Unterrichten im Team – eine spannende und interessant Erfahrung, die ich hier machen durfte und wahrscheinlich auch etwas, dass ich nicht so bald wieder erleben werde. Natürlich hat das nicht nur Vorteile und es längst nicht immer so produktiv, wie man sich das vorstellt. Dashalb will ich meine Erfahrungen an dieser Stelle mal kurz zusammenfassen.

Jana und ich haben auf verschiedene Weisen im Team unterrichtet. Sie hat die Stunden geführt und ich habe sie unterstützt oder anders herum. Wir haben uns abgewechselt während der Stunden. Sie hat zum Beispiel öfter die Grammatikübungen übernommen und ich die Kommunikationsübungen. Oder wir haben die Klasse komplett in zwei Gruppen geteilt, da hat dann jeder für sich seine Gruppe unterricht. Letzteres ist wohl im Sinne des Wortes kein Teamteaching mehr, würde aber ohne Teamkollegen nicht funktionieren und ist wohl auch im Normalfall nicht an der Tagesordnung.

Jede Klasse und jede Gruppe von Schülern reagiert anders darauf. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann das die meisten Schüler eher konservativ sind. Neue Methoden, neue Lehrer und überhaupt alles was sie nicht kennen, lehnen sie als zu anstrengend und nervig oft erstmal ab. Für Schüler ist es ganz offensichtlich auch nicht so einfach sich auf  zwei lehrpersonen im Raum zu konzentrieren, bzw. auf die die ihnen gerade etwas bebringen will, oder die Übung leitet die gerade durchgeführt wird. Ich hatte gerade zu beginn (aber auch am Schluss immer mal wieder) das Problem, dass die Aufmerksamkeit der einzelner Schüler oder der ganzen Gruppe nicht mir oder nicht mir alleine galt. Auch wenn Jana am Rand saß haben sie auf ihre Reaktion gewartet, immerhin ist sie die “richtige Lehrerin”. Also die die wirklich was zu sagen hat und am Ende die Noten gibt. Dieses Autoritätsproblem mag zum einen auf meinem Statu als “Assistenzkraft” (ohne das Recht Strafen zu verhängen, Noten zu geben etc.) begründet sein. Auf der anderen Seite liegt es natürlich auch daran, dass die meisten Schüler Jana schon länger kennen und an ihren Unterrichtsstil und ihre Person gewöhnt sind. Und sie haben ja keine komplett neue Lehrerin erhalten, sondern nur eine zusätzliche. Außerdem muss man sich im Team gut abgesprochen ahebn und bei Disziplinproblemem gleich handel, denn sonst untergräbt einer die Autorität des anderen.

Aber wenn man von diesen Problemem mal absieht bzw. sie zu lösen versucht, hat man natürlich im Team gerade bei in den Schwächeren Klassen agnz andere Möglichkeiten auf die inner Differenzierung der Lerngruppe einzugehen und einzelne Schüler gezielt zu fördern. Auch kann man die Schwächen des Teampartner (z.B. Janas nicht muttersprachliches Deutsch und meine Ratlosigkeit gegenüber grammatischen Phänomen in der deutschen Sprache, über die ich mir noch nie Gedanken machen musste) ausgleich und so den Unterricht erheblich verbessen.

Ich denke, wir haben uns alles in allem ziemlich gut geschlagen und das Schüler Feedback, das ich bislang gelesen habe, war auch sehr positiv (einziger Kritikpunkt: ich sollte länger bleiben). Aber auch zu zweit läuft Unterricht nicht immer so, wie man es geplant hat. Allerdings – wenn das Team sich gut versteht -  gibt es immerhin zwei Leute, die reagieren können ….

Countdown: Noch drei Tage bis zu meiner Abreise.