Annas Blog

Category: Ausflüge, Reisen und Co. (page 5 of 5)

Konopiště – mal wieder

Heute war ich mit Lena auf der Burg Konopiště. Das Wetter war – im Gegensatz zum letzen Wochenende – echt super, warm und sonnig. Und ich habe tatsächlich mal meinen Fotoaperat dabei gehabt!

Als wir allerdings mit dem Öko-Zug, der hier regelmäßig fahren sollte, zurück nach Benesov fahren wollten, haben wir festgestellt, dass die Saison dafür vorbei ist. Also haben wir uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht. Das ist zwar eigentlich kein Problem, aber nach dem langen Tag in Prag, den wir auf Katzenköpfen rumgelaufen sind, merkt man das dann doch.

Und für alle die jetzt stutzen, wir sind natürlich auf Pflastersteinen und nicht auf Körperteilen von Haustieren herumgelaufen, aber die heißen hier umgangssprachlich auch Kočičí hlavy (=Katzenköpfe).

Kultur, Kulinarisches und ein wenig Kafka

Heute morgen – naja vormittag, das Aufstehen war nicht so leicht wie erhofft – sind wir nach Prag aufgebrochen. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt und ihre Menschen- (Touristen-) Massen, haben wir eine Kafka-Ausstellung in seinem Geburtshaus besucht. Anschließend haben wir uns auf die Suche nach dem Kafkamuseum gemacht, das auf der Kleinseite liegt.

Im Laufe meines Studiums (während der Schulzeit erstaunlicherweise nicht, Schande auf das Haupt all meiner Deutschlehrer) bin ich nun schon das ein oder andere mal mit Kafka in Berührung gekommen. Die Erfahrungen und Eindrücke im Museum habe ich als ebenso befremdlich empfunden wie das was ich schon von ihm gelesen habe. Wiedersprüchlich, ein wenig wirr und nicht immer nachvollziehbar. Seine Handschrift ist übrigens schwer lesbar, wie man eindrücklich an vielen ausgestellten Briefen , sehen konnte. Er konnte definitiv besser tschechisch als ich, aber das ist wohl auch kein Wunder ;). Tschechisch hat er übrigens sauberer geschrieben, die Briefe konnte man besser lesen.

Nach so viel Kultur, mussten wir uns dann erstmal dem Kulinarischen zuwenden und haben ein Restaurant mit ausgezeichnetem Gulasch gefunden (für alle die mich noch besuchen und mit mir nach Prag fahren und was essen wollen, ich habe mir die Adresse gemerkt).

Anschließend sind wir hinauf zum Hradschin, waren aber für die Meseumstour schon zu spät dran. Daher haben wir nur einen Blick in die Kathedrale geworfen und haben uns das völlig überfüllte goldene Gässchen angeschaut. (Ab vier Uhr kann man da ohne Eintritt rein.) Danach war uns wirklich nicht mehr nach Menschenmassen zumute und wir haben uns über die Karlsbrücke wieder richtung Wenzelzplatz durchgeschlagen, wo ich ein Cafe kenne, das sehr gemütlich ist und eher von Tschechen frequentiert wird, als von Touristen. Dort haben wir den Tag bei Mesis (Humus, Ajvar, Bulgursalat, Kichererbsensalat,…) und Tee bzw. heißem Apfelmost mit Zimt und Nelken ausklingen lassen. Das war wirklich gut!!

Vor kurzem sind wir wieder in Benesov angekommen und wir sind beide ziemlich müde und uns tun die Füße weh, denn wir haben selbstverständlich bei strahlendem Wetter alle Strecken zu Fuß zurückgelegt ;)

 

