Annas Blog

Tag: Essen (page 2 of 2)

Pfingstferien

Kurzer Überblick über die Highlights der letzten Woche:

  • Opern sind bisweilen deutlich alberner als die schlimmsten Soaps. Bestes Beispiel: Mozarts “Cosi fan tutte”. Offensichtlich sah der Regiseur das aber auch so, sonst wären wohl nicht alle Darsteller in Clownskostümen aufgetreten.
  • Probiert: Zwei vegane Kuchen und sie waren beide hervoragend!  Allerdings sollte man keine Angst vor Kalorien haben.
  • Sonstige kulinarische News: Vegetarische Anfänger habens nicht leicht! Aber hier gilt “Was in Vegas (oder in M***) passiert, bleibt in Vegas!” Also sprechen wir nicht drüber.
  • 3D-Bogenturniere machen echt Spaß, solange man das Testosteron-Gehabe der bewaffneten Männer (und einiger Frauen) übersieht.
  • Alte Freundschaften auffrischen ist was Gutes, Schulzeit Gespräche á la “wie hieß der Lehrer noch mal…?” sind aber inbegriffen.
  • Zugfahren kann Spaß machen, muss aber nicht.
  • Berlin bei Regen ist unattraktiv.
  • Ich habe mir mit dem Besuch im Pergamon Museum den Wunsch erfüllt das Ishtar Tor zu sehen und hindurch zu gehen. Das wollte ich schon, seit ich das erste Mal das “Museum der gestohlenen Erinnerungen” von Isau gelesen habe. Das ist zwar schon eine Weile her, aber da ich das Buch sehr oft (zweistelliger Bereich) gelesen habe, ist die Geschichte bei mir immer noch sehr präsent. Leider ist nichts passiert, sonst könnte ich wohl jetzt nicht schreiben. ;)
  • Shakespeare in 90 Minuten ist utopisch. Wusste ich natürlich vorher, aber etwas weniger Klamauk hätte trotzdem nicht geschadet.
  • Sagte ich schon, dass Berlin bei Regen nicht so toll ist?

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Leider regnet es auch hier. Der Sommer ziert sich noch. Aber nach drei verschiedenen Betten und vier Zugfahrten ist es schön wieder daheim zu sein!

“Moin” – Kurzurlaub im Ammerland

Es ist trist und grau und es regnet.  Eine viertel Stunde nachdem mein Zug Hannover hinter sich gelassen hatte, begann es in Strömen zu regnen. In Oldenburg war keine Besserung in Sicht, in Bad Zwischenahn angekommen: Bindfäden. So stellt man sich das nicht vor, aber Regen gibt es hier häufig. Hier im Ammerland am Zwischenahner Meer, das eigentlich nur ein großer schlammiger See ist.

Ich bin zu Besuch bei meiner Schwester, die hier lebt und arbeitet. In der Gastronomie. Man könnte sagen, dass die Gegend – übrigens handelt es sich um einen (oder mehrer?) Kurorte – vor allem aus zwei Gruppen von Menschen besteht. Dienstleister und Dienstleistungsnehmer. Bei den erstgenannten handelt es sich um Gastronomen, Kranken- und Altenpfleger, evtl. sind auch ein paar Verkäufer dabei. Letztere – übrigens die überwältigende Mehrzahl – sind alte Menschen. Rolatorführerscheinbesitzer, E-Bike-Fahrer und jede Menge knausrige Rentner. In Dresden staune ich jeden Tag über die unmengen Kinderwagen und Schwangeren, hier landet man nach zehn Minuten Rolatoren zählen im zweistelligen Bereich.

Auch wenn das Wetter nicht mitspielt ist die Gegend für sich genommen sehr schön. Sehr ‘platt’, sowie der Dialekt, den hier manche noch sprechen. Voller Baumschulen und liebevoll gepflegter und ein wenig spießbürgerlicher Gärten. Ein wenig rau, wie die Menschen, die ein lautes “Moin!” schon für einen angemessen freundlichen Gruß halten.

