Annas Blog

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Epiphanie

Es ein arbeitsreiches Wochenende. Ich bin froh endlich zu Hause zu sein und hundemüde. Allein das wieder Aufstehen vom Sofa, das Zähneputzen, der Weg ins Bett, alles ist mit bleiernen Gliedern so schwer. Der Schlaf scheint zum Greifen nah, mit weit ausgebreiteten Armen wartet er, ich brauche nur noch hineinzufallen. Ich lese noch ein paar Zeilen und mache das Licht aus.

Und plötzlich bin ich hellwach. Unbemerkt habe ich die Grenze überschritten, die die unglaubliche Müdigkeit von dem erneut erwachenden Geist trennt. Der Wunsch zu schlafen ist immer noch da, aber er wird davongespült von einer Flut von Gedanken, Erinnerungen und Bildern. Die Bilder reihen sich aneinander, eine Erinnerung führt zur nächsten. Es ist als würde mir jemand Geschichten aus meinem Leben erzählen. Nur ist es meine eigene Stimme in meinem Kopf. Die Bilder tanzen, der Strom reist nicht ab, es werden immer mehr. Eine Stunde später bin ich wacher als zuvor, habe die Augen aufgemacht und starre an die Decke. Ich will immer noch schlafen. Doch der Schlaf sitz irgendwo in der Ferne und winkt mir freundlich zu. Continue reading

Neulich im Bus:

Student 1: “Ich bin echt froh, dass ich die Klausur bestanden habe, obwohl ich fast nichts dafür getan hab! Wie liefs bei dir?”

Student 2: “Ich bin auch durch, sogar ganz gut. Ich hab ja auch eigentlich gar nicht dafür gelernt.” Continue reading

Verliebt

koebenhavn_1Gesetztenfalls das Paradies ist eine Stadt, vielleicht sogar eine Großstadt, dann ist es wahrscheinlich wie Kopenhagen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Schon auf der Hinfahrt nach Schweden hat mir der Bahnhof aus roten Backsteinen gefallen. Ein Ort der einen Willkommen heißt, etwas, dass man nicht von vielen Bahnhöfen behaupten kann. Mit dem Zug anreisen ist übrigens die beste und garantiert auch günstigste Möglichkeit. Mit Europaspezialticket und womöglich noch Bahncard 25 macht einem auch die Fähre nichts, die mit dem Auto sehr teuer sein soll. Continue reading

Unser Wwoof-Abenteuer in Bildern

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Nach gut zwei Wochen Schweden fällt es nicht leicht eine Auswahl an Bildern zu treffen. Zumal ich hier darauf verzichte Menschen mit gut erkennbaren Gesichtern zu zeigen, um die Privatsphäre der entsprechenden Personen zu wahren. Trotzdem möchte ich natürlich einen (sehr unvollständigen) Eindruck vermitteln, deshalb gibt es auch jeweils ein paar Erklärungen dazu. Continue reading

Tschüss Schweden!

Noch ein letzter Blick über die Bucht und die strahlend blaue See. Ein letztes Dankeschön und noch eine Umarmung. “Its time to hug!” Gunilla lacht. Letzte Woche hat sie uns gesagt, dass sie nicht traurig ist über Abschiede von Wwofern. “Wenn man sich von Menschen verabschiedet, sollte man nicht traurig sein, man sollte froh sein über die Zeit, die man gemeinsam hatte. Denn auch wenn man sich nie wieder sieht, so bleiben es doch Freunde.”

Zweieinhalb Wochen auf einem schwedischen Bauernhof mit vielen Pferden, Schafen, Hühnern, Pfauen, Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Schildkröten und Schlangen. Zweieinhalb Wochen großartiges Septemberwetter, ein ganzer Regentag, ein paar Schauer, ansonsten viel Sonne – teilweise sogar Badewetterr! Wobei das Meer recht kalt war. Nachmittage auf der Terrasse und am Strand, unterwegs auf Feldern und im Wald.
Trotzdem war es natürlich kein typischer Urlaub. Manch einer würde vielleicht sagen, es war gar kein Urlaub. Continue reading

Sonnenaufgang über Ales Stenar

Sonntag Morgen, 5:00

Ale Stenar
Am Horizont wird der Himmel langsam etwas heller, doch noch können sich die Sterne gegen die schleichende Dämmerung behaupten. In einem alten silbernen Bus klingelt leise ein Wecker. Mein Schatz und ich kriechen vorsichtig aus der engen Koje. Wir wollen weder einen der fünf Hunde noch einen unseren fünf Mitreisenden wecken. Klamotten liegen bereit, der Rucksack ist gepackt, wir schnappen uns noch eine Decke, draußen ist es windig. Auf Socken verlassen wir den Bus, drücken die Tür vorsichtig wieder zu.

5:20

Wir nähern uns Ale Stenar, ich in die Decke gewickelt. Am Horizont zieht der erste rosafarbene Streifen herauf. Die Kühe schlafen noch. Die letzten Sterne funkeln noch am wolkenlosen Himmel, bald werden auch sie verblasst sein Continue reading

Unser Urlaub steht an. Ob er diesen Namen verdiehnt hat, muss sich allerdings erst noch zeigen, auf jeden Fall fahren wir weg. Oder besser, wir sind schon unterwegs, wenn du das hier liest. Dieses Jahr Richtung Nordeuropa auf einen ökologischen Bauernhof. Kost und Logis wird gegen Arbeitskraft getauscht, das Ganze hat auch einen schönen Namen, es nennt sich wwoofen (siehe auch hier und hier). Ein neues Land, neue Menschen, neue Erfahrungen und es sollte den Horizont erweitern. Was kann man sich mehr wünschen für eine gute Reise? Continue reading

Vor dem Urlaub gibt es noch sooo viele Dinge zu erledigen. Zum Beispiel:WP_20130901_001 sich an der Bundestagswahl beteiligen.

Für mich hat dieses Jahr doch kein Briefträger gewählt. Das war natürlich auch nicht ganz erst gemeint, denn immerhin musste ich eidesstattlich versichern, selbst gewählt zu haben. Kleiner Tipp für alle diejenigen, die nicht wollen, dass den Wahlkreis Dresden II durch das Direktmandat (Erststimme) der CDU-Mensch gewinnt: der Gegenkandidat, der die besten Chancen hat, ist – wenn man die Ergbnisse der letzten Jahre auf Wikipedia vergleicht – der Kandidat der Linken.

Also die Linke oder die CDU, da darf dann jeder grübeln, was für ihn das kleinere Übel darstellt…

Erst heute Abend darf man die Kontrahenten der beiden großen Gegner, dann im TV-Duell bewundern. Aber das spare ich mir glaub ich, ich wusste vorher was ich wähle, es würde sich nicht ändern. Alles nur Kasperletheater und Show!

Die Macht der Briefträger

Selbst wenn ich am Wahlsonntag in Dresden wäre, was nicht der Fall ist, hätte ich Briefwahl beantragt. Das ist so viel praktischer. In Ruhe alles nochmal durchlesen, ganz entspannt ankreuzen, nochmal überdenken, zukleben und weg mit der Stimme!

Alles ganz einfach also, könnte man denken. Wäre da nicht die Macht der Briefträger. Wenn die Briefträger wollten, könnten sie das Ergebniss ganz massiv beeinflussen. Das wäre natürlich nicht legal, aber ein Erlebnis, dass ich vor fünf Minuten hatte beweist das. Beim leeren des Briefkastens halte ich einen DIN A5 Umschlag in der Hand, darauf steht Briefwahl. Normalerweise hätte ich ihn vorm Haus nicht weiter betrachtet, aber ich war verwundert. Nur einer? – mein Liebster hat doch zeitgleich mit mir Briefwahl beantragt? Ein genauer Blick auf den Umschlag. Er gehört dem Nachbarn. Continue reading

Der Zusammenhang zwischen Ampeln und Wahlen

hat – auch wenn man das denken könnte – nichts mit Koalitionen zu tun!

Ich stelle mal eine These in den Raum. Absolut jeder Erwachsenen geht, obwohl man ihm als Kind etwas anderes beigebracht hat, über rote Ampeln. Manch einer immer, wenn gerade nichts kommt, das ihn überrollen könnte.  Ein anderer nur, wenn gerade kein kleines Kind neben ihm steht. Oder vielleicht wenn auch sonst niemand in der Nähe ist, es gibt ja auch sinnlose Ampeln mitten im nirgendwo. Der nächste nur, wenn er im Stress ist und ganz schnell die andere Straßenseite erreichen muss, um eine Minute schneller am Ziel, vorm Rechner, im Büro und anderweitig wichtig zu sein. Das kann ich natürlich nicht empirisch belegen. Aber Gegenbeispiele mit Heiligenschein dürfen sich gerne im Kommentar verewigen. Nur bitte nicht denken, dass das dann irgendjemand glaubt.

Soweit die nicht beweisbaren Fakten. Bleibt die Frage, worauf ich jetzt hinaus will. Continue reading

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