Es ist nur eine relativ kleine Schule, mit etwa 100 Schülern bzw. überwiegend Schülerinnen. Sie befindet sich auf dem Gelände eines Krankenhauses, denn schließlich werden hier zukünftige Krankenschwestern und Krankenpfleger unterrichtet. Ich habe einen wirlich niedlichen kleinen Arbeitsplatz in einem Raum mit drei anderen Lehrerinnen, unter anderem mit meiner Mentorin. Leider haben wir nur einen Rechner und mit meinem Laptop ist auf der Seite des Gebäudes die Internetverbindung zu schwach, als dass ich sie nutzen könnte.

Ich habe inzwischen fast allen Lehrerinnen “Hallo” gesagt, alle freuen sich und offensichtlich erheben auch etliche Anspruch auf meine Anwesenheit bei den Unterschiedlichsten Unternehmungen, Stunden, etc. Im Moment schwirrt mir vor lauter Namen ein wenig der Kopf, und wen ich duzen, wen siesen soll/dark/kann weiß ich inzwischen wirklich nicht mehr. Ich glaube ich werde einfach abwarten, ob sie mich duzen bzw. siezen und erst dann entsprechend reagieren.

Die Unterrichtsräume sind in Ordnung, aber auch nicht umwerfend, der Raum in dem ich heute war hatte zwar ein Whiteboard (ich mag Kreide eh nicht so sehr) aber leider keine wirklich gut schreibenden Stifte. Ich habe übrigens heute mit der ersten Klasse Kennenlernspiele auf Englisch gemacht. Ich habe auf zwei Unterrichtsstunden verteilt jeweils 1/3 der Klasse bekommen. Die waren total begeistert darüber und sehr interessiert. Ich scheine irgendeine Art exotisches Wesen zu sein ^^, jedenfalls wollte die erste Gruppe gar nicht wieder gehen. Problematisch ist in dieser Klasse vor allen Dingen, dass die Schüler sehr unterschiedlich gut englisch sprechen. Für manchen war die Vorstellungsrunde eine totale Unterforderung. Andere dagegen haben schon bei der Frage nach Hobbys große Augen gemacht und nichts mehr verstanden. Da ich aber wahrscheinlich immer nur Teile der Klasse getrennt unterrichten werde, lässt es sich bestimmt einrichtenn, dass man entsprechende Gruppen bildet, sodass die SchülerInnen ihrem Lernstand entsprechend gefördert werden können.

Nach diesen zwei Stunden war ich zugegebenermaßen ziemlich fertig. Vor allem weil die Schüler nicht wissen sollen, wie gut ich tatsächlich Tschechisch spreche. Das bedeutet, dass ich auf die tschechischen Fragen nicht reagiere und lieber die Frage nochmal auf englisch stelle und versuche es auf englisch zu umschreiben (oh man, ich bin doch außerdem gar keine Englischlehrerin). Das ist gar nicht so einfach, vor allem wenn jemand was lustiges sagt und alle lachen. Ich  nehme an, dass sie das auch gemerkt haben, weil das ein oder andere tschechische Wort ist mir trotzdem rausgerutscht. Aber immerhin wissen sie nicht genau wieviel ich verstehe, was – wenn ich so drüber nachdenke – auch wieder ein wenig unfair ist… Aber Jana meint, dass sei zu Anfang besser, weil sonst versuchen sie gar nicht erst mit mir englisch oder deutsch zu reden.