Vom Essen verstehen sie nichts oder nicht viel, aber vielleicht liegt das daran, dass die Zeit mit den älteren Bewohnern zusammen stehen geblieben zu sein scheint – in den 80ern oder 70ern. Davon zeugen Hoteleinrichtungen ebenso wie Speisekarten, die ohne Schnitzel ihre Existenzberechtigung verlieren. Alle kaufen hier auch fleißig Aal in der irrigen Annahme er würde aus dem Bad Zwischenahner Meer stammen. Dabei ist dor das Fischen gar nicht mehr erlaubt. Aal gibt es auch im Ammerland nur aus Polen.

Vom frisischen Tee bin ich ein großer Fan. Wenn die Menschen hier von etwas Ahnung haben, dann vom schwarzen Tee. Kännchen und Tässchen mit Milch oder Sahne mit dicken Zuckerbrocken (die sogenannten “Kluntches”), nie würde man hier nur eine läppische Tasse mit billigem Teebeutel bekommen! Wir benötigten ihn umso dringender, denn der Wind war kalt und das Wetter wie gesagt lausig.

Die Welt meiner Schwester die Welt der Dienstleister, die der Gastronomen: Eine Paralellwelt. Menschen, die ihre Stammkneipe nach dem sprichwörtlichen “Strohalm” benennen, an den sie sich allabendlich nach der Arbeit klammern. Betritt man diese Lokalität zwischen elf und zwölf findet man hier keine Touristen. Hier sitze an den Tischen verteilt die Kellner aus dem Hotel ‘Haus am Meer’, die Köche des ‘Jagdhaus Eiden’ und die Azubis diverser anderer Betriebe aus der Gegend. Da ihre Tage oft spät beginnen, verbringen sie ihren Feierabend im einzigen Lokal des Ortes, dass um diese Zeit noch auf hat. Und der ‘Strohhalm’ gewährt ihnen allen Zuflucht. Sie kennen sich, schimpfen über bescheuerte Gäste, inkompetente Kollegen und den alltäglichen Wahnsinn, dem man in der Gastronomie so ausgesetzt ist.* Hier merkt man auf einmal nichts mehr von der Altersstruktur des Kurortes. Es fällt einzig auf, dass es diese Menschen nicht nach Hause in die Betten zu ziehen scheint. Was meinen Tagsrythmus völlig aus dem Gleichgewicht wirft, ist normal für jemanden der erst am nächsten Nachmittag wieder zur Spätschicht muss. Und so ist der ‘Strohhalm’ nicht nur ein Rettungsanker, sondern ein Ort pulsierenden Lebens.

Als ich nach drei schönen Tagen voller Wind, Unternehmungen (Sushi in Oldenburg, Fahradtour um das Zwischenahner Meer, Casinobesuch ohne Verluste aber auch ohne Gewinne) wieder abreise, nehme ich Abschied von meiner Schwester und ihrem Freund, die mir mit viel herzlicher Gastfreundschaft meinen Aufenthalt sehr angenehm gemacht haben. Und ich verabschiede mich von vier weißen Tauben, die immer vor dem Haus, in dem die zwei wohnen, hocken. Vier Friedenssymbole – und das zurecht, denn ein friedliches Örtchen ist Bad Zwischenahn tatsächlich.

* Und ich weiß, wovon ich spreche, da ich ja auch eine Ausbildung in der Gastronomie gemacht habe.

Die Alternative: Zum heulen

Vegan ist klasse! Ich fühle mich super, das Essen schmeckt und ich vermisse nichts. Naja manchmal den Käse, aber ich kehre ja zum Vegetarierdasein zurück und bleibe nur 70-80 Prozent Veganer*. Besonders in einer Hinsicht bin ich wirklich froh darüber. Die Mittagessen suche auf dem Campus wird dadurch viiiel einfacher.

Beim morgendlichen Speiseplancheck fiel mir wieder ein, dass unsere größte Mensa zwar ein ganz akzeptables veganes Angebot hat, aber dieses die komplette Woche nicht wechselt. Karotten-Kartoffel-Curry hatte ich gestern schon. Soja-Geschnetzeltes mit Paprika? – Ne danke ich verzichte! Die einzige vegane Pastasoße, die das Mensapersonal kennt, scheint “fruchtige Tomatensoße” zu sein. Die unterscheidet sich übrigens weder geschmacklich noch von der Konsistenz her von der “fruchtigen Tomatensuppe” die es an der Suppenbar gibt.

