Ich gehöre eigentlich nicht zu denen, die sich permanent darüber beschweren, wie viel man als Student so zu tun hat und das man das eigentlich unmöglich alles schaffen kann. Denn ich weiß das das Blödsinn ist. Zugegeben – auch ich jammere in der Prüfungszeit gern mal, dass ich das ganze Wochenende lernen muss, aber das gehört halt dazu und mal ehrlich, man hätte ja auch ein klein wenig früher anfagen können zu lernen, oder?

Im Moment habe ich keine Prüfungen und auch Hausarbeiten bedrängen mich auch nicht, allein ein wenig Praktikumsvorbereitung (am 25. Februar gehts los) für die vier Wochen in Offenburg sind notwendig. Trotzdem finde ich es immer wieder erstaunlich, mit wie viele Regularien man sich als Student so herumschlagen muss.

Denn ich glaube, dass ist das, was uns Studenten eigentlich so zu schaffen macht. Vorlesungen, Seminare, Hausarbeiten und Prüfungen, alles kein Thema, aber dauernd muss man wegen irgendwas von Pontius zu Pilatus rennen. Heute zum Beispiel habe ich mich auf den Weg zur Uni gemacht um 50 Euro bei der Sekretärin unseres Lehrstuhls zu bezahlen für ein spezielles Seminarangebot (Deutscher Weinberater – normalerweise kosten auch unsere Seminare nichts). Für jede Strecke brauche ich im Winter bei Schneematsch mit Bus und Bahn eine gute halbe Stunde. Außerdem musste ich ja auch noch Geld abheben, da ich eigentlich nie mehr als 20 Euro in bar mit mir herumtrage. Wozu auch in Zeiten von Kredit- und EC-Karten? An der Uni stand ich dann vor verschlossener Tür. Und das obwohl ich mich extra im Internet informiert hatte, wann das Sekretariat geöffnet hat. Als geduldige leidensgeprüfte Studentin habe ich natürlich erstmal ein Weilchen gewartet, aber es tauchte niemand auf. Letztendlich hatte ich trotzdem Glück, eine Mitarbeiterin unseres Lehrstuhl hat mir die Kontodaten gegeben, sodass ich das Geld überweisen kann, die Fahrt war also nicht völlig umsonst.

Allerdings fragt man sich da schon: Muss das sein? Online Banking hat doch heute auch fast jeder. Und es gibt wirklich sinnvolleres als ein einhalb Stunden wegen – nun letztendlich wegen Kontodaten durch die Gegend zu fahren. Ich will mich ja nicht beschweren (ok vielleicht ein bißchen), aber sonst geht doch auch immer alles mit Onlineportalen, Lernplattformen, Einschreibeseiten, Terminabstimmung via doodle oder ganz altmodisch per Mail. Muss man da wirklich noch Geld persönlich abliefern?

Liebe Uni, reicht dir meine in vielfacher Ausführung vorhandene virtuelle Präsens nicht aus?