Tschechische Gastfreundschaft und vieel Schnee

Es wird Winter!! Hier ist gestern gaanz viel Schnee gefallen. Enrico und ich sind gestern morgen Richtung Konopiste spaziert, das ist das nahegelegen Schloss. Als wir losgegangen sind, hat es noch geregnet. Es war kalt und nass, aber der herbstliche Wald sah trotzdem sehr schön aus. Nahe der Burg haben wir dann ein Gasthaus aufgesucht, wo wir zu Mittag gegessen haben. Wir waren früh dran und der eher schlecht gelaunte Kellner machte den Eindruck, als wollte er uns (wir waren zu dem Zeitpunkt die einzigen Gäste) am liebsten gleich wieder loswerden. Aber wir haben uns trotzdem den besten Platz ausgesucht – gemütlich vor einem offenen Kamin, wo auch unsere Jacken erstmal trocknen konnten. Als wir wieder aufbrechen wollten, wurde das Restaurant von einer Gruppe Russen gestürmt, die sich mit viel Trara und Lärm am Nachbartisch breit gemacht haben (sie wollten auch vor dem Feuer sitzen), sodasss wir froh waren aufbrechen zu können. Leider existieren auch von diesem Ausflug nach Konopiste keine Bilder (schon mein zweiter), da wir die Kamera aufgrund des Wetters nicht mitgenommen haben, sorrry.

Auf dem Rückweg hat sich der Regen langsam zu Schnee gewandelt und als wir wieder in Benesov angekommen waren lag über allem schon eine weiße Decke. Für nachmittags waren wir zu Jana und ihrer Familie eingeladen auf ein paar Glässchen Wein und gemütliches Beisammensein. Außerdem waren noch zwei befreundete Kolleginnen dabei. Es war ein sehr gemütlicher und netter Abend trotz des Sprachwirrwarrs. Anfang habe ich des öfteren mal übersetzt, allerdings guckt Enrico meist so, als würde er alles verstehen, was alle dazu veranlasst ihn auf Tschechisch anzusprechen. In Wirklichkeit versteht er wohl so gut wie nichts, außer, dem was man sich aus Gesten etc ableiten kann.

Gegen Ende haben wir dann vorwiegend Englisch gesprochen, sodass sich alle mehr oder weniger gut am Gespräch beteiligen konnten. Es war ein sehr unterhaltsamer und lustiger Abend. Jana hat von ihren Erfahrungen in Frankreich erzählt und Mirka (die Englischlehrerin an meiner Schule) davon, wie sie das erst mal nach Indien gereist ist vor 20 Jahren, was wohl ein ziemliches Abenteuer war.

Gekommen waren wir mit einem supertollen Schichtsalat (Danke an den Rezeptgeber!) und gegangen sind wir mit fast eben so viel Verpflegung (Kuchen, Schnittchen, …). Vom Salat haben sie uns aber nicht mehr mitgegeben, den hat Janas Mann beschlagnahmt. Obwohl ich das mal als Kompliment werte. Aufgehört zu schneien hat es erst heute morgen. Im Moment versinkt die Welt hier dem entsprechend im Schneematsch, denn es ist natürlich nicht kalt genug, als das der Schnee auch liegen bleiben würde :)

Ceske Budjovice und Hluboka

Seit Dienstag abend habe ich den Enrico hier zu Besuch, da hier ja diese Woche Herbstferein sind. Also genaugenommen handelt es sich nur um ein verlängertes Wochenende (Donnerstag und Freitag sind frei) und die Sekretärin an unserer Schule hat z. B. gar nicht frei, der haben wir nur zwei ruhige Arbeitstage gewünscht.

Eine meiner Kolleginne an der Schüler kommt ursprünglich aus Südböhmen (Umgebung Ceske Budjovice) und sie hatte mir vorgeschlagen, dass sie mit uns einen Ausflug dorthin machen könnte. Darüber habe ich mich sehr gefreut, da es ja immer auch noch was anderes ist, wenn man jemanden Ortskundigen dabei hat.

Gestern  morgen sind wir daher relativ früh zum Bahnhof aufgebrochen ud mit dem Schnellzug (der für ca. 100 km zwei Stunden braucht) nach Budweis gefahren. Die Stadt besitzt eine sehr hübsche Alstadt, mit Häuser aus dem Mittelalter und nachfolgenden Epochen (Barock, Neogotik, …). Vera, unsere Begleiterin ist Lehrerin für Tschechisch und Geschichte und kann wirklich eine Menge erzählen, aber ich habe mir nicht alles merken können. Zumal ich auch immer wieder Übersetzen musste. Vera spricht zwer ein wenig deutsch und hat Enrico zu liebe immer wieder deutsche Wörter eingestreut, aber das hat ihn oft eher irritiert, wenn er nur ein einzelnes Wort verstanden hat.