Also habe ich mich auf den etwas weiteren Weg zur anderen großen Mensa gemacht. Zur “Alten” die eigentlich unsere Neue ist. Dort gibt es nicht viel vegane Auswahl (abgesehen vom Salat). Aber es gibt vegetarisches Sushi. Was natürlich zugleich vegan ist, da an Algenblättern, Reis und Co schließlich keine Milchprodukte oder Eier dran sind. Im Selbsttest habe ich dann mal wieder probiert, wie viel Wasabi ich verkraft.

Ergebnis: Jede Menge, aber er hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Wie schon gesagt, die Alternative war zum heulen ;).

 

*Ja, mir ist durchaus klar, das man nur ganz oder gar nicht Veganer sein kann. Aber ihr wisst, was ich meine.

Mensen gehen

Am Weberplatz, dem Gebäude der TU Dresden wo die Erziehungswissenschaftliche Fakultät sitzt, gibt es seit gestern keine Mensa mehr. Nur noch ein Café und das macht jetzt sogar noch früher zu als sonst. Also muss ich, bevor ich nachmittags meinen Job hier antrete oder zum Seminar gehe,  jetzt in die neue Mensa gehen, die in einem der Studentenwohnheime in direkter Nachbarschaft entstanden ist. Das Personal dort war heute offensichtlich mit dem Studentenansturm leicht überfordert. Dabei kann man sich doch denken, dass eine Mensa im Wohnheim auch für Studenten, die sonst woanders essen, ein Grund sein könnte, mal dort ‘Testessen’ zu gehen. Oder zu “mensen”,  wie Dresdner Studenten dazu sagen. Um ein Uhr war der Fisch ausverkauft, als Ersatz wurde Schnitzel angeboten. Da ich es auf das vegane Tofu-Geschnetzelte abgesehen hatte, war das für mich kein Problem. Eine Salatbar gibt es jetzt auch, die habe ich bislang immer vermisst. Immerhin kennt man einige der anderen (zum Teil deutlich größeren) Mensen auf dem Campus und deren breites Angebot. Da ist man als Lehramtsstudent aber immer zu weit ab vom Schuss, dass sich der Weg dorthin zeitlich rechnen würde. Also wird man aus pragmatischen Gründen auf zwei Gerichte beschränkt. Das ist nicht so toll, aber man gewöhnt sich ja an (fast) alles. Jetzt habe ich immerhin zwei Gerichte plus Salat zur Auswahl und ein Gericht ist immer vegetarisch.

Es lebe also die neue Mensa!

PS: Wer kommt morgen mit mensen?

Entspannung in Freiburg

Gestern waren Lena und ich in Freiburg. Erklärtes Ziel war entspannung und bummeln und das ist uns bei Frühlingshaften 15°C auch gut gelungen. Am Freiburger Dom war gerade Markt und da auf einer Seite des Marktes nur regionale und viele Bioprodukte verkauft werden, haben wir uns dort einen Bio-Veggi-Döner genehmigt. Echt lecker übrigens. EIgentlich esse ich nur selten Tofu und muss das auch nicht unbedingt, aber das hat gut geschmeckt.

Abgeklappert wurden diverse Deko und Stoffläden und ein Handarbeitsladen in dem ich bezüglich einer wunderschönen Mohiar-Seidenwolle in grün schwach geworden bin.

Ansonsten gab es Abends eine super leckere Selbstgemachte Pizza und hinterher Tiramisu. Ein gemütlicher Abend nach einem Tag zum abschalten.

Jetzt werde ich erstmal auf den Markt in der Innensatdt und in die Offenburger Stadtbibliothek fahren und mich anschließend ganz fleißig wieder der unerlässlichen weiteren Unterrichtsvorbereitung widmen.

