Annas Blog

Tag: Freizeit (page 3 of 3)

Neue Erfahrungen – ein Schneewochenende in Südböhmen

Samstag morgen ging es mit der Familie meiner Mentorin nach Südböhmen in ein kleines Städtchen Namens Horní Planá gefahren. Unweit der österreichischen Grenze (keine 30 km) und oberhalb des Moldaustausees hatten wir ein hübsches Appartment und im Prinzip das ganze Gästehaus für uns, da keine anderen Gäste da waren. Nach unserer Ankunft und einem Mittagessen im Ort wurde sich Skifertig gemacht: Auf dem Programm für den Nachmittag stand Ski-Langlauf (irgendwo bei Nová Pec). Ich gebe zu, dass ich das ein wenig nervös gemacht hat, weil ich nicht wusst, wie gut ich das hinbekomme und tatsächlich hab ich am Anfang ziemlich häufig auf dem Bauch oder auf dem Rücken im Schnee gelegen. Hügel hinauf ist anstrengend, aber Hügel hinunter ist beängstigend, wenn man nicht weiß, wie man mit den Dingern bremsen soll. Der zugerufenen Hinweis von Janas Tochte bei meiner ersten Panikatacke  “Nohy do šipky” hat mir nicht geholfen, weil ich nicht wusste was šipka bedeutet. Ich habe jedenfalls für Belustigung gesorgt und es gibt prima Videoaufnahmen davon, wie ich quasi mit dem Gesicht bremse, die aber nicht an dieser Stelle veröffentlicht werden (Sorry Leute!). Am Ende der ersten Runde (nach ca. 5 km, also nicht übermäßig viel) wurde es immer kälter und find langsam zu dämmern an, außerdem hatte ich eigentlich überall Schnee (sogar auf der Brille).

Abends sind wir dann in eine Bowlingkneipe gegangen, das Essen war an der Grenze des erträglichen (weshalb ich vorsichtshalber nur Pommes und ein wenig Salat mit Essig und Öl gegessen habe), aber zu Entschädigung konnte man Bowlen und Ping Pong spielen. Jana und ich haben dann noch eine Flasche Wein geleert, bei der uns ihr Mann eigentlich helfen wollte, aber der ist im Sessel eingeschlafen.

Am nächsten Morgen hatte ich ein wenig Probleme aus den Federn zu kommen, aber für das Frühstück hat sich das Aufstehen definitiv gelohnt. Ich finde zwar immer noch, dass ein Rohlík kein vernünftiges Brötchen ersetzt, aber es gab ansonsten alles was das Herz begehrt.

Danach sind wir rüber nach Österreich gefahren in ein Langlaufskigebiet Namens “Schöneben”. Dort haben wir dann eine schöne Runde um die Aussichtswarte “Moldaublick” gedreht und uns ein Süppchen und einen Tee zum Aufwärmen genemigt und sind noch ein (sehr kleines) Stückchen gelaufen. Sonne gab es leider keine und es war ziemlich kalt. Dafür war der Schnee herrlich (ca. 40-50 cm würde ich sagen), den eisigen Wind hätte man aber weglassen können. Wir waren jedenfalls froh, dass wir unsere Sachen noch in der Unterkunft hatten und die Möglichkeit hatten erst nachmittags auszuchecken und nochmal heiß zu duschen.

Auf dem Heimweg sind wir dann noch in Český Krumlov vorbeigefahren. Ich war zwar gerade am einschlummern als wir wieder aus dem Auto aussteigen mussten, aber der Ausflug hat sich wirklich gelohnt, einen Eindruck bekommt ihr hier:

Im Sommer ist die Stadt wohl ziemlich Touristenüberlaufen (Unesco Weltkulturerbe), allerdings ist uns sogar gestern an einem Sonntag Abend im Januar bei eisigen -8°C eine japanische Reisegruppe entgegengekommen. Jedenfalls auch ein Ort den man durchaus mal wieder besuchen sollte.

Wieder in Benesov gab es zum Abendbrot Fasan (Janas Schwiegermutter hatte gekocht). Das Tier war Janas und Lukas Gewinn der Tombola auf dem Ball vom letzten Wochenende und da die Kinder in lieber begraben und Jana ihn unter keinen Umständen zubereiten wollte, haben sie ihn der Schwiegermutter vorbeigebracht, die ihn dann zubereitet und wieder mitgebracht hat. Mir hats geschmeckt, deswegen hab ich jetzt wohl auch bei ihr einen Stein im Brett. Nächstes Wochenende gibts Kaninchen – extra für mich :).

Und alls tanzt zu “Ná-jem zve-dej” oder Ball in Benesov

Am Samstag hatte ich Besuch von meinem Schatzi und wir hatten zusammen mit Jana und ihrem Mann Karten für den Ball in Benesov. Bei vier grad Minus haben wir uns gegen 8:00 mit warmer Jacke aber nur leichtem Schuhwerk auf dem Weg zum Kulturzentrum der Stadt gemacht. Das ist nicht allzu weit, sodass ich keine Zehen verlohren habe, aber ich bin definitiv nicht so schlau wie die Tschechinnen, die ihre Schuhe in einer Tüte mitnehmen und lieber Stiefel für den Weg anziehen.

