mal unterrichtet habe, eine Evaluation durchgeführt. Die Papiere haben wir zwar schon mal überflogen, aber eine Auswertung dessen, schreibe ich (hoffentlich bald) extra. Von der 4.A (die, die dies Jahr das Abitur machen) habe ich soger schon eine Karte und ein kleines Abschiedgeschenk bekommen. Das war auch die Gruppe, zu der ich den besten Draht hatte.

Direkt nach dem Mittagessen schloss sich die pädagogische Beratung an. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich vorgewarnt wurde (lang und langweilig). Das hat sich zwar großteils bewahrheitet, aber so schlimm kams mir auch nicht vor. Das kann natürlich auch daran gelegen haben, dass ich schon mit schlimmerem gerechnet habe und mir heute schon ausreichend Kofein/Teein (Kaffee, schwarzer und grüner Tee als einzige Flüssigkeitsliefernaten) zugeführt hatte. Ich war also hinreichned gedopt und hatte kein Müdigkeitsproblem. Spannende neue Erkenntnisse gab es nicht, die Notendurchschnitte sind großteils schlecht bis katastrophal. Von der 1.A wird vielleicht die Hälfte die Klasse schaffen und wie viele von der 4.A das Abitur schaffen steht irgendwo in den Sternen.  Nicht unbedingt rosige Ausichten.

Für mich war eher interessant, wie es bei den einzelnen Schülern so in den anderen Fächern aussieht. Inzwischen kenne ich die Namen (auch die Nachnamen) gut genug, um das einigermaßen zuordnen zu können. Manchmal ist es doch überraschend, dass jemand der in Deutsch Durchschnitt ist, überall sonst eher Vieren und Fünfen hat oder umgekehrt. Aber meistens, sind schlechte bzw. gute Schüler in allen Fächern ungefähr gleich gut/schlecht.

Manchmal fand ich die Ausdrucksweise ein wenig überraschend. So gibt es etwa “halbtote” Schüler und das parasitäre Verhalten eines Schülers (verlässt sich bei Hausaufgabe etc. auf den Nachbarn) wurde mit “Zecke” doch sehr bildhaft umschrieben.

Auch das Bewertungsprobleme (aufgrund des Einsatzes des Computerprogramms – bin ich an anderer Stelle bereits drauf eingegangen) wurde ausführlich und hitzig diskutiert, die Lösung bis auf weiteres auf das Ende des Schuljahres verschoben.

Ach ja ganz zu Anfang wurde das Ende meiner Asisstenzeit erwähnt und ich habe alle für Donnerstag zur offiziellen Verabschiedung (ca. 12:30) in der Schule eingeladen.

Und jetzt werde ich mich erstmal ein wenig entspannen und schwimmen gehen, bevor ich das von Janas Schwiegermutter extra für mich zubereitete Kaninchen verspeisen gehe (keine Sorge, nicht das Ganze) ;).

Letztes Wochenende: Sonntag

Countdown: Noch fünf Tage bis zu meiner Abreise.

Bin leider zu müde um diesen tollen Tag ausführlich zu beschreiben. Erfahrungen im Abfahrtsski gesammelt, gebastelt und die letzten Unterrichtstunden vorbereitet, beim Bowlen schon ein wenig Abschied gefeiert, alles in allem ein super Tag!

Wünsche euch eine gute Nacht!

Mein letztes Wochenende: Samstag

Countdown: Noch sechs Tage bis zu meiner Abreise.

Es ist saumäßig kalt heute, heute Nacht ungefähr -20°C (ich habe keine Möglichkeit das zu prüfen, aber es wurde mir so erzählt). Im Moment so -10°C, was Jana und mich aber nicht davon abgehalten hat auf Langlaufski zu steigen. Hier ganz in der Nähe gibt einen Golfplatz (für die, die schon hier waren: hinter dem Schloss Konopiste), der im Winter mit Langlaufstrecken und einem Hügel zum Abfahrtski üben für Kinder ausgestattet ist. Dorthin hat uns Janas Man gebracht. Die Landschaft sieht märchenhaft aus, trotz fehlender Sonne und beißender Kälte war uns bald warm und es hat Spaß gemacht. Ich falle auch nicht mehr so häufig hin. Jana Kommentar: “Es macht schon gar keine Spaß mehr mit dir, wenn du nicht fällst”, deshalb haben sie beschlossen mich morgen auf dem Kinderhügel auf Abfahrtsski zu stellen. Ich bin gespannt…

Wir waren noch ein Mittagessen einsammeln und wurden dann wieder abgeholt. Ich war noch kurz bei Janas Familie, weil wir die Kuchenbackaktion für meine Abschiedsparty in der Schule planen mussten und sichten welches Werkzeug sie da hat und was wir ausleihen müssen. Jana ist keine große Köchin oder Bäckerin, ihr Mann kam auch gleich in die Küche und hat sich lautstark beklagt, dass sie mit mir backen will, wo sie doch für ihn sie bäckt. Aber wozu auch, wo er doch ganz prima von seiner Mutter verpflegt wird.

Jetzt hab ich noch ein wenig zu tun, weil ich eine Aktivity-variante für meine Deutsch und Englisch lernenden Schüler erstellen will, möglichst nur mit Vokabeln, die sie (theoretisch) beherrschen. Denn zum einen ist das natürlich meine letzte Woche und zum anderen letzte Woche vor den Ferien, weshalb das Alles auch ein wenig Spaß machen sollte.

Older posts Newer posts

Copyright © 2024 Annas Blog

Theme by Anders NorenUp ↑