Neue Erfahrungen – ein Schneewochenende in Südböhmen

Samstag morgen ging es mit der Familie meiner Mentorin nach Südböhmen in ein kleines Städtchen Namens Horní Planá gefahren. Unweit der österreichischen Grenze (keine 30 km) und oberhalb des Moldaustausees hatten wir ein hübsches Appartment und im Prinzip das ganze Gästehaus für uns, da keine anderen Gäste da waren. Nach unserer Ankunft und einem Mittagessen im Ort wurde sich Skifertig gemacht: Auf dem Programm für den Nachmittag stand Ski-Langlauf (irgendwo bei Nová Pec). Ich gebe zu, dass ich das ein wenig nervös gemacht hat, weil ich nicht wusst, wie gut ich das hinbekomme und tatsächlich hab ich am Anfang ziemlich häufig auf dem Bauch oder auf dem Rücken im Schnee gelegen. Hügel hinauf ist anstrengend, aber Hügel hinunter ist beängstigend, wenn man nicht weiß, wie man mit den Dingern bremsen soll. Der zugerufenen Hinweis von Janas Tochte bei meiner ersten Panikatacke  “Nohy do šipky” hat mir nicht geholfen, weil ich nicht wusste was šipka bedeutet. Ich habe jedenfalls für Belustigung gesorgt und es gibt prima Videoaufnahmen davon, wie ich quasi mit dem Gesicht bremse, die aber nicht an dieser Stelle veröffentlicht werden (Sorry Leute!). Am Ende der ersten Runde (nach ca. 5 km, also nicht übermäßig viel) wurde es immer kälter und find langsam zu dämmern an, außerdem hatte ich eigentlich überall Schnee (sogar auf der Brille).

Abends sind wir dann in eine Bowlingkneipe gegangen, das Essen war an der Grenze des erträglichen (weshalb ich vorsichtshalber nur Pommes und ein wenig Salat mit Essig und Öl gegessen habe), aber zu Entschädigung konnte man Bowlen und Ping Pong spielen. Jana und ich haben dann noch eine Flasche Wein geleert, bei der uns ihr Mann eigentlich helfen wollte, aber der ist im Sessel eingeschlafen.

Am nächsten Morgen hatte ich ein wenig Probleme aus den Federn zu kommen, aber für das Frühstück hat sich das Aufstehen definitiv gelohnt. Ich finde zwar immer noch, dass ein Rohlík kein vernünftiges Brötchen ersetzt, aber es gab ansonsten alles was das Herz begehrt.

Danach sind wir rüber nach Österreich gefahren in ein Langlaufskigebiet Namens “Schöneben”. Dort haben wir dann eine schöne Runde um die Aussichtswarte “Moldaublick” gedreht und uns ein Süppchen und einen Tee zum Aufwärmen genemigt und sind noch ein (sehr kleines) Stückchen gelaufen. Sonne gab es leider keine und es war ziemlich kalt. Dafür war der Schnee herrlich (ca. 40-50 cm würde ich sagen), den eisigen Wind hätte man aber weglassen können. Wir waren jedenfalls froh, dass wir unsere Sachen noch in der Unterkunft hatten und die Möglichkeit hatten erst nachmittags auszuchecken und nochmal heiß zu duschen.

Auf dem Heimweg sind wir dann noch in Český Krumlov vorbeigefahren. Ich war zwar gerade am einschlummern als wir wieder aus dem Auto aussteigen mussten, aber der Ausflug hat sich wirklich gelohnt, einen Eindruck bekommt ihr hier:

Im Sommer ist die Stadt wohl ziemlich Touristenüberlaufen (Unesco Weltkulturerbe), allerdings ist uns sogar gestern an einem Sonntag Abend im Januar bei eisigen -8°C eine japanische Reisegruppe entgegengekommen. Jedenfalls auch ein Ort den man durchaus mal wieder besuchen sollte.

Wieder in Benesov gab es zum Abendbrot Fasan (Janas Schwiegermutter hatte gekocht). Das Tier war Janas und Lukas Gewinn der Tombola auf dem Ball vom letzten Wochenende und da die Kinder in lieber begraben und Jana ihn unter keinen Umständen zubereiten wollte, haben sie ihn der Schwiegermutter vorbeigebracht, die ihn dann zubereitet und wieder mitgebracht hat. Mir hats geschmeckt, deswegen hab ich jetzt wohl auch bei ihr einen Stein im Brett. Nächstes Wochenende gibts Kaninchen – extra für mich :).

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