Die Veranstalltung hatte ein gutes Programm. Eine Band, die alles mögliche Gesunge und gespielt hat und gut Stimmung gemacht hat. eine Schauspielerin/Sängerin die (laut Jana) dummes Zeug erzählt hat, aber gut gesungen hat. Mehrere Tanzvorführungen des örtlichen Tanzvereins (Kinder und Jugendliche) haben auch nicht gefehlt. Da hatte man dann die Möglichkeit deren Können zu bewundern und sein eigenes Unvermögen deutlich vor Augen geführt zu bekommen. Allerdings hat das niemanden davon abgehalten zu tanzen. Egal ob sie es sehr gut, nur mäßig oder fast gar nicht konnten (so wie Enrico und ich) schon nach den ersten zwei Liedern war die Tanzfläche gefüllt und das, bis auf die Pausen im Programm, den ganzen Abend. Ich hab ja eigentlich kaum Erfahrung mit Bällen (an meinen eigenen Abiball erinnere ich mich nur Dunkel und ich bin sicher, dass ich da nicht mal halb so viel getanz habe wie gestern.

Richtig lustig wurde als als eine zwei Mann Gruppe Namens “Těžkej pokondr” auftrat. Die singen internationale Lieder mit tschechischen Texten. Bei der tschechischen Version von  YMCA (“Ná-jem zve-dej” – bitte nicht fragen was das heißt) waren wirklich alle auf der Tanzfläche und sind richtig abgegangen. Das hat super viel Spaß gemacht und tanzen können musste man düafür auch nicht mehr.

Gegen halb zwei haben dann aber meine Füße echt weh getan und ich habe es gleich nochmal bereut, dass ich keine anderen Schuhe für den Heimweg dabei hatte (ich bin Absätze echt nicht gewöhnt). Außerdem hab ich irgendwann im Gedränge einen Pfennigabsatz auf den Fuß bekommen, weshalb mein armes Füßlein ziemlich blau aussieht heute (ja ich will ein wenig Mitleid!). Aber alles in allem wars eine gute Feier und ich finde es wirklich schade, dass ich beim Abiball der 4.A im Februar nicht mehr dabei sein kann.

Ausflug in den jüdischen Teil von Prag

Exkursion vom 9.1. mit der 2.A:

Ich habe (Schande über mein Haupt) zum ersten Mal das jüdische Viertel in Prag bewusst besucht. Es liegt eigentlich direkt am Alstadterring und ich bin durch die Straßen auch schon zum Teil gelaufen, bislang aber immer unwissend.

Wir haben zuerst einen Vortrag über die Sitten und Bräuche der Juden bekommen (Feiertage, Gottedienste, etc.). Die Schüler waren vorallem über die Tatsache entsetzt, dass man am Shabbat kein Fernsehen gucken kann. Ich finde die Idee da hinter eigentlich nicht schlecht. Wann hat der Fernseher jemals dazu beigetragen, dass in einer Familie mehr Kommunikation und Austausch stattfindet. Ich habe zwar nichts gegen einen gemeinsamen Film einzuwenden an Familienwochenenden, permanent aufende Fernseher sind aber etwas schreckliches. (Was ich übrigens auch daran merke, dass ich die Kiste hier viel zu oft laufen habe – einfach weil sie da ist und man dann nicht merkt, dass es so ruhig ist. OK Musik oder Radio fände ich besser, aber Radio habe ich hier keins und Musik aus meinem Laptop ohne richtige Lautsprecher klingt so deprimierend schlecht …)

Anschließend haben wir drei Synagogen und den alten jüdischen Friedhof besucht. Ich habe an Grab von Rabbi Löw gestanden (der mit dem Golem – die Geschichte wurde allerdings nachträglich erfunden) und keine Wunsch hinterlassen. Die Synagogen waren schön bis bedrückend. Die Pinkassynagoge fungiert heute als Denkmal für die im 3. Reich getöteten tschechischen Juden, sämtliche Namen stehen an den Wänden der Synagoge. Die sogenannte Altneusynagoge ist die zweitälteste im Betrieb befindeliche Synagoge außerhalb Israels und in der Spanischen Synagoge (ein Reich ausgeschmücktes Gebäude) kann man sich zugleich über jüdische Kultur und die Deutsch-Tschechische Assimilation dieser Kultur informieren.

Jana meinte heute mal wieder scherzhaft, dass ich ja fast in Prag wohne. Das ist natürlich quatsch, aber ich fahre im Moment (und in den nächsten Wochen) wohl noch recht oft hin und her. Montag bekomme ich die Gelegenheit beim Nationaltheater hinter die Kulissen zu schauen und am Dienstag gehts mal wieder ins Theater.

Hach das Leben ist schön :)

Ein entspanntes Wochenende

Ich gebe zu Wocheneden mit Zweisamkeit sind etwas schönes. Jemanden zu haben, der außer einem noch in der Wohnung herumwuselt, ist ein schönes Gefühl. Aber mein erstes Wochenende hier war trotzdem schön und sehr entspannt. Ein wenig Unterrichtsvorbereitung, Stricken und Fernsehen. Aber auch ein wenig Schlittschuhfahren in der nicht weit entfernten Eishalle gestern. Ich hab Schlittschuh von Janas Tochter geliehen bekommen, weil die keinen Verleih haben. Aber irgendwie hat auch jeder Tscheche Schlittschuhe – könnte daran liegen, dass sie hier Schlittschuhlaufen als Pflichtprogramm in der Schule haben. Das Highlight des heutigen Tages war ein Kinoausflug nach Prag “The Hobbit” auf Englisch mit tschechischen Untertiteln.

Einzige Anmerkung, die ich noch habe: Wenn man im Ausland unterwegs ist als Deutscher, sollte man niemals davon ausgehen, dass einen keiner versteht! Im Zweifelsfall stimmt das nicht. Ich hätte mir auf der Zugrückfahrt allerdings heute gewünscht kein Deutsch zu verstehen, dann wären mir die Obzönitäten, die mein Sitznachbarn (älterer Herr) am Telefon von sich gegeben hat, ersparrt geblieben. Und das mit zwei Kindern im Abteil, Pfui! Nun ja, bei denen hat er zumindest zurecht angenommen, dass sie ihn nicht verstehen …

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