Die nasskalten Bedingungen haben uns dann schnell dazu veranlasst ein Cafe auszusuchen um uns wieder aufzuwären. Das war recht gemütlich, aber wie so oft hier leicht verraucht. In Tschechien ist das Rauchen in fast allen Kneipen, Cafes und Restaurants noch erlaubt. Oft existieren zwar getrennte Gasträume für Raucher und Nichtraucher, aber fast immer ist der Nichtraucherbereich deutlich kleiner oder nicht gar nicht richtig abgetrennt, sodass man den Rauch trotzdem überall. Ich liebe das deutsche Rauchverbot!

Nach ausgieber Stadterkundung und dem Erwerb eines wirklich schönen Kerzenständers (Andenken :) sind wir mit dem Bus nach Hluboka gefahren. http://infocentrum.hluboka.cz/de/

In Hluboka steht ein wunderschönes Schloss, das zuletzt im Neogotischen Stil umgebaut wurde und das vom 17. Jahrhundert bis nach dem zweiten Weltkrieg der Familie Schwarzenberg gehört hat. Dort haben wir an einer Führung surch die representativen Räumlichkeiten teilgenommen. Als wir wieder draußen waren kam tatsächlich auch noch die Sonne raus, sodass wir noch einen Spaziergang durch den Park unternommen haben. In Tschechien gibt es wirklich viele sehr schöne Schlösser und Burgen und die meisten sind auch in hervoragendem Zustand und werden gut gepflegt. Im Sommer ist der Touristenandrang recht hoch aber das war gestern kein Problem. Allerding haben die meisten Schlösser ab November nicht mehr geöffnet, da sich wahrscheinlich die Heiz-und Personalkosten nicht rechnen würden.

Südböhmen ist auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert, wobei auch ich eher den Sommer empfehlen wurde, wenn man dort auch mit  dem Rad fahren kann und die Welt nicht in Wolken und Nebel versinkt.

Wir waren nach diesem Ausflug aber bei sehr Müde, ich vom Übersetzen und permanenten Sprache wechseln, Enrico wohl eher davon, dass er einen Großteil der Zeit nicht als zu viel verstanden hat. Nichtsdetsotrotz ist es super, wenn man jemanden Einheimischen hat, der einem noch ein bischen mehr erzählen kann als es in den gägigen Touristenführern steht. Zumal Veras Vater uns in Hluboka abgeholt und wieder zum Bahnhof gefahren hat, was wirklich praktisch war.

Wochenende

Heute habe ich erstmal schön lange Ausgeschlafen. Das war auch nötig, denn der gestrige Tag war ereignisreich und auch ein wenig anstrengend. Aber ich sollte Samstagmorgen beginnen.

Ich bin relativ früh aufgestande, da ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollte, bevor ich mich mit Jana und ihrer Familie auf dem Weg zu einem Ausflug Richtung Prag gemacht habe. Der Wetterbericht hatte Sonne und warme Temperaturen versprochen. Daran habe ich schon gezweifelt, als wir uns mit dem Auto auf den Weg gemacht haben. In einem Naturschuztgebiet am Rande von Prag angekomen, haben wir uns auf den Weg zu einem schönen großen Spaziergang gemacht. Inzwischen war es Mittag und damit klar, dass sich der Nebel wohl nicht mehr lichten würde. Nichtsdestotrotz war es eine schöne Runde zwischen leuchtend bunten Laubbäumen, am Rand von Felsen und mit einem (hyhpothetisch) wundervollen Blick über Prag.

Allerdings war es durch den Nebel relativ kühl und klamm, sodass wir anschließend leicht frierend die nächste Kneipe aufgesucht habe. Bei Gulasch und Knoblauchsuppe wurde aber allen schnell wieder warm.

