Annas Blog

Gewohnheiten

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Diesen Satz kennt wahrscheinlich jeder und er stimmt 100%. Gerade vor ein paar Tagen habe ich in der neuen Zeit Wissen einen interessanten Artikel dazu gelesen. Gewohnheiten erleichtern unsere Leben, weil wir über sie nicht nachdenken müssen, das spart Energie. Während meiner Anfangszeit in Tschechien ist mir aufgefallen, dass ich von ganz normalen Tagesabläufen schon total erschöpft war, alles war so unglaublich neu und hat meine Aufmerksamkeit beansprucht, über alles musste ich nachdenken (womöglich sogar im zweisprachigen MischMasch). Jeder Handlung ging eine bewusste Entscheidung voraus. Fernseher anschalten Ja/Nein (in Dresden habe ich keinen), kurz drüber nach gedacht – ok ja. Was am Nachmittag tun? Schwimmen gehen, Bibliothek oder erst Unterricht vorbereiten … so viele Entscheidungen.

Nach vier Monaten muss man das nicht mehr. Der Schulweg läuft sich automatisch, nach dem Strickzeug hab ich abends vor dem Fernseher aus Gewohnheit gegriffen und weil es Spaß macht – aber vor allem auch aus Gewohnheit.

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Und es ist seltsam, aber aber hier bin ich sofort in die Gewohnheiten zurückgefallen, die ich vor meiner Abreise hatte. Meine angefangenen Strickprojekte liegen seitdem unberührt da. Gut ich hatte einen kleinen Unfall, der mich ebenfalls gehindert hat, aber das größere Problem ist: ich setzte mich auf das Sofa und komme gar nicht auf die Idee nach dem Strickzeug zu greifen, weil ich das hier noch nie getan habe. Ich denke an Bücher und Zeitschriften, weil ich viel und oft lese, manchmal an Musik (etwas das in Tschechien aufgrund der gruseligen Lautsprecherqualität meines Netbooks meist nicht in Betracht gezogen wurde) oder an Filme/Serien gucken, aber stricken?

Das muss geändert werden. Denn man kann Gewohnheiten ändern. Das ist nicht ganz einfach, weil es bewusste Entscheidungen braucht und dafür braucht unser Gehirn wie gesagt mehr Energie, die es nicht so gerne aufbringt. Aber ich fange am besten einfach mal damit an, dass ich das Strickzeug direkt neben das Sofa lege … und mal sehen vielleicht reicht das ja schon.

Categories: Alltägliches, Gedanken über Gedanken über Gedanken

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3 Comments

  1. Leg das Strickzeug doch auf das Sofa, die Nadeln werden dich pickend an deine Vorsätze erinnern ;-)

  2. ja, aber um Energie bereitzustellen bedarf es einer kräftigenden Mahlzeit und nicht nur dieses…..na Du weißt schon. …aber Strickzeug zumindest im Auge zu behalten ist schon ein guter Anfang!
    Gruß aus der Südheide

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