Es gibt Texte von Goethe, die erst nach seinem Tod veröffentlich wurden und die eigentlich zu Faust I (Walpurgisnacht)* gehören. Goethe hat sich hier selbst zensiert, wohl wissend, dass diese “Schweinereien” auf wenig Gegenliebe beim zeitgenössischen Publikum gestoßen wären. Ich möchte euch selbige aber auf keinen Fall vorenthalten, waren diese Passagen doch auch für mich völlig neu.
So rät der Satan jungen Männern und Frauen Folgendes:
„Es gibt zwei Dinge
so herrlich und Groß,
Das glänzende Gold
Und der weibliche Schoos
Das eine verschafft
Das andre verschlingt
Drum glücklich
Wer beide zusammen erringt.“
—
„Es gibt zwei Dinge
Von köstlichem Glanz
Das leuchtende Gold
und ein glänzender Schwanz
Drum wisst euch ihr Weiber
Am Gold zu ergötzen
Und mehr als das Gold noch
Die Schwänze zu schätzen!“
Eventuell sollte man mit diesen Ratschlägen jedoch vorsichtig umgehen, denn immerhin handelt es sich um den Rat des Satans, der laut einschlägiger Fachliteratur (z. B. der Bibel) nicht unbedingt für verlässlichen und guten Rat bekannt ist. Auch möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies nicht aus meiner Feder von mir verfasst wurde und ich mich von jeglichem schlechten Einflusses – auf wen auch immer – distanzieren möchte.
* Es handelt sich um die Texte aus dem sogenannten ‘Walpurgissack’.
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