Janas Mann hat uns (mich und Jana) dann in der Prager Innenstadt abgesetzt, denn wir wollten zum deutschen Filmfestival (einfallsreicher TItel “das Filmfest”) und uns einen deutschen Film mit tschechischen und englischen Untertiteln ansehen. Ein ehemaliger Klassenkamarad aus meiner Zeit am Gymnasium in Nove Straseci hat sich auch dazu gesellt. Ich hätte nie gedacht, dass es solch einen Andrang auf deutsche Filme geben könnte. An der Kasse lange Schlangen und als es eigentlich schon losgehen sollte standen wir auch noch in einer Schlange und haben eine halbe Stunde auf den Einlass in ein Kino gewartet!! EIn übrigens überaus lohnenswerter Kinosahl im Stil eines Theaters (Kino Lucerna Prag: http://www.lucerna.cz). Kann sein, dass es auch an den Preisen gelegen hat, denn mit 90 Kronen (ca.3,60 €) war der Eintritt ziemlich günstig, auch für tschechische Verhältnisse. Gesehen haben wir den Film “Barbara” Thema: DDR (hat mir ganz gut gefallen, war aber sehr ernst). Meine beiden tschechischen Begleiter waren glaube ich ein wenig erstaunt über die Art, wie in deutschen Filmen so ein Thema behandelt wird. Die Tschechen haben auch etliche Filme über die Zeit, gehen aber mit dem Thema anders um. Sie malen die Zeit nicht in so düsteren Farben bzw. nicht nur. Tschechische Filme sind meiner Ansicht sowieso meistens humorvoller und voll feiner Selbstironie. Nun bin ich erstens zu jung, um einschätzen zu können wie es wirklich war, zweitens habe ich nie in der DDR gelebt. Aber ich finde es erstaunlich, dass jemand wie Jana, die mir gestern Nachmittag erst selbst erzählt hat, dass sie nicht studieren konnte was und wo sie wollte, weil ihre Eltern politisch die falschen Ansichten hatten, die Darstellung zu düster fand.

Nach dem Film gab es ein Gespräch mit dem Regisseur, der so genuschelt hat, dass selbst ich bisweilen Probleme hatte ihn zu verstehen. Sodass ich Jana trösten konnte als sie festgestellt hat, dass sie kaum etwas verstanden hat. Die übersetzerin, die dabei war war allerdings großartig, auch wenn es irgendwie ermüdend ist, dasselbe immer zweimal zu höhren, ich hab schließlich Beides verstanden ;)

Anschließen bin ich mit meinem ehemaligen Klassenkamaraden noch was Trinken gegangen. Jana wollte nach Hause bzw. sie hatte wohl das Gefühl, dass sie uns stören würde, was ich schade fand, weil man sich mit ihr wirklich gut unterhalten kann. Wenn man Jemanden zehn Jahre nicht gesehen hat, unterhält man sich zuerst meistens darüber was man gerade macht, was andere Leute, die man kennt bzw. die beide kennen gerade machen und natürlich über Früher. Weist du noch … , erinnerst du dich noch … . Aber ich muss sagen, es war ein schöner Abend und es macht mir Spaß, an die Kontakt von damals nocheinmal anzuknüpfen.

Angekommen in Benesov (ca. 00:30) war ich erstaunt, wieviel auf den Straßen und auf dem Marktplatz noch los war. Das ist ja das erste Wochenende, dass ich in Benesov geblieben bin und ich hätte nicht damit gerechnet, dass trotz der Nässe (Nebel der sich anfühlt wie feiner Regen von allen Seiten) noch so viele junge Leute unterwegs sind. Und ich habe festgestellt, dass sie nächste Disko nur fünf Minuten von mir entfernt ist (wie so vieles hier). Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich den Altersdurchschnitt nicht erheblich heben würde, die meisten sahen aus wie 15 :D

Heute werde ich wohl ein wenig Unterrichtsvorbereitung machen und mir einen ruhigen gemütlichen Tag machen, denn das Wetter ist immer noch vor allem eines: Nass!

 

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