An der ein oder anderen Stelle hatte ich ja schon mal ueber die Krankenschwesterausbildung hier an der Schule geschrieben. Heute Vormittag hatte ich ein Gespraech mit der Leiterin des Praxisbereichs, die michrecht ausfuehrlich darueber informiert hat, wie die Fachtheoretische und Fachpraktische Ausbildung ablaeuft. Wahrscheinlich haette sie noch mehr in die Tiefe gehen koennen, aber zu einen wollte sie mir das wohl nicht antun, zum anderen sind mir auch keine Fragen mehr eingefallen, weil ich einfach zu wenig Ahnung habe von der Arbeit im Gesundheitswesen.

Fuer interessierte werde ich das an dieser Stelle mal zusammenfassen:

1. Lehrjahr: Die Schueler bekommen in der Faechern Pflege, Somatologie und Erste Hilfe theoretische und praktische Grundlagen vermittelt. Dazu gehoeren zum Beispiel Verbandstechniken, aber auch kommunikative Grundlagen, Arbeitssicherheit, Hygiene etc.

2. Lehrjahr: theoretische und praktische Grundlagen der Grundpflege/ -versorgung: Fieber und Puls messen (Koerperfunktionen kontrollieren), Blutabnehmen (nur am Model, gegenseitig ist verboten), Medikamente verabreichen, etc. Im Prinzip alles was sie beherschen sollen, wenn sie im 3 Lehrjahr in die Praxis gehen.

3. Lehrjahr: Praxis an zwei Tagen pro Woche je 5 Stunden, in achter Gruppen arbeiten die Schueler auf der Inneren, Neurologie oder Chirurgie (wechsel im sechs Wochentakt). Verantwortlich sind jeweils die Lehrer, die sie begleiten. Fuer jede Woche gibt es ein festgesetztes theoretisches Thema, es wird versucht in der Praxis auch in diesem Bereich zu arbeiten, ist aber natuerlich Patientenabhaengig. Zu Beginn bekommen die Schueler jeweis zu zweit ein Patientenzimmer, spaeter bekommt jeder eins. Am Ende des dritten Schuljahres haben die Schuelerinnen einen Monat nur Praxis und werden einzeln auf die Stationen verteilt. Dort werden sie dann in die Arbeitsablaeufe integriert ohne das die Lehrer dabei sind, bekommen aber einen Mentor zugeteilt.

4. Lehrjahr: Verfestigung des praktischen und theoretischen Wissen, besonderes Augenmerk darauf auf bestimmte Krankheiten hin zu pflegen und entsprechende Massnahmen zu kennen. Praxis 12 Stunden woechentlich auf der Inneren und der Chirurgie (2 Gruppen), jeweils vier Schueler werden auf die HNO, Gynaekologie, Geburtsstation geschickt. Sie muessen regelmaessige Selbsteinschaetzungboegen ausfuellen und jede Woche eine komplette Dokumentation ueber die Bahndlung eines Patientenschreiben/ausfuellen (etwa sechs Seiten). Vor der Pruefung (Teil der Abiturpruefung) verbringen sie den kompletten April auf der Station wo die Pruefung stattfindet. Das ist entweder die Innere oder die Chirurgie, das wird nach Los entschieden.

Pruefung: besteht im Prinzip aus einem Vormittag Praxis, wobei eine Komission aus vier oder fuenf Leuten die Arbeit der Schueler beobachtet. Anschliessend haben die Schueller eine Stunde Zeit und werden noch 30 Minuten muendlich geprueft, zu dem was sie Vormittags gemacht haben im Normalfall.