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Die Mobilitätsfrage

Bei meinem Liebsten und Haustechniker lauet in unregelmäßigen Abständen eine wichtige Frage: “Haben oder nicht haben?” Immer dann, wenn es doch gerade mal praktisch wäre ein Auto zu besitzen, wird in ihm der Wunsch nach einem eigenen 4-rädrigen Freund geweckt. Bis lang habe ich jede in diese Richtung geführte Diskussion gewonnen, schon aus dem einfachen Grund, dass ich die besseren Argumente habe. Geld spielt zwar dabei die Hauptrolle, aber niemand der in einer Stadt wie Dresden wohnt – keine fünf Minuten von zwei Straßenbahnhaltestellen entfernt – und keine Kinder hat, braucht ein Auto. Zumal Fahrrad fahren viel gesünder ist. Und dann die Ökobilanz … Das führt dann zwar dazu, dass wir, wenn wir etwas im Baumarkt benötigen, mit Bahn und Bus dort hinfahren und auf dem Rükweg erheblich zu schleppen habe. Aber wäre es anders: Es wäre ja nicht mal der Erwähnung wert.

Auch letzte Woche wäre ein Auto wieder praktisch gewesen. Geburtstagseinkäufe und ein Kurzurlaub mit Verwandschaft aus Amerika standen auf dem Programm. Wir wurden aber mitgenommen bzw. haben uns ein Auto von der Verwandtschaft geliehen. Und die Rückfahrt hat mir dann mal wieder gezeigt, warum es nur nervig und teuer ist einen eigenen fahrbaren Untersatz zu haben: nach den ersten 30 km wurde eine hohes sirrendes Geräusch hinten links im Auto so unerträglich und beunruhigend, dass wir auf den nächsten Rastplatz gefahren sind. Beim Aussteigen stieg uns der unangenehme Gestank von Gummi in die Nase und das Hinterrad war glühend heiß. Also blieb nur den Pannenservice anzurufen. 1,5 Stunden auf der Raststätte verbracht und ein zweifelhaftes Abendbrot verspeißt. Endlich: Der Abschleppwagen. Das Rad war natürlich inzwischen wieder kalt, zu sehen war auch nichts. Die Bremse, das Radlager? Das Auto wurde zügig aufgeladen und zur Werkstatt transportiert. Nach einer weiteren guten Stunde konnten wir endlich weiterfahren. Es war die Bremse gewesen, festgefressen und ja, die Bremsklötze sind fast nicht mehr existent, also zu Hause schleunigst in die Werkstatt… Kosten? Nur die Arbeitsstunden, aber mit 100% Sonntagszuschlag, das ist halt Pech.

Der nette Mechaniker hat zwar ein Schwätzchen mit uns über Automarken (von denen ich werder Ahnung habe, noch Ahnung haben will) gehalten. Und uns nachdrücklich versichert, dass eine Mercedes S-Klasse besser ist als jeder Audi oder VW. Aber ich hoffe, dass auch bei meinem Haustechniker der Wunsch nach einem Auto fürs erste mal wieder versiegt ist.

Categories: Ausflüge, Reisen und Co.

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4 Comments

  1. Bei der Parksituation vor eurem Haus ist ein Auto auch eher nervig würde ich sagen. Man braucht doch auch noch etwas Herausforderung, z. B. mit dem Fahrrad zum Baumarkt und ….. zrück ;-)

  2. Wenn es nur für die Fahrt zum Baumarkt ist: carsharing gibts ja sicher auch bei euch in DD. Ich glaub Maria hatte sich da mal schon irgendwo angemeldet… Und ein Auto braucht man nicht nur in DD nicht, auch in LE ist das eher sinnlos

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