Heute war es so weit, ich habe meine ersten Stunden an der HLS Offenburg gehalten. Und obwohl eigentlich keine einzige Stunde so verlief, wie meine zeitlich Planung es vorsah (exakte Zeiteinschätzungen sind offensichtlich noch nicht so mein Ding), würde ich ein positives Gesamtfazit ziehen.

Natürlich gibt es immer hundert Kleinigekeiten, die verbesserungswürdig sind (abgesehen von der Einschätzung wie lange die Schüler nun für diese Gruppen oder Einzelarbeit brauchen). So geriet z. B. mein Tafelbild in einer Stunde etwas außer Kontrolle. Als ich versucht habe die Ergebnissicherung an der Tafel vorzunehmen und mich immer halb zu den Schülern umgedreht habe, rutschten die Worte hinten immer nach unten. Oder als ich in einer Klasse voller elan zu viel erklärt und geredet habe, was ich an der ein oder anderen Stelle lieber die Schüler hätte machen lassen sollen. Manche Ergebnisse von Gruppenarbeiten sind auch relativ ernüchternd, wenn die Schüler nicht mal die Hälfte von dem, was sie erwartungsgemäß herausgearbeitet haben sollten, erkennen (und es doch so offensichtlich ist). Dann muss in der nächsten Stunde stark nachgearbeitet werden, damit anschließend im Hefter steht was in den Hefter gehört.

Überhaupt sind meine Stunden sehr Arbeitsblatt und Kopie lastig gewesen, jedenfalls im Vergleich zu dem, was ich in Tschechien gemacht habe. Aber dort war kopieren und drucken auch nicht so gern gesehen. An der HLS drucken alle was das Zeug hält. In den Pausen stehen die Lehrer an den Druckern Schlange und die armen Maschinen kommt gar nicht hinter her Folien, Kopien und vom Rechner gesendete Aufträge auszuspucken. Den Schülern fünf Blätter und mehr um die Ohren hauen, kein Problem! Bücher existieren nur als Randnotiz und werden offensichtlich auch nur bei direkter Aufforderung mit zur Schule gebracht.

Nach dem Auswertungsgespräch war ich dann doch ziemlich groggi. Habe mich aber noch zu Wohnungsputzmaßnahmen und jede Menge Regularien hinreißen lassen. Jetzt habe ich mir daher ein wunderbar entspannendes Bad redlich verdiehnt. Badewanne ich komme!! In Dresden habe ich ja keine, daher muss ich das hier ausnutzen; außerdem entspannt das vielleicht meine vom gestrigen Indoor-Walking völlig verkrampften Waden. Also dann: Guts Nächtle!