Annas Blog

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Entspannung in Freiburg

Gestern waren Lena und ich in Freiburg. Erklärtes Ziel war entspannung und bummeln und das ist uns bei Frühlingshaften 15°C auch gut gelungen. Am Freiburger Dom war gerade Markt und da auf einer Seite des Marktes nur regionale und viele Bioprodukte verkauft werden, haben wir uns dort einen Bio-Veggi-Döner genehmigt. Echt lecker übrigens. EIgentlich esse ich nur selten Tofu und muss das auch nicht unbedingt, aber das hat gut geschmeckt.

Abgeklappert wurden diverse Deko und Stoffläden und ein Handarbeitsladen in dem ich bezüglich einer wunderschönen Mohiar-Seidenwolle in grün schwach geworden bin.

Ansonsten gab es Abends eine super leckere Selbstgemachte Pizza und hinterher Tiramisu. Ein gemütlicher Abend nach einem Tag zum abschalten.

Jetzt werde ich erstmal auf den Markt in der Innensatdt und in die Offenburger Stadtbibliothek fahren und mich anschließend ganz fleißig wieder der unerlässlichen weiteren Unterrichtsvorbereitung widmen.

Frühlingsgefühle

Ein Titel der sowohl zu meinem neuen Header (die Urheberin, in deren Garten das Bild entstanden ist, hat die Verwendung genehmigt) als auch zu den warmen Sonnenstrahlen passt, die wir heute in Offenburg hatten. Bei ca. 13°C saßen in der hübschen Altstadt schon viele Leute auf der Straße vor den Cafes und haben das wärmende Licht genossen. Auch ich habe zwischen meine Unterrichtsvorbereitungen einen Ausflug in die Innenstadt gemacht.

Gewohnheiten

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Diesen Satz kennt wahrscheinlich jeder und er stimmt 100%. Gerade vor ein paar Tagen habe ich in der neuen Zeit Wissen einen interessanten Artikel dazu gelesen. Gewohnheiten erleichtern unsere Leben, weil wir über sie nicht nachdenken müssen, das spart Energie. Während meiner Anfangszeit in Tschechien ist mir aufgefallen, dass ich von ganz normalen Tagesabläufen schon total erschöpft war, alles war so unglaublich neu und hat meine Aufmerksamkeit beansprucht, über alles musste ich nachdenken (womöglich sogar im zweisprachigen MischMasch). Jeder Handlung ging eine bewusste Entscheidung voraus. Fernseher anschalten Ja/Nein (in Dresden habe ich keinen), kurz drüber nach gedacht – ok ja. Was am Nachmittag tun? Schwimmen gehen, Bibliothek oder erst Unterricht vorbereiten … so viele Entscheidungen.

Nach vier Monaten muss man das nicht mehr. Der Schulweg läuft sich automatisch, nach dem Strickzeug hab ich abends vor dem Fernseher aus Gewohnheit gegriffen und weil es Spaß macht – aber vor allem auch aus Gewohnheit.

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Und es ist seltsam, aber aber hier bin ich sofort in die Gewohnheiten zurückgefallen, die ich vor meiner Abreise hatte. Meine angefangenen Strickprojekte liegen seitdem unberührt da. Gut ich hatte einen kleinen Unfall, der mich ebenfalls gehindert hat, aber das größere Problem ist: ich setzte mich auf das Sofa und komme gar nicht auf die Idee nach dem Strickzeug zu greifen, weil ich das hier noch nie getan habe. Ich denke an Bücher und Zeitschriften, weil ich viel und oft lese, manchmal an Musik (etwas das in Tschechien aufgrund der gruseligen Lautsprecherqualität meines Netbooks meist nicht in Betracht gezogen wurde) oder an Filme/Serien gucken, aber stricken?

Das muss geändert werden. Denn man kann Gewohnheiten ändern. Das ist nicht ganz einfach, weil es bewusste Entscheidungen braucht und dafür braucht unser Gehirn wie gesagt mehr Energie, die es nicht so gerne aufbringt. Aber ich fange am besten einfach mal damit an, dass ich das Strickzeug direkt neben das Sofa lege … und mal sehen vielleicht reicht das ja schon.

Studentenleben – manchmal lieber virtuell

Ich gehöre eigentlich nicht zu denen, die sich permanent darüber beschweren, wie viel man als Student so zu tun hat und das man das eigentlich unmöglich alles schaffen kann. Denn ich weiß das das Blödsinn ist. Zugegeben – auch ich jammere in der Prüfungszeit gern mal, dass ich das ganze Wochenende lernen muss, aber das gehört halt dazu und mal ehrlich, man hätte ja auch ein klein wenig früher anfagen können zu lernen, oder?

Im Moment habe ich keine Prüfungen und auch Hausarbeiten bedrängen mich auch nicht, allein ein wenig Praktikumsvorbereitung (am 25. Februar gehts los) für die vier Wochen in Offenburg sind notwendig. Trotzdem finde ich es immer wieder erstaunlich, mit wie viele Regularien man sich als Student so herumschlagen muss.

Denn ich glaube, dass ist das, was uns Studenten eigentlich so zu schaffen macht. Vorlesungen, Seminare, Hausarbeiten und Prüfungen, alles kein Thema, aber dauernd muss man wegen irgendwas von Pontius zu Pilatus rennen. Heute zum Beispiel habe ich mich auf den Weg zur Uni gemacht um 50 Euro bei der Sekretärin unseres Lehrstuhls zu bezahlen für ein spezielles Seminarangebot (Deutscher Weinberater – normalerweise kosten auch unsere Seminare nichts). Für jede Strecke brauche ich im Winter bei Schneematsch mit Bus und Bahn eine gute halbe Stunde. Außerdem musste ich ja auch noch Geld abheben, da ich eigentlich nie mehr als 20 Euro in bar mit mir herumtrage. Wozu auch in Zeiten von Kredit- und EC-Karten? An der Uni stand ich dann vor verschlossener Tür. Und das obwohl ich mich extra im Internet informiert hatte, wann das Sekretariat geöffnet hat. Als geduldige leidensgeprüfte Studentin habe ich natürlich erstmal ein Weilchen gewartet, aber es tauchte niemand auf. Letztendlich hatte ich trotzdem Glück, eine Mitarbeiterin unseres Lehrstuhl hat mir die Kontodaten gegeben, sodass ich das Geld überweisen kann, die Fahrt war also nicht völlig umsonst.

Allerdings fragt man sich da schon: Muss das sein? Online Banking hat doch heute auch fast jeder. Und es gibt wirklich sinnvolleres als ein einhalb Stunden wegen – nun letztendlich wegen Kontodaten durch die Gegend zu fahren. Ich will mich ja nicht beschweren (ok vielleicht ein bißchen), aber sonst geht doch auch immer alles mit Onlineportalen, Lernplattformen, Einschreibeseiten, Terminabstimmung via doodle oder ganz altmodisch per Mail. Muss man da wirklich noch Geld persönlich abliefern?

Liebe Uni, reicht dir meine in vielfacher Ausführung vorhandene virtuelle Präsens nicht aus?

Teehäuser

Ich habe mir gerade aller größte Mühe gegeben auf die Frage “Beschreiben Sie, was Sie gelernt haben in Hinblick auf Sprache und Kultur des Gastlandes!”, ein vernünftige Antwort zu geben. Zur Verfügung stehender Platz: 4000 Zeichen, das ist in etwa eine DIN A4 Seite Text. Und ich habe diese 4000 Zeichen voll ausgeschöpft und trotzdem fast nichts gesagt.

Zum Beispiel war nicht mal Platz, um die tollen Teehäuser zu erwähnen, die ich an Tschechien so liebe. Mein wertvollstes Mitbringsel (selbstgekauft) ist die Data Marsala Teemischung, die es im Teehaus in Benesov gibt. Eine Gewürzmischung aus Ingwer, Pfeffer, Zimt, Nelken und Kardamom, die man erst kocht, um dann schwarzen Tee, Honig und Milch hinzuzufügen. Soo lecker! Natürlich habe ich jetzt hier meine eigene Teestube. Ich habe eine große Auswahl verschiedenster Teesorten (schwarz und grün und alles was man so als Hippietee bezeichnen kann) und ein Kanne mit Stöfchen. Aber unsere Wohnung ist nicht pseudo-asiatisch decoriert und es liegen auch nicht überall Sitzkissen. Nicht das ich das dauernd toll fände, aber so ab und zu …

Wo sind in Deutschland die Teehäuser, warum gibt es hier sowas nicht?!

Das normale Leben

Dresden Anfang Februar. Draußen ist es kalt windig und nass und ich sitze bei einer Tasse Tee im Warmen vor meinem Computer. Ich bin Studentin im Urlaubssemster und habe folglich nicht übermäßig viel Stress. Antragsformulare für meine SHK-Stelle an der Uni abgeben, ein kurzes Gespräch mit einer Dozentin, Kaffeklatsch und Kuchen am Nachmittag. Ein Telefongespräch mit der Krankenkasse, einen Brief an eine Bank abschicken, auf eine Mail warten, die mir das Ausfüllen des Abschlussberichts für meinen Auslandsaufenthalt ermöglicht. Gelangweilt bin ich also auch nicht.

Das ist mein normales Lebens, dass andere Leben, das nicht an einer Krankenschwesternschule in Tschechien stattfindet. Mein wirklicher Alltag.

Eigentlich eine komische Formulierung, oder? Jana hat mir eine Mail geschrieben: Sie wünscht mir einen guten Start ins “normale Leben”. Ich weiß natürlich, wie sie das meint, aber ich finde es dennoch seltsam. Habe ich vier Monate im Außnahmezustand gelebt? Es kam mir gar nicht so vor. Oder ist Tschechien weniger normal? Kann man woanders als in der Heimat nicht normal leben? Wer bitte definiert denn was normal ist? Sollte nicht ein Blick über den Tellerrand für jeden Europäer heutzutage normal sein und meine Alltag im Ausland so normal wie Müsli zum Frühstück? Ich jedenfalls wünsche jedem eine solche ganz normale Erfahrung. Denn wenn man wieder kommt, ist das Normale auf einmal .. naja “weniger normal”!

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