Mein zweiter Besuch an der Gastronomieschule in Vlašim hat nicht so viele neue Erkenntnisse geliefert. Ich hatte zwar noch die Möglichkeit eins der Restaurants zu Besuchen in dem Schülerinnen und SChüler der Schule regelmäßig arbeiten (Gegen eine Aufwandsentschädigung von 150 Kronen (etwa 6 Euro) pro Tag), die Schüler haben darüber hinaus allerdings die Möglichkeit in ihrer Freizeit (z. B. am Wochenende) in den Restaurants zu Jobben, wenn Bedarf besteht. Dann bekommen sie einen ganz normalen Stundenlohn.

Schon letzte Woche als ich im Praxisunterricht teilgenommen habe, ist mir aufgefallen, dass die Schüler für alle Rezepte ein dickes Buch haben, so eine Art Universalkochbuch für Tschechische Küche. Bei der Berechnung der Rezepte war dann immer von Normieren die Rede. Und tatsächlich geht es bei der Mengen Berechnung um eine Norm. Dieses Buch beinhaltet die Norm (in tschechischen Gaststätten vorgeschrieben), die besagt, welche Fleischmenge eine Protion Gulasch beinhaltet und wie viele Knödelscheiben auf den Teller gehören. Steht nicht gegenteiliges in der Karte (Grammangaben hinter den Gerichten – hat mich bislang immer irritiert wenn ich das gesehen habe) dann richtet sich die Kneipe oder das Restaurant nach der Norm und sollte das bei einer Kontrolle auch einhalten. Selbiges gilt übrigens für die Zutaten. Tschechische Kartoffelsuppe darf nur als solche ausgeschrieben sein, wenn alles drin ist, was in der Norm steht z. B. auch Pilze – die haben mich darin das letzte mal gestört. Es gibt übrigens auch so ein Buch für die gängigsten Ausländischen Rezepte, für die kalte Küche und Dessert, verrückt, oder?

Ich jedenfalls weiß jetzt, dass mir die Normportionen immer zu groß sind, offensichtlich ist es keine von und für Frauen gemacht